Hallo ihr Lieben,
ich habe immer viel gelesen im Forum und mir dadurch Hilfe holen können, was mich oft beruhigt hat. Nun melde ich mich nochmal aktiv bei Euch.
Es geht um meine Mama, sie ist in diesem Monat 78 Jahre alt geworden, hat ihren Geburtstag aber schon nicht mehr richtig wahrgenommen. Seit 3 Tagen liegt sie im Krankenhaus, ihre Diagnose Gliobastom IV in 03/2014, 2 OP's, die letzte im Oktober 2015 (Entfernung Rezidiv). Danach Avastin alle 2 Wochen und alle 6 Wochen Cecenu, einmalige Gabe.
Seit diesem Frühjahr hat sich ihr Zustand immer mehr verschlechtert, es fing wieder an mit starken Gedächtnislücken, Sprachblockaden, Antriebslosigkeit. Dann kam der körperliche Abbau, Muskelschwäche, Zittern, Erbrechen, Inkontinenz. Totale Kraftlosigkeit bis zur Bettlägerigkeit mit Pflegestufe 3.
Wir haben die Avastin und Cecenu Therapie abgebrochen und hatten gehofft, dass sie dadurch noch mal körperlich zu Kräften kommen würde, aber es ging immer weiter bergab. Sie wollte schon zuhause nichts mehr essen, konnte nichts mehr trinken, Schluckblockade, immer wieder Erbrechen von Schleim unter größten Anstrengungen. Weil sie nichts mehr trinken konnte, haben wir ihr über die Haut in der Bauchdecke Flüssigkeit zugeführt (subkutan, Schmetterlingskanüle). Eines nachts drohte sie an dem Schleim zu ersticken und sie wurde mit dem Notarzt ins Krankenhaus gebracht. Es wurde eine Lungenentzündung festgestellt, sie wurde mit Breitbandantibiotika behandelt und mit Flüssigkeit versorgt.
Am nächsten Tag wurde auf unser Bitten ein CT gemacht, und das Ergebnis war niederschmetternd. Mehrere neue Tumore, und ein großes Ödem. Keine Chance mehr für unsere Mutter.
Nun bekam sie sehr viel Flüssigkeit und seit gestern sogar flüssige Kalorienzufuhr. Dies, um den Eiweissmangel zu behandeln, um somit die enormen Wassereinlagerungen abzubauen. Jedoch hat sich bis heute nichts verbessert, sondern eher verschlechtert.
Ich hatte mir die ganz Nacht Gedanken gemacht, ob dieses Vorgehen mit der Zufuhr von soviel Flüssigkeit (1000 ml Flaschen) und der Flüssignahrung für meine Mama richtig sein kann.
Wir möchten alle, dass meine Mutter ihren Frieden findet und gehen kann. So haben die Ärzte heute mit uns zusammen entschieden, jegliche Zufuhr von Flüssigkeit und Nahrung abzubrechen, da ihr Körper das auch nicht mehr braucht (und nicht mehr will).
Jetzt meine Frage an Euch: was kommt jetzt auf uns zu? Kann es durch das Absetzen des Medikamentes Levetiracepam zu Krampfanfällen kommen? Was können wir noch tun? Wir pflegen ihr Gesicht, cremen die Lippen, befeuchten den Mund. Aber ich habe auch das Gefühl, dass meine Mama in Ruhe gelassen werden möchte. Heute Morgen wurde sie nochmal komplett gewaschen und umgezogen, danach hat sie wieder Schleim erbrochen, den sie jedoch nicht auswerfen konnte.
Ich bin dankbar für eure Hilfe.