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Anonym[a]

Hilfe! Mein Mann will mich entmündigen lassen, nachdem mir ein Tumor am Hirnstamm entfernt wurde und aufgrund der schweren Operation Behinderungen zurückgeblieben sind. Meine Augenkoordination ist dauerhaft gestört (Doppelbilder) und es besteht eine erhebliche Gangunsicherheit mit Gleichgewichtsstörungen und Schwindel. Meine Teilnahme am Straßenverkehr (als Fußgänger und mit öffentlichen Verkehrsmitteln) ist dadurch tatsächlich stark beeinträchtigt. Aber reicht das für eine Entmündigung? Gibt es die in der Form überhaupt noch? Meines Wissens kann man nur noch einen Betreuer für bestimmte Bereiche bestellen?!? Wird mein Mann dann automatisch dieser Betreuer oder bekomme ich einen Amtsvormund bestellt? Findet noch eine unabhängige Untersuchung statt oder reicht seine Aussage? Kann ich einen entsprechenden Gegenantrag stellen?? Übrigens: ich hatte NIE epileptische Anfälle, weder vor noch nach der Operation. Geistig (Intellekt und Gedächtnis) habe ich keinerlei Ausfälle, nur die körperlichen Beeinträchtigungen. Reicht das für eine Entmündigung?

Annett[a]

also ich denke das es nicht so einfach geht das er dich entmündigen kann ,es ist aauch ein armutszeugniss für deinen mann dich in deiner situation so zu behandeln anstatt dich dabei zu unterstüzen ! bin selber tumorpatientin mit wohl mehr unterstüzung ! ich wünsch dir alles erdenklich gute und viel glück ich hoffe er hat keine möglichkeit dir das anzu tun

Kerstin1964

Hallo liebe "Anonym",

der spinnt wohl!!! Entschuldige, dass ich das so hart formuliere, aber dazu fällt mir echt nichts mehr ein! Auf mich machst du einen geistig absolut gesunden Eindruck. Und du hast recht: Eine generelle Entmündigung gibt es nicht mehr. Nur noch eine Betreuung in bestimmten Bereichen, z. B. Finanzen. Einen Gegenantrag brauchst du also nicht zu stellen, denn er kommt mit seiner Idee garantiert nicht durch. Ich würde aber an deiner Stelle einen guten Scheidungsanwalt aufsuchen - denn der Typ tut dir und deiner Genesung mit Sicherheit nicht gut!!

Ich wünsch dir alles Gute und viel Kraft.
Kerstin

Maggie[a]

Hallo Liebe "Anonym"
Unerhört was du da schreibst. Konzentriere dich auf dich und schicke deinen Mann ins
"Pfefferland". Suche einen Anwalt auf und lass dich beraten.
Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft.
Maggie

Oliver L.

Hallo,

im Verfahren der Bestellung eines Betreuers von Amtswegen muß irgend einer den Antrag beim Amtsgericht stellen. Das überlegt sich den Fall und wird sich zum einen Beraten lassen von einer fachkundigen Stelle die quasi ein Gutachten über dich macht - nicht nur aufgrund der Aktenlage sondern auch dich persönlich in "augenschein" nimmt und der Amtsrichter wird sich selbst ein Bild von dir und deinen Einschränkungen und deiner ganzen Situation machen und mit dir selber reden.
Fällt er nun eine Entscheidung und setzt einen Betreuer in einen der möglichen Felder: finanzielle Sachen, Aufenthaltsbestimmungrecht, Gesundheitsvorsorge und (der letzte fällt mir immer nicht ein) heißt das noch lange nicht das das dein Mann ist. Aber auch diese Entscheidung ist anfechtbar und muß dann von einer anderen Instanz überprüft werden und diese Entscheidung ist zeitlich befristet meist auf vier bis fünf Jahre.
Ich wünsche dir alles gute für diese Zeit, denn es ist bestimmt für dich keine Einfache Situation.
Ich hatte lange Zeit das Probleme mich immer wieder davon überzeugen zu müssen, das ich vollkommen normal bin und wirklich keine Ausfälle habe, was mir auch die Psychologen immer wieder gestätigt haben. Jetzt bin ich aber Epileptiker und das ich ebenfalls kein Grund nicht normal zu sein. Diese Epilepsie hat mir sehr viel gegeben und mein Leben geändert und zum Teil auch gebessert. Epi ist keine Geisteskrankheit sondern eine ganz normale Sache. Wer uns als Geisteskrankheit hinstellt hat übrigens selbst eine Macke. Also auch dann gibt es keinen Grund mich unter Betreuung zu stellen.

Schöne Grüße
Oliver

Tonia

das will ich aber nicht hoffen. Wehr Dich. Laß Dir nichts gefallen. Das ist ja das Übelste was ich je gehört habe.
Alles Gute und laß Dich nicht unterkriegen.
Tonia

Daniela[a]

Meiner Mutter ist auch operiert worden. GBMIV. Sie leidet eigentlich an den gleichen Dingen wie du. Wegen der Doppelbilder würde ich einen Augenarzt aufsuchen. Vielleicht hilft hier eine Prismenbrille. Bezüglich der Unsicherheit beim Gehen und der sonstigen täglichen Verrichtungen, die jezt wohl schwerer gehen wäre wohl eher ein Pflegeantrag angebracht als eine Entmündigung. Ich glaube dein Mann steht unter absolutem Stress und bewältigt die Situation innerlich recht schlecht.

Ich wünsche alles Gute!!! - Daniela

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