Mit 18 Jahren erhielt mein Junge die Diagnose Hirntumor. Ein Astrozytom Grad 3 am Hirnstamm. OP, Bestrahlung, Chemo, Rebestrahlung, Shunt OP, Shunt verstopft-neue Shunt OP, Portanlage, Antikörpertherapie...mit Folgen und Nebenwirkungen...und dann durfte er doch nur 19 Jahre alt werden und mußte diese Welt verlassen.
In dem ganzen Jahr hatte man das Gefühl alleine zu sein...die Vertrautesten kamen am wenigsten zurecht und hielten sich sehr im Hintergrund. Es hat viele zusätzliche Tränen und Wut gekostet. Viele Dinge passierten, viele Sätze fielen....alles sehr verletztend.
Das Kind im Hospiz im Sterben liegt, die Oma nach Mallorca fliegt....unsere zwei anderen Jungs allein zu Haus, mit dem Wissen, das der Bruder sterben wird. Auch wenn sie nach 5 Tagen doch den Urlaub abbrach und es ihr "leid tut" ...ich kann es einfach nicht verzeihen....
Ich äußerte furchtbar traurig zu sein, weil kaum jemand sein Grab besucht...mein Bruder machte diese Aussage: "Ich halte nichts von Gräbern, dort liegt nur die Hülle, ich kann auch so an ihn denken, da muß ich nicht an IRGENDEIN Grab gehen! Und wenn ich mal sterbe, braucht ihr keinen Aufriss machen, verbrennen, Asche verstreuen und gut!"
Drei Wochen war der Tod gerade her. Ich bin zutiefst enttäuscht und brach zu beiden den Kontakt ab, ich hatte nur die beiden...
Ich bereue diesen Schritt nicht.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?