Hallo Dajana,
mein Vater ist im Mai diesen Jahres gestorben. Sein Tumor lag auch in der Nähe
des Sprach - und Bewegungszentrums. Ostern mussten wir einen Pflegedienst
beauftragen. Er wurde rechtseitg gelähmt, er fiel immer häufiger oder ist von der
Couch herunter gefallen. Nach Ostern kam dann das Pflegebett und wir stellten
es ins Wohnzimmer. Mein Vater hat sehr geweint als Sie dieses Bett brachten.
Doch so konnte er noch mitten in seiner ganzen Familie sein und hat es dann auch
verstanden. So kam dann Morgens der Pflegedienst und den Rest der Zeit hat sich
unsere ganze Familie : meine Mutter, ich als Tochter und meine Schwägerin um
meinen Vater gekümmert. Wir alle haben versucht so normal wie möglich mit der
Situation umzugehen. Er hat gespürt dass wir alle für Ihn da waren, unsere Liebe und
seine Enkelkinder konnten jederzeit zu Ihrem Opa und Sie schafften es auch immer
wieder ein Lächeln von Ihm zu bekommen. Wir fuhren dann noch mal zu seinem
Onkologen(mit Hilfe des Malteser) und versuchten dann noch eine Therapie mit
Thalidomid. Leider ging es ihm nicht mehr besser, er war rechtsseitig gelähmt, konnte
nicht mehr sprechen. Nachher wollte er auch nichts mehr
essen und die letzten Tage konnte er kaum noch schlucken. Er wollte dann nur noch
trinken, so haben wir das dann auch gemacht. Er hatte wohl keine Schmerzen, doch
das schlimmste war, dass er Wochen vorher immer geschrien hat. Er hat seine ganze Angst und
Wut herausgeschrien. Ich habe mich oft gefragt was soll ich Ihm noch sagen, denn
über den Tod haben wir nicht gesprochen. Ich habe Ihm immer gesagt wie sehr wir
ihn lieben und er keine Angst haben muss, denn wir sind alle für Ihn da und ich
wünsche mir, dass er das noch spüren konnte.
An seinem letzten Morgen bevor er gestorben ist wurde er blau als die Pflegerin Ihn
gewaschen hatte und wir haben dann seinen Hausarzt gerufen. Er hat dann das
Morphium dagelassen, Nachmittags atmete er nicht mehr regelmässig und gegen
Abend ging es wieder etwas besser. Wir waren alle bis in der Nacht bei Ihm, und
nachher wollte er nicht mehr meine Hand nehmen, ich sagte meiner Mutter vielleicht
möchte er mal ein bisschen alleine sein. So schliefen wir alle etwas und meine Mutter
legte sich auf einen Sessel neben meinen Vater. Ja und so ist er dann eingeschlafen,
als wir alle schliefen ist er von uns gegangen. Er sah so friedlich aus . Wir haben uns
gewünscht, daß er seinen Frieden findet und den hat er in dieser Nacht gefunden.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie für die nächste Zeit viel Kraft, und glaube mir
obwohl es schrecklich wehtut wirst du diese Kraft haben.