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alexa123

Hallo, wer weiß etwas über die Entstehung von Glioblastomen? Gibt es bestimmte Risikofaktoren oder Auslöser?
Man hat uns gesagt, dass so ein Glioblastom sehr schnell wachst. Aber wenn ich so zurückdenke, so konnte man bei meiner Mutter bereits in den vergangenen Jahren einige Veränderungen feststellen. Nur hat diese niemand mit einem Hirntumor in Verbindung gebracht. Wir dachten eher an eine beginnende Demenz, denn meine Mutter war manchmal recht vergesslich und es gab auch gewisse Wesensveränderungen. Sie war zum Beispiel nicht mehr so geduldig, besonders mit meinem Vater sehr streitsüchtig und beim Autofahren unkonzentriert. Diese Veränderungen haben sich mit zunehmender Krankheit zwar noch verstärkt, waren aber schon seit längerer Zeit zu beobachten. Nun macht natürlich niemand ein CT oder MRT bei scheinbar gesunden Menschen, deshalb wurde die Krankheit erst bemerkt, als es ganz deutliche Ausfälle gegeben hat. Ab wann hätte man den Tumor schon diagnostizieren können?

suace

Hallo Alexa,
Bei meinem Mann ( auch Glio) war es ähnlich. Im Rückblick gab es schon länger Veränderungen. Im histologischen Befund konnte ein primär niedriggradiger Tumor nicht ausgeschlossen werden. Allerdings ist bei ihm im Herbst 2013 ein schwere Niereninsuffizienz diagnostiziert worden so daß wir die Vergeßlichkeit und die Wesensveränderung auf die Medikamente und eine depressive Verstimmung wegen der Diagnose zurückführten. Selbst als er in den letzten Wochen vor der Tumordiagnose wirklich krasse Veränderungen zeigte, hab ich eher gedacht, daß nun wohl leider noch schneller als gedacht die Dialyse fällig sei.
Inzwischen haben sowohl unsere HÄ als auch der Nephrologe die starke Vermutung, daß die Erkrankung der Niere wohl ein paraneoplastisches Syndom ist - die Niere wird nämlich unter der Tumorbehandlung besser statt schlechter. Wann der Tumor angefangen hat wird niemand sagen können und Veränderungen treten ja meist erst auf wenn der Tumor anfängt Gewebe zu verdrängen. Glücklicherweise ist so ein Tumor ja auch nur selten der Grund für alle möglichen Symptome - und bei jedem Kopfschmerz oder bei Vergeßlichkeit gleich die ganze diagnostische Maschinerie anlaufen zu lassen ist schlichweg weder möglich noch wünschenswert

SpinEcho

> Gibt es bestimmte Risikofaktoren oder Auslöser?

Es ist nur ein Risikofaktor sicher bekannt: Radioaktive Strahlung.

> Man hat uns gesagt, dass so ein Glioblastom sehr schnell wachst.

Wenn der Tumor mal ein GBM ist. Ein solches kann zwar direkt auftauchen, es kann aber auch aus einem Tumor mit geringerem Grad erst entstehen. Da kommt darauf an, wie schnell die Tumorzellen die Mutationen ansammeln, die sie so weit verwildern lassen.

> Ab wann hätte man den Tumor schon diagnostizieren können?

Mit den bildgebenden Verfahren kann man auch kleine Tumore erkennen, aber es muss erstmal ein Verdachtsmoment (neurologische Ausfälle o.ä.) vorliegen, bevor der Patient in den Scanner gesteckt wird.

moriturus

ich wurde als zehnjähriger im abstand von 6 monaten 2 mal ins ct geschickt, wegen verdacht auf tumor im rückenmark. war schlussendlich ein bandscheibenvorfall. der erste dokumentierte auf der welt bei einem zehnjährigen. das war 1982, da gab es nur 1 einziges CT in der ganzen Schweiz und das hat vermutlich eine "zillion" mal mer gestrahlt als die modernen ct's von heute die schon abartig strahlen ;) strahlung ist evtl. möglicher auslöser.

ich rauche schon über 20 jahre cannabis und sicher viel davon war absolut pestizidvergiftetes kommerzgras womit ich auch tonnenweise perverse chinesische pestizide konsumiert habe, leider. deshalb immer BIO ware. in dem bereich gibt es keine knospe und keine kontrollstellen, aber BIO ist garantiert die hoffnung wert, dass es auch wirklich bio ist. pestizide sind durchaus auch eine mögliche ursache wie schon vermutet wird.

mein grossvater ist in den 80gern an einem glioblastom erkrankt und sofort nach diagnose operiert worden. 4 monate später war er leider gegangen.
vererbung auch möglich.

am ehesten dürfte es bei mir eine kombo der 3 faktoren sein.

nowornever

Hallo alexa123,

ich suche immer wieder nach den Ursachen.

Am Anfang als meine Freundin die Diagnose bekam,war keine Zeit für diese Frage.

Dann kam die Zeit wo ich dachte man sollte das "Problem" an der Wurzel packen.Wehret den Anfängen.

Da sie mehrere Stürze hatte(Motorrad,Snowboard), dachte ich oft "daran"
Fakt ist es gibt keinen bekannten Boxer Weltweit mit dieser Erkrankung.

Heute denke ich das die Ursache wohl irreversibel ist (Bestrahlung im Kindesalter,Gendisposition und vielleicht Pestizide)
Habe also ziemlich die gleiche Meinung wie moriturus.

Ich möchte damit sagen das die Therapie an der Wurzel nicht möglich ist,gar reine Zeitverschwendung.


Viel wichtiger ist wie man das Wachsen dieses Dinges unterbinden kann.
Es gibt hunderte theoretische Ansätze, davon sind nur eine Handvoll zugelassen. Man wiess doch recht viel über Angiogenese und Mutation.

Rechnerisch dauert es noch Jahrzehnte bis die Schulmedizin deutlich bessere Zahlen liefern kann.

Ich stelle mir wohl die Gleiche Frage(Vorworf) wie du.
Hatte man es früher erkennen können(Zufallsbefund) und hätte es was gebracht.

Ich denke nein ! Es ist eine Systemerkrankung. Eine frühere OP hätte ihr vielleicht viel mehr genommen. Wir ware die letzten Jahre bis 2 Wochen vor der Diagnose sehr aktiv zb. in der Bergen unterwegs. Sie war bis zuletzt sehr fit.

BG
nowornever

moriturus

ich habe einen sogenannten zufallsbefund. ich wusste etwas stimmt nicht. ich hab selber per google recherchiert nachdem die ärzte mir einfach gesagt haben, ich solle gesünder leben.
ich habe zuerst fast 100 blutwerte auf eigene kosten in einem privatlabor bestimmt. da waren viel krebsmarker erhöht wie nse, thymidinkinase, acth...noch viele andere. danach hab ich weiter recherchiert und nochmals über 100 weitere werte bestimmen lassen, die weiterführende klarheit brachten. danach hab ich die ca. 30 werte die nicht normal waren in einem 2. labor nachgeprüft um messfehler auszuschliessen.
meine symptome waren ab und an schwindel, gangunsicherheiten, selten kopfschmerz, extreme müdigkeit, antriebslosigkeit, nachtschweiss über monate, abartiger tagesschweiss, probleme mündlich zu formulieren, schriftlich ging gut und gedächtnisprobleme. bewusst formulieren konnte ich aber nur die extreme müdigkeit, nacht- und tagesschweiss und schwächegefühl. aber vieles habe ich auf übergewicht, ungesunde ernährung, das kiffen, bandscheibenprotrusion im nacken, diabetes und trauer wegen des tod meines lieben vaters geschoben. im nachhinein hatte ich schon symptome seit 2012! aber eben...
mit den werten ging ich zu einem neuen hausarzt, da ich den alten gefeuert habe, weil er sagte, dass er viele werte zum allerersten mal sieht und er gar nicht wisse, was sie bedeuten.
ich hätte quasi einen dachschaden (haha) und sei ein hypochonder. der neue hausarzt aber hat mich gleich zum onkologen geschickt. dieser wollte sofort ein CT. ich wollte kein CT, weil die so verdammt strahlen. er sagt, ein mri sei nicht gleichwertig. ich sage doch, herr onkologe, ein whole body mri mit dwi schon (habe recherchiert vor dem treffen. recherchiere vor jedem treffen und bin ein informierter patient der sich nicht mit billigsten ausreden abwimmeln lässt. er ruft entnervt seinen radiologen an und der bestätigt meine aussage ;) das whole body mri ist einfach ca. 3 mal teurer und geht ca 1,5h statt paar minuten). also wholebody mri mit dwi ;) als ich ankam sagte man mir whole body aber ohne kopf. hmm, geizhälse, nicht zu glauben. aber ok, im mri wurde nix gesehen. onkologe sagt darauf ich sei gesund. ich sage, nein, etwas stimmt fundamental nicht. er meint so nein, geh nach hause.
danach ging ich zum neuen hausarzt und sagte ihm, ich wolle ein schädel mri. er so nein wieso. ich: acth, nse, thymidinkinase und noch andere sachen und beim whole body ri wurde nix gefunden, also muss es da sein, wo noch nicht gesucht wurde, also in der birne. er so: nein. ich so: dann komm ich nicht mehr wieder und mach eins auf eigene kosten, ich hätte schon mit dem privaten radiologischen institut gesprochen. er meinte dann gut, also machten wir eins und bingo. astrozytom grad II oder ologodendrogliom II. jetzt sprechen alle von zufallsbefund. ich musste mich sogar von ärzten in der eigenen familie auslachen lassen, weil die sagten, ich solle aufhören zu googeln. der onkologe sagte mir er habe in 20jahren noch nie thymidinkinase bestimmt und er hätte im internet keine falsch negativen werte gefunden..
klar hat er nix gefunden, weil eine thymidinkinase von über 40 das zeichen dafür ist, dass die kacke am dampfen ist, per definitionem. bei einigen herpesviren kann sie etwas ansteigen, aber nie in diese höhen. beim kleinzelligen lungenkariznom zb ist die thymidinkinase prognosemarker. über 20 =keine 3 monate, unter 20= mehr als 3 monate. jetzt sagen alle es sei ein zufallsbefund, weil ich noch nie einen anfall hatte. aber es ist kein zufall dass ich paar tausend euro und wochenlange recherche habe inverstieren müssen...so ein zufall aber auch. ich musste den ärzten zum schluss wirklich sehr, sehr bestimmt gegenübertreten um nicht abgewimmelt zu werden. seid mühsam und unbequem, dann wisst ihr, das ihr den nerv getroffen hab ;)

nowornever

Ein Zufallsbefund hat wohl doch eine wichtige prgnostische Bedeutung.

Der Betroffene hat die Möglichkeit sich "selbst" zu verteidigen !

Gib Alles moriturus

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