Hallo ihr Lieben,
unsere Mutter wurde im Juni 2013 an einem anaplastischem Astrozytom operiert, gefolgt von Chemo und Bestrahlung (ohne große Einschränkungen), im Januar 2015 wurde ein Rezidiv entdeckt (Sprach und Bewegungszentrum). Es folgte wieder eine OP, leider kann sie seitdem nicht mehr sprechen und ist halbseitig gelähmt. Im Mai wurde dann wieder ein Rezidiv entdeckt, Bestrahlung war auf Grund der Ausdehnung nicht mehr möglich, es folgte eine Chemo mit CCNU, leider ohne Erfolg. MRT im Oktober zeigte viele weitere kleine neue Herde und der Haupttumor hatte eine größenzunahme von 100%. Seit Anfang Dezember schläft Mama unglaublich viel, man bekam sie nicht mehr wirklich wach und dann am 12.12.2015 hatte sie wieder einen epileptischen Anfall ( dieser kam sonst immer mit einem regelmäßigem Abstand von 4-6 Wochen), dieser Anfall dauerte Sage und Schreibe 1h30min, (Status epilepticus),wir bekamen sonst die Anfälle immer mit Dormicum gut in den Griff, dieses Mal allerdings nicht, wir haben ihr zwei Mal das Medikament intranasal verabreicht, dann bekam sie Diazepam von der SAPV und wieder 10mg Domicum, es hat wirklich sehr lange gedauert, bis Mama aufgehört hat zu krampfen. Danach ist die SAPV gefahren, eine halbe Stunde später fing Mama wieder an zu krampfen, auch wieder 45 Minuten, er gab ihr wieder was, der Krampf lies dann was nach und er erklärte uns, das Mama nun sediert wäre, damit sie wieder zur Ruhe kommt und ein wenig schlafen kann und vor allem nicht mehr krampft. Er empfahl uns, Mama auf die Palliativ verlegen zu lassen ( bis Dato haben wir sie zu Hause gepflegt). So weit, so gut. Mama war abends dann wieder ansprechbar, konnte aber nichts mehr bewegen, das war Samstags. Die Woche drauf, Donnerstags, konnte sie in Zeitlupe wieder ihre linke Hand zum Gesicht führen und ihre einzigen Worte "Ja" und "Ach Gott" sagen, sie war sehr orientiert und geistig da. Seitdem Tag hat sie wieder nur geschlafen und seit dem 19.12 verweigert sie jegliche Nahrungsaufnahme. Flüssigkeit bekommt sie via Infusion, künstliche Ernährung wurde von Mama immer abgelehnt. Leider gibt es ihre Medikamente nicht alle als Infusion und somit mussten wir das Vimpat absetzen und sie bekommt nur noch Levetiracetam als Krampfmittel. Die Probleme haben nun damit angefangen, das wir wirklich betteln mussten, das Mama Morphium bekommt, die Ärzte meinten 20 Tropfen Novalgin wäre definitiv ausreichendm wir waren fassungslos darüber und haben uns durchsetzen können, leider bekommt Mama nur sehr wenig Morphium, ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein (1,25ml/h), ein paar Tage darauf hat Mama begonnen zu erbrechen, mein erster Gedanke war, sie hat Hirndruck, da sie nur 4mg Cortison bis dato bekam. Die Ärzte meinten dann, na gut jeder kann ja mal erbrechen, ist bestimmt vom Morphium, meine Schwester und ich haben nach dem zweiten Erbrechen uns durchgesetzt das, dass Cortison erhöht wird, nun sind wir mittlerweile bei 12mg und Mama erbricht nicht mehr und ist seitdem auch mehr wach. Ihr Gesamtzustand ist aber weiterhin sehr schlecht ( wir rechnen jeden Tag mit ihrer Erlösung). Seit nunmehr 4 Tagen hat Mama permanente fokale Anfälle, alle zwei Minuten für ca. 10-20Sekunden. Diese kündigen sich durch schweres Atmen und dehnt sich dann weiter in die Arme aus, die dann ganz steif werden, seit heute verdreht Mama auch immer die Augen ganz schrecklich. Meinung der Krankenschwester, O-Ton: "Jeder Mensch bewegt sich mal im Schlaf und streckt sich dann". Uns fehlen zur Zeit die Worte und sind völlig machtlos, warum muss sie unsere Mama so quälen und keiner hilft ihr? Sie kann zur Zeit nicht mal schlafen, da sie ständig krampft. Nach langen Diskussionen mit dem Palliativarzt, der dann selbst eingesehen hat das es ein fokaler Anfall ist, bekommt Mama nun endlich 2,5ml/h Dormicum und schläft seitdem, wir sind wirklich froh, das sie endlich mal zur Ruhe kommt. Die Palliativstation möchte Mama nicht sedieren, Begründung: " Ihre Mama bekommt ja dann nichts mehr mit" Was soll das? Was hat Mama noch vom Leben? Sie starrt durch einen durch, kann nicht mehr sprechen und ist nun komplett gelähmt, muss man einen Patienten dann noch mehr quälen?
Nun meine eigentliche Frage, wer hat von euch miterlebt das im Endstadium /Sterbephase, es zu solchen Anfällen kam? Wie wurden sie behandelt?
Wir möchten das unsere Mutter in Frieden gehen darf und nicht noch so leiden muss. Vertrauen zu Ärzten und Pflegern ist nun gänzlich hin, es ist so unglaublich viel schief gelaufen und ich bin wirklich froh, das wir als Familie so gut über die Krankheit und Medikamente aufgeklärt sind, sonst würde Mama nur Kochsalzlösungen zur Zeit bekommen und sonst nichts.
Sorry das der Text so lange geworden ist, aber wollte nichts auslassen.
Liebe Grüße und euch alles Gute!