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Thema: Entfernung Glioblastomrezidiv im rechten Frontallappen

Entfernung Glioblastomrezidiv im rechten Frontallappen
Tammy
15.03.2018 20:56:05
Hallo zusammen, mein Vater hat ein Glioblastomrezid im rechten Frontallappen. Das Rezidiv liegt genau dort, wo vorher der Tumor entfernt wurde. Jetzt ist er heute ins Krankenhaus gekommen und soll morgen operiert werden. Der Chirurg hat uns heute gesagt, dass er ohne die Markierung mit 5-Ala operieren möchte. Durch die Vernarbungen von der ersten OP ist eine Anfärbung nicht mehr sinnvoll. Außerdem möchte er in diesem Bereich auch ca 1cm von dem gesunden Gewebe mitwegnehmen. Ist so etwas möglich? Ich dachte immer, dass man die Entnahme von gesundem Gewebe im Gehirn unbedingt vermeiden sollte? Schon im voraus Vielen Dank für eure Antworten. LG Tammy
Tammy
KaSy
15.03.2018 21:55:41
Hallo, Tammy,
das Rezidiv ist vermutlich deshalb an derselben Stelle entstanden, weil bei der Operation Tumorzellen verblieben sind, die der Neurochirurg nicht sehen konnte.

Er ist nach dem (von Dir genannten) Prinzip ausgegangen, möglichst nur den Tumor und kein gesundes Gewebe zu entfernen. Das hätte funktionieren können.

Es hat sich jedoch im Verlauf als falsch erwiesen und es ist ein Rezidiv entstanden. Nun wird er das Rezidiv und um den Tumor herum etwa 1 cm "gesundes" Gewebe entfernen. Dieses Gewebe war bei der ersten OP als gesund angesehen worden, war es aber damals schon nicht, denn es enthielt Tumorrestzellen, die zu einem Rezidiv wurden. Mit der großräumigen Entfernung soll einem weiteren Rezidiv vorgebeugt werden.

Die Entfernung von gesundem Hirngewebe ist ein weniger großes Problem als das Risiko eines weiteren Rezidivs. Hirngewebe ist "lernfähig", es kann lernen, Aufgaben anderer Hirnbereiche zu übernehmen. Das dauert, man benötigt vielleicht Hilfe, aber es ist möglich.


Im Übrigen wurde auf einem Hirntumortag von einem der Ärzte mitgeteilt, dass in Frankreich bei Hirntumoroperationen häufiger so großzügig operiert wird, um Rezidiven vorzubeugen. Das ist eine Möglichkeit.

Bei Bestrahlungen, die nach Operationen erfolgen, ist es Standard, sogar 2 cm um den entfernten oder teilentfernten Tumor herum zu bestrahlen. Dabei geht man davon aus, dass sich bei malignen Tumoren um den Tumor herum die Tumorzellen befinden, die der Neurochirurg nicht sehen konnte.


Warum nicht mit der Markierung durch 5-ALA operiert wird, weiß ich nicht, aber ich denke, Ihr solltet dem Arzt vertrauen. Er reagiert folgerichtig in diesem Fall des Rezidivs.

Ich wünsche Euch und vor allem Eurem Vater eine optimale Operation und einen sehr günstigen Verlauf im Anschluss.
KaSy
KaSy
Tammy
15.03.2018 22:24:40
Hallo KaSy, vielen Dank für deine schnelle Antwort. Es hat mich vorher ziemlich beunruhigt, weil ich dieses Vorgehen vorher noch nicht kannte. Der Chirurg meinte ja auch, dass die Entfernung von Gewebe um den Tumor in dieser Region kein Problem ist.
LG Tammy
Tammy
zo rac
16.03.2018 15:55:54
Hallo
es ist sicherlich sinnvoll etwas großzügiger zu operieren, gerade da im rechten Frontallappen keine lebenswichtigen Vitalfubktionen liegen.
Jede weitere evtl Rezidiv-Op wäre schlechter, als gleich „alles“ rauszuholen. Auch ich drücke euch ganz fest die Daumen.
zo rac
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