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Esmeralda

Hallo, ich bin eine besorgte Oma und würde gern wissen, ob die OP-Beschreibung, die meine Tochter von dem Chirurgen bekommen hat dem normalen Procedere entspricht und ich hoffen darf, dass mein Enkel in guten Händen ist. Er lebt in Kanada und soll dort in einer großen Kinderklinik am 15.10. operiert werden.
Informationen vom Chirurgen:
Höchwahscheinliche Diagnose für den Tumor (10 Tage nach OP wird der Pathologiebefund da sein): Myxopapillary ependymoma, weniger wahrscheinlich unter anderem: Schwannoma, Neurofibroma, Periganglinoma
Dass der Tumor sich aussät durch die OP ist möglich aber weniger wahrscheinlich, aber es muss operiert werden, weil sich der Tumor schon über den ganzen Querschnitt des Wirbelsäulenkanals ausgebreitet und angefangen hat die Nerven abzudrücken. Wenn die Schmerzen ansteigen, kann er sein linkes Bein nicht mehr anheben etc. Der Chirurg hat sich gewundert, dass er noch volle Kontrolle über seine Ausscheidungsfunktionen hat. Damit sind wir auch beim größten Risiko der OP was alle Nerven unterhalb des L5 betrifft und somit die Blase, Schließmuskel, Geschlechtsorgane, Beine. 
Bei OP wir das knöcherne Ende des L5 und S1 Wirbel entfernt werden was erstaunlicherweise den Patienten im Nachhinein (laut dem Chirurgen) Probleme bereitet. Dann wird die Dura geöffnet (ein Durariss ist eines der größten Risikos neben dem allgemeinen Spinalfluessigkeitsverlust durch erschwerte Wundheilung, aber kann auch behandelt werden), und dann wird unterm Mikroskop der Inhalt des Tumors zuerst ausgesaugt und dann vorsichtig Stück für Stück mithilfe des Mikroskops die Hülle des Tumors entfernt, was insbesondere schwierig ist, wenn die Hülle mit den Nervenfasern stark verwachsen ist. Wenn alles raus ist wird die Dura mit einem Plastikfaden vernäht, der drin bleibt, aber selten Abstoßungsprobleme hervorruft. Dann werden die restlichen Muskel und Hautlagen mit selbstaufloesendem Faden vernäht. Falls Flüssigkeit austritt, muss wieder aufgemacht und nochmal vernäht werden. 5 Tage im KH mit Schmerzmitteln, und dann 6 Wochen mit stetiger aber leichter Bewegung Zuhause. Nach 6 Woche (ohne Komplikationen), sollte er so gut wie neu sein und alle Sportarten ausüben können. Mit Komplikationen entsprechend länger. 
Andere Risiken neben Spinalfluessigkeitsausbruch und Nervenschaedigung sind Infektion (gering, da nichts eingebracht wird nur ausgesagt und wegoperiert), generelle Bluttransfusionsrisiken (falls er welche brauchen sollte was eher unwahrscheinlich ist), und generelle Anästhesierisiken etc... wobei das größte Risiko ist immer noch Lähmung, Nervenschädigung und Spinalfluessigkeitsverlust ...
Lähmung und Nervenschädigung ist auch das Risiko, wenn man nichts macht.
Er wird in den nächsten Wochen Gabapentin bekommen, was ihm hoffentlich helfen wird, nach etwas einer Woche der Einnahme, wieder besser zu schlafen und nach zwei Wochen mit den Nervenschmerzen tagsüber.

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