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Sverige

Hallo,

meine Mutter soll am Freitag aus der Klinik entlassen werden. Heute hat das Klinikum angerufen und wollte sie morgen entlassen.
Wir sind gerade dabei uns um eine Pflegekraft zu kümmern, da sie allein nicht zu Hause betreut werden kann.

Meine Mutter hat sich seit Samstag sehr zurückgezogen. Sie spricht fast gar nicht mehr, antwortet nur selten. Es ist aber nicht so dass sie nicht sprechen könnte, auf Nachfrage ob sie nicht sprechen will schüttelt sie den Kopf. Dies ist für uns sehr schwierig. Der Arzt hat gesagt dass diese Wesensveränderungen Bestandteil der Krankheit sein können.
Unsere Vermutung ist aber, dass es sie sehr beschäftigt was mit ihr passiert ist. Sie starrt sich sehr verzweifelt wütend im Spiegel an und man sieht ihr an wie sie grübelt.
Dazu kommt, dass sie im Moment auch sehr schwach auf den Beinen ist, da sie nur im Bett liegt und fast nie auf ist.
Zur Zeit hat sie einen Katheder und trägt im Bett eine Windel. Ich hoffe sehr, dass das zu Hause nicht mehr notwendig sein wird.
Das alles macht mich sehr traurig, da von meiner Mama wie ich sie kenne im Moment nicht mehr viel da ist....
LG
Sverige

gramyo

Liebe Sverige und ihre Mama,

ja, euer Leben hat sich , wie schon öfter geschrieben, absolut geändert.Dennoch denke ich, man kann jetzt durchaus zuversichtlich in die nächste Zeit blicken.Auf jeden Fall wünsche ich euch das von ganzem Herzen.

Zu dem Befinden und den Reaktionen deiner Mama , möchte ich anmerken, dass ihr JETZT vermutlich erst klar wird, dass ihr Leben sich völlig verändert hat. Sie ist nach all diesen Komplikationen und Eingriffen, absolut noch in der ersten Schocksituation und fängt langsam, langsam an zu realisieren, was mit ihr passiert ist.Ich würde absolut versuchen, dass sie im Krankenhaus noch eine psychoonkologische Beratung bekommt.

Den Katheter bekommt sie ja noch im Krankenhaus entfernt. Jedenfalls ist das eigentlich die Regel. Es kann durchaus sehr schnell wieder auch ohne Windel gehen.

Ich hoffe sehr für euch, dass ihr die geeignete Pflegekraft findet, die vor allen Dingen euch Kinder unterstützt und euch insofern beruhigt, dass ihr eure Mama gut betreut findet.

Wirklich jeder hatte hier Angst und Sorgen , wie es wird, wenn der betroffene, geliebte Mensch vom Krankenhaus nach Hause kam und dann bald die Therapie gestartet wurde.

Aber glaube mir und viele werden es bestätigen, es kehrt langsam Ruhe ein und auch ein "gewisser Alltag" ist auch gut möglich. Ich hoffe , dass dazu dir auch andere schreiben.

Habe bitte Mut und blicke ein wenig mit Zuversicht in diesen beginnenden Sommer, der auch euch insofern unterstützt, weil die Natur im Moment so viel Schönheit und Fülle schenkt.

Herzliche Grüße und eine "Sendung Kraft und Freude" schicke ich zu euch
eure Gramyo mit Burkard im Herzen und Leben ... Hier und Jetzt ...

P.S. ich schreibe es für dich und auch für andere. Bin ab
Donnerstag, den 03.07. erst mal wieder in Köln bei meinem Sohn und Enkelkindern. Da schreibe ich nicht viel

alma

Hallo Sverige,

ich teile eher eure Ansicht als die des Arztes. Mit "Wesensveränderung" als Symptom habe ich ohnehin meine Schwierigkeiten. Ob gesund oder krank - wir können uns alle im Wesen verändern und tun das auch immer wieder. In Verbindung mit Hirntumor wirkt diese Zuschreibung auf mich fatal.
So eine Diagnose plus die Eingriffe, die deine Mutter hinter sich hat, sind ein massives Trauma. Wir hatten hier mal irgendwann den Begriff der "posttraumatischen Belastungsstörung". Das trifft es glaube ich besser. Ich war nach jeder meiner beiden OPs auch lange wütend. Nicht auf eine Person, sondern auf die Tatsachen von Tumor und Eingriff. Jeden Morgen nach dem Aufwachen bestand meine erste Handlung darin, mir ungläubig an den Kopf zu fassen und die Narbe zu betasten. Und in den ersten Monaten nach der Erstdiagnose habe ich viel auf dem Sofa gelegen und an die Decke gestarrt.
Lasst ihr Zeit. Es ist wie es ist.

LG, Alma.

Sverige

Hallo,

meine Mutter wurde gestern aus dem Krankenhaus entlassen. Am Mittwoch war den Ärzten ihre Abgeschlagenheit aufgefallen und sie haben noch einmal ein CT gemacht und die Einstellung des Shuntes von 120 auf 100 verändert.
Trotzdem wurde sie gestern morgen entlassen. Sie ist nun in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung die sehr weit von uns entfernt liegt, da es in der Nähe so kurzfristig keinen freien Platz lag.

Wir haben jetzt in der Zwischenzeit alles organisiert, damit sie nach Hause kann. Eine Pflegekraft ist gefunden und kann ab Montag bei uns sein

Mein Vater war gestern bei ihr und die Pflegedienstleiterin hat dringend davon abgeraten Mama nach Hause zu holen das wäre nicht möglich. Der Hausarzt sieht dies genauso

Sie ist sehr schwach und spricht kaum, aber wir möchten Sie nicht noch länger in einer fremden Umgebung belassen. Am Montag muss sie schon wieder zum Kontroll CT in die Klinik und am Dienstag wieder zur Verlaufskontrolle und am Mittwoch soll sie zur Vorstellung ins Ärztehaus um zu schauen, ob sie in der Verfassung für die Strahlen/Chemotherapie ist. Im Entlassungsbrief ist extra genannt, dass die körperlichen Voraussetzungen hierfür gegeben sein müssen.
Wir sind sehr verzweifelt, und wissen nicht was wir machen sollen.
Vielleicht können uns einige von Euch einen Rat geben.
LG
SVerige

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