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Thema: Epilepsie bei Glioblastom IV

Epilepsie bei Glioblastom IV
ES41
05.12.2017 14:43:08
Wie schaut ein epileptischer Anfall aus? Ist man dann immer ohnmächtig? Die Hände meiner Mutter zittern unkontrolliert, manchmal auch während sie schläft. Ist das bereits ein epileptischer Anfall? Sie bekommt 2*500mg Keppra. Müssen wir in diesem Fall die Dosis erhöhen, um stärkere Anfälle zu verhindern?
ES41
tomas
05.12.2017 15:22:38
Das sind Fragen für den behandelnden Arzt, und nicht für dieses Forum. Man sollte solche Medikamente nie selbstständig ohne Rücksprache verändern!
LG
Thomas
tomas
hitachiman
05.12.2017 17:32:55
Hallo ES41,
tomas hat da völlig recht, nur mit Zustimmung der Neurologen kann es geändert werden.
Aus meiner eigenen und der Erfahrung meiner Frau kann ich sagen das ich immer bewustlos bei den Krampfanfällen war und immer mit Notarzt in die Klinik. Ständig wurden die Medikamente erhöht. bekomme nun 3 verschiedene Antiepileptika.
hitachiman
Telekomtoto
05.12.2017 17:45:52
Hallo Zusammen,
habe auch epil. Anfälle aber stets bei vollen Bewußtsein ohne Einschränkungen. Würde aber nie von alleine die Dosierung der Tabletten ändern.

Liebe Grüße Thomas
Telekomtoto
Prof. Mursch
05.12.2017 18:22:17
Ich denke, die 3 vorherigen Teilnehmer haben alles gesagt.
Ein Arzt sollte das sehen.
Die Dosis sollte NUR ein Arzt verändern.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
ES41
05.12.2017 18:53:46
Offensichtlich habe ich mich sehr mißverständlich formuliert. Ich habe in keinster Weise vor, eigenmächtig die Dosierung zu verändern.
Mir hätte jedoch viel geholfen, wenn jemand auf die ersten drei Zeilen meiner Frage antwrten würde.
ES41
Hopeness
05.12.2017 19:17:55
Schwer zu sagen, aber eine fokale Epilepsie kann solche unkontrollierte Handbewegungen schon auslösen.

Epilepsie ist nicht gleich Epilepsie. Es gibt verschieden Stadien, die schlimmsten sind eben die, nach denen man das Bewustsein mehrmals verliert und krampft. Das nennt man dann Status Epileptikus.

Gefühlsstörungen oder unkontrollierte Körperbewegungen ist auch eine Epilepsie, aber eben eine fokale Epilepsie.

Kommt alles vom Gehirn, jaja.
Hopeness
Telekomtoto
06.12.2017 16:29:32
Hallo ES41,
bei mir geht es mit einem komischen Geschmack im Mund los . Dann zieht es sich vom Mund in den Arm und das Bein. Ähnlich wie bei einem eingeschlafenen Arm bzw Bein. Nach weingen Sekunden ist der Spuk vorbei.

Liebe Grüße und eine schöne Adventszeit

Thomas
Telekomtoto
Stek
07.12.2017 11:40:25
@Hopeness,
ein Status sind meistens nacheinanderfolgende oder nicht aufhörende, sich wiederholende längere Anfälle,die unbedingt einen Notarzt, ggfls eine stationäre Aufnahme erforderlich macht.Hier ist dringendes Handeln erforderlich.Dafür gibt es sogenannte Notfallmedikamente,die jede begleitende Person bei sich tragen sollte und die richtige Handhabung kennen.Diese Medikamente schaffen es meistens in der kurzen Zeit den Krampf zu stoppen oder zu verkürzen,weil die meisten Anfällle nicht so lange dauern bis das Medikament wirkt,aber dabei hilfreich sein könnten/sollten weitere Anfälle (Status) zu verhindern.
Krampfanfall mit Bewusstseinsverlust: Grand Mal
Einzelne kleine Zuckungen oder kurze Absencen:Petit Mal. Fokale sekundäre Anfälle mit Bewusstseinsverlust gibt es leider auch wird auch als Grand Mal
Wobei das große Übel (Grand Mal) der gefährlichste sein kann.(unkontroliertes Hinfallen mit erhelicher Verletzungsgefahr.Auch ein Zungenbiss wird gerne in diese Kategorie des Grand Mal eingeteilt.
Das ganze braucht kein Mensch,weder der Betroffene noch die Begleitung oder Öffentlichkeit.(Die in einem solchen Fall freundlich aber bestimmt gebeten werden sollten., vielleicht wenn möglich geben weiter zu gehen.
Festhalten der ExtremitätenmKopf und Rumpf sollte Unterlassen werden.Beim Übergeben stabile Seitenlage um der Respiration des möglicherweisen Erbrochenen entgegen zu wirken.Gefährliche Gegenstände wegräumen und ein Kissen,Jacke oder ähnliches unter dem Kopf legen,
Entschuldigung für die Klug......ei.
Alles Gute für alle und eine schöne ruhige Adventszeiteit !
Stek
Hopeness
07.12.2017 12:12:18
Kein Problem, ich lasse mich gerne belehren wenn es um Zustände geht, die ich selbst noch nicht gehabt habe, in meiner Zeit als Rettungssanitäter jedoch oft genug gesehen habe. Auch den Zustand danach ;-)
Ich wollte nicht so tief ins Detail gehen, beim Status Epileptikus hatte ich ja geschrieben das der mehrfach stattfindet. Fokale Epilepsien kenne ich selbst zu gut, seit meiner OP zum Glück nie mehr vorgekommen.

LG
Hopeness
Stek
07.12.2017 13:02:42
Kein Ding,wollte das nur zur allgemeinen Information für die
diejenigen denen das ganze glücklicherweise erspart bleibt oder geblieben ist.Das ganze ist leider traurig,beschämend und anstengend zu gleich für Betroffene und auch Angehörige,Begleitung.
War nicht böse gemeint...
Stek
TumorP
07.12.2017 15:32:31
Meine Frau hatte einen Status (Serie) über 80 Minuten. Das war der 1. Anfall überhaupt, ca. 7 Monate nach der OP. Nach dem langsamen Absetzten, ca. 6 Wochen zuvor von 2 x 500mg Keppra die VORSORGLICH vor der OP gegeben wurden.
Dann kam ein langer Leidensweg..... Als Notfall hatte sie Buccolam Lösung für die Mundhöhle IMMER !!!! dabei. Ebenso ein Notfallhandy. Der Ruf lief nach ca. 45 Sekunden bei mir auf. So werden umstehende Personen durch den schrillen Ton aufmerksam und es können "Anweisungen" gegeben werden. Wir haben die Spritzen NIE benötigt. Sie sollten nach 5 Minuten gegeben werden, nach weiteren 2 Minuten eine weitere, falls der Anfall nicht aufhören würde. Der Notarzt benötigt meist länger. Die folgenden Anfälle wurden jedoch immer kürzer. 450 mg Lamotrigin Desitin und 3000 mg "Keppra". Seit 14,5 Monaten anfallsfrei.
Natürlich muss das mit dem Dr. besprochen werden - andere Erkrankungen / Medikamente usw. Sind ja keine "Drops". Auf jeden Fall beruhigt das Gefühl "etwas" dabei zu haben. Denn Tavor Expedit war KEINE Lösung.

Auf jeden Fall NICHT EIGENMÄCHTIG an der Dosis drehen.

Medikamentenspiegel testen / EEG. Da muss der Fachmann dran.
TumorP
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