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Zwuck

Guten Abend!

Komme soeben vom Neurologen nach Hause. Bin total fertig, er meinte ich hätte epileptische Anfälle. Es zuckt nur manches mal mein Daumen für wenige Sekunden.

Bringt es etwas, kann ich mir noch eine zweite Meinung holen oder muß ich diese Diagnose hinnehmen?

Bin total ratlos und mir ist zum weinen zumute. Wenn ich nicht Autofahren kann, bin ich aufgeschmissen.

LG Zwuck

fcorr

Guten Abend Zwuck,

das ist wirklich nicht schön, dass du nun diese Diagnose bekommen hast.

Generell hast du immer das Recht bzw. die Möglichkeit, dir eine zweite Meinung einzuholen. Ob es "etwas bring" weiß ich nicht. Es würde nur dann etwas bringen, wenn der Facharzt mit seiner Diagnose völlig daneben liegt.

Epileptische Anfälle müssen nicht immer am ganzen Körper auftreten, sondern können nur auf eine z.B. Körperregion (dein Daumen) fokal beschränkt sein. Diese Diagnose muss trotzdem nicht direkt heißen, dass du nie wieder Autofahren darfst. Bist du gut eingestellt und einen gewissen Zeitraum (Jahre) anfallsfrei, kann man wieder die Fahrerlaubnis bekommen.

Liebe Grüße
Felix

der Meister

Hallo Zwuck,
ich hatte 2 richtige Epileptische Anfälle und durfte dann 6 Monate nicht Auto fahren, der Führerschein wurde mir nicht entzogen.
Nur sollte ich auf keinen Fall selbst fahren denn, sollte was passieren, muss ich die Konsequenzen tragen und das wollte ich natürlich vermeiden, bin also nicht gefahren.

Ob da Gleiche auch bei Fokalen Anfällen greift kann ich nicht sagen.
Ich bin seit längeren gut eingestellt, aber es zuckt auch mal kurz ein Auge oder so.
Du kannst Dich ja erkundigen. Eine 2. Meinung ist sicher nicht verkehrt.
Ohne Auto ist man doch sehr eingeschränkt.



Gruß Klaus

lunetta

Hallo zwuck!

Kann deine Angst grade sehr gut verstehen!!!

Mir hat mein NC gesagt, dass bei mir Epi Anfälle sehr unwahrscheinlich sind - vor der OP hatte ich keine.

7 Wochen nach der 1. Op hatte ich plötzlich abends eine taube Lippe auf einer Seite und 4 taube Finger, nachdem sie zuvor gekribbelt haben.

Und auch in den letzten Wochen hatte ich immer mal wieder einen zuckenden Zeigefinger.

Ich hätte eigentlich schon einen EEG Termin gehabt, mußte den aber wegen meiner Wundheilungsstörung verschieben, hab ja noch den Haubenverband.

Hattest du ein EEG oder wie hat er das festgestellt?

Mußt du schon was einnehmen?

Tut mir sehr leid für dich:(

Wo lag dein Meningeom noch mal?

GLG

Mego13

Liebe Zwuck,

hat der Neurologe ein EEG gemacht? Es gibt verschiedene Arten von epileptischen Anfällen: https://www.epilepsie-gut-behandeln.de/was-ist-epilepsie/formen-der-epilepsie
Du kannst Dir doch jederzeit eine zweite Meinung einholen. Dass Du Dich deprimiert fühlst, kann ich verstehen. Auch ich neige durch den Hirntumor noch zur Epilepsie.

Mein Neurologe hat mir übrigens Mut gemacht, dass ich nach einiger Zeit wieder Autofahren darf und kann.

LG
Mego

Onlyjoking

Hallo Zwuck,

das Zucken des Daumens muss nicht zwangsläufig Epilepsie bedeuten. Mir hat ein Epileptologe z. B. gesagt, dass das Zucken des Augenliedes NIE Epilepsie bedeutet.

Wurde denn ein EEG gemacht und Epilepsiepotenzial festgestellt? Wenn nicht, würde ich gepflegt den Neurologen wechseln. Wie in jeder Fachrichtung gibt es gute und weniger gute Neurologen. Gute Ärzte erkennt man an der Einstellung "Man sollte die Leute nicht kranker machen als sie sind!"

In diesem Zusammenhang würde mich folgendes interessieren: Wenn Neurologe 1 Epilepsie vermutet und ein Fahrverbot ausspricht und Neurologe 2 keine Epilepsie feststellt und dementsprechend Fahrerlaubnis erteilt, was gilt dann? Darf ich dann fahren oder nicht?

VG!

Prof. Mursch

Zuerst einmal sollte tatsächlich eine EEG-Diagnostik erfolgen.
Dann ist es natürlich auch so, dass man dann nicht Auto fahren darf, wenn Anfälle mit Bewußtseinsverlust auftreten.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

KaSy

Liebe Zwuck,

Hat Dein Neurologe gesagt, dass Deine fokalen Anfälle mit Medikamenten behandelt werden müssen?
Hat Dein Neurologe gesagt, dass er Dir vom Autofahren abrät?

Allein das Zucken des Daumens für wenige Sekunden rechtfertigt noch keine medikamentöse Therapie und auch nicht den Rat, völlig auf das Autofahren zu verzichten.


Ich selbst hatte nach meiner 2. WHO-III-Meningeom-OP jahrelang in sehr unregelmäßigen Abständen fokale Anfälle, ohne zu wissen, was das war.
Sie äußerten sich bei mir in einem einige Sekunden dauernden Gefühl, als würde ein "Blitz" diagonal durch meinen Kopf "schießen" und in der "Angst" umzukippen, was aber nicht geschah. Ich konnte dabei weiterreden. Ich bemerkte es zwar immer, aber es geschah dadurch nichts.

Meinen Neurochirurgen schilderte ich das irgendwann und sie tippten auf "fokale Anfälle".

Meiner Neurologin erzählte ich danach auch davon und sie sagte, sie würde natürlich ein EEG machen, aber eine medikamentöse Therapie bräuchte ich bei dieser Art von Anfällen nicht, da sie mich in keiner Situation beeinträchtigen.

Das EEG zeigte bei mir nie diese Anfälle, da ein EEG akute Anfälle anzeigt, die während des EEG geschehen bzw. durch bestimmte extra erzeugte Auslöser (flackerndes Licht, intensives tiefes Atmen, usw.) entstehen. Erkannt hat meine Neurologin die Stellen im Gehirn, wo die OP waren, wo also Anfälle entstehen könnten.

Demzufolge gab es weder von den Neurochirurgen noch von der Neurologin und auch in den Rehakliniken von keinem Arzt eine Empfehlung, auf das Autofahren zu verzichten.


Liebe Zwuck,
Du kennst dieses Zucken des Daumens und hast es dem Neurologen beschrieben. Du bist damit im Alltag umgegangen, hast es kennengelernt und weißt, das dieses Zucken stets gleichartig abläuft. Und sicher bist Du Auto gefahren. Auch dabei hat Dein Daumen bestimmt mal gezuckt, ohne dass es Dich beeinträchtigt hat.
Wenn das bei Dir so ist, dann gibt es keinen Grund, auf das Autofahren zu verzichten. Vorsichtig fährst Du sicherlich und ein wenig mehr Vorsicht ist gut.



Ich will damit keinesfalls für das Autofahren bei Anfällen plädieren!
Da gibt es eindeutige Regeln mit Gesetzescharakter, z.B.:
https://www.bast.de/BASt_2017/DE/Verkehrssicherheit/Fachthemen/BLL/Begutachtungsleitlinien.pdf?__blob=publicationFile&v=17
und:
http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,9951.msg656436.html#msg656436

Ganz abgesehen davon, dass man zum Tumor hinzu nicht auch noch einen Autounfall mit Eigen- und womöglich Fremdbeteiligung brauchen kann! Auch die Versicherungsfragen spielen eine Rolle und damit das Geld.

Aber einige Neurologen legen diese Regeln gern etwas extrem aus und sprechen (wie ich das hier im Forum häufiger lese) sogar von Fahrverbot und Fahrerlaubnisentzug, wozu sie gesetzlich nicht berechtigt sind.

Sie können und sollten mit dem Patienten darüber gründlich sprechen. Aber der Neurologe wird nicht zur Verantwortung gezogen, falls ein Unfall durch einen Anfall entstand.

Epileptische Anfälle können in den verschiedensten Varianten auftreten und sie sind stets ganz individuell. Genauso individuell muss das ein Neurologe handhaben.

Liebe Zwuck,
wenn Dich Dein Neurologe so verunsichert hat, dass Du Dich nicht mal mit besonderer Vorsicht traust, Auto zu fahren, dann geh zu einem anderen. Du kannst auch Deine Neurochirurgen fragen, zu denen Du sowieso gehst. Aber wenn das nur genau so ist, wie Du es beschrieben hast, dann darfst Du selbst entscheiden, ob Du wirklich - mehr als andere ! - eine Gefahr im Straßenverkehr bist.
Du weißt das am besten, denke ich.

Beste Grüße
KaSy


PS: Falls die Anfälle mit Medikamenten behandelt werden, gilt das gesetzliche Fahrverbot für 1 Jahr seit dem letzten Anfall und bei jeder Änderung der Dosierung oder des Medikaments für 3 Monate ohne Anfälle.

Zwuck

Guten Morgen!

Danke für all die raschen Antworten.

Habe eine Überweisung für ein EEG bekommen. Auch ein Rezept für Levetiracetam. Weiters wurde ich darüber aufgeklärt, ab sofort nicht mehr fahrtauglich zu sein und dieses erst ein Jahr nach dem letzten Anfall endet.

Ich habe diese kurzen Zuckungen wirklich selten und nur minimal kurz. Wenn ich so nachdenke, hatte ich diese schon lange vor der OP.

War mit der Situation beim Arzt so überfordert, daß ich keinen klaren Gedanken fassen konnte. Im nachhinein stelle ich mir vor, daß so auch eine Situation bei einem Verhör sein kann, wenn jemand Sachen zugibt, die er gar nicht hat um aus dem ganzen wegzukommen.

Ich möchte nichts " ungesetzliches" machen. Habe durch eure schreiben aber Mut gefasst und werde nun gleich das EEG machen lassen, einen anderen Neurologen kontaktieren, für eine zweite Meinung und mit der Einnahme des Medikamentes warten.

Habe aber trotzdem an den Gedanken Auto zu fahren ein mulmiges Gefühl, da der Arzt explizit abgeraten hat. Nur wohne ich in einem Ort, wo es keine öffentliche Verkehrsanbindung gibt als auch keine Infrastruktur zum einkaufen. Weiters könnte ich meine Therapien nicht mehr wahrnehmen. Auch habe ich nach den Semesterferien geplant, mit Wiedereingliederung arbeiten zu gehen und alles dafür in die Wege geleitet. Auch daß kann ich ohne selbst zu fahren vergessen.

Ich denke, ich werde kurze, einfache Strecken, bis ich die zweite Meinung habe selbst mit größter Vorsicht fahren ( einkaufen in den Nachbarort zb.).

Hat das Fahrverbot mit dem Bestand der Epilepsie zu tun oder mit der Medikamenten Einnahme?

Habe wahrscheinlich noch tausend Fragen und bin sehr dankbar darüber, hier schnelle Antworten zu bekommen. Danke für die Zeit die ihr investiert!!!

Ein wenig weniger verzweifelte Grüße Zwuck

der Meister

Liebe zwuck,
evtl. sind die Bestimmungen in Österreich anders.
Nach meinen beiden Epileptischen Anfällen nach der 2. OP hatte ich 6 Monate Fahrverbot vom Arzt bekommen.
EEG´s hatte ich schon 4 oder 5 mal, jeweils ohne große Auffälligkeiten.

Auch wir wohnen sehr "Ländlich" und ohne eigenes Auto ist alles sehr sehr schwierig.

Das Fahrverbot bezog sich bei mir nicht auf die Levetiracetam Medikamente, sondern auf die Epilepsie.

Das gehört aber, zum Glück der Vergangenheit an, denn wir Reisen gerne längere Strecken mit unserem Wohnmobil und das kann ich meiner Frau nicht alleine zumuten und müssten das schöne Hobby aufgeben.



Liebe Grüße Klaus

Mego13

Liebe Zwuck,

für Dich wäre es wichtig, die gesetzlichen Regeln für Österreich herauszufinden, ich habe gesehen, dass Du in Groß Weikersdorf lebst. Da der Epilepsieverband immer wieder darauf hinweist, dass man auch wenn man als Epileptiker Autofahren in seinem Heimatland darf, die Regeln in anderen EU-Ländern anders sein können. Die meisten von uns referieren hier doch eher die deutschen Regeln oder das, was sie dafür halten. Schau mal hier, da sind die Regelungen für Österreich aufgelistet, die teils strenger sind als in Deutschland: http://www.epilepsie.at/81-2/
Auch die Medikamenteneinnahme scheint bei den Regelungen in Österreich ein viel zentralere Rolle zu spielen.

Die Frage ist auch, wann Du Deine OP und eine mögliche Bestrahlung hattest, auch die ziehen ein Aussetzen der Fahrerlaubnis nach sich.

LG
Mego

KaSy

Liebe Zwuck,
ich hoffe, Du hast das Medikament noch nicht gekauft.

Epileptische Anfälle, die zu Unfällen führen können, führen zur Fahruntauglichkeit.

Deine "Anfälle" laufen jedoch so ab, dass sie Dich nicht fahruntauglich machen.

Du lebst mit diesen "Anfällen", Du kennst ihren gleichartigen Ablauf, Du bist mit ihnen Auto gefahren und bist durch sie nie in Gefahr geraten und stets sicher gefahren.

Die Angst, etwas Ungesetzliches zu tun, hast Du nur dadurch, dass Dein Neurologe Dir eingeredet hat, dass Deine "Anfälle" Dich angeblich fahruntauglich machen.

Kennt Dein Neurologe Dich und Deine "Anfälle" wirklich so gut, dass er Dir sagen darf, Du seist ab sofort für ein ganzes Jahr (!) nicht mehr fahrtauglich?!?

Er vertritt nicht das Gesetz.

Über die Fahruntauglichkeit für ein ganzes Jahr kann, darf und sollte er erst nach der Auswertung des EEG mit Dir sprechen, wenn es wirklich im EEG einen Anlass dafür gibt.


Das ist das eine.

Wenn Du aber die Medikamente nimmst, dann wirken diese in der Einschleichphase, bis die richtige Dosierung erreicht wird, die die "Anfälle" völlig verhindern sollen, dämpfend auf Dein Gehirn und das führt tatsächlich zur Fahruntauglichkeit für 1 Jahr, weil angenommen wird, dass eine Epilepsie vorliegt.

Jede Umdosierung führt (wie nach der Hirn-OP) für 3 Monate zur Fahruntauglichkeit.

Nur frage ich mich, was sich Dein Neurologe vom Einsatz des Medikaments verspricht?!?
Soll das gelegentliche Zucken des Daumens aufhören, aber Du sollst mit den eventuell möglichen Nebenwirkungen des Medikaments belastet werden?
Das hieße doch, "den Teufel mit dem Beelzebub austreiben", und zwar ein sehr winziges Teufelchen mit einem riesigen Beelzebub.
Das halte ich für einen schweren Fehler des Arztes.
Er darf Medikamente nur verschreiben, wenn es dafür einen ausreichenden Anlass gibt.
Das ist sogar ein Medikament, das auf das Gehirn wirkt!
Ich sehe das ,freundlich ausgedrückt, als "Kunstfehler" an, "Körperverletzung" beschreibt dasselbe.

Außerdem hat er allein durch die Gesamtaussage, Du hättest Epilepsie und musst Medikamente nehmen und darfst 1 Jahr nicht Autofahren, Dich psychisch verunsichert.
Das darf er doch so nicht tun!
Ein Neurologe ist doch besonders auch mit der Psyche von Menschen vertraut, er verschreibt bei gesichertem Bedarf Psychopharmaka. Er darf doch seine Patienten bei nicht gesicherter Diagnose nicht psychisch derart belasten.

Denn jetzt hat er bei Dir erreicht, dass Du Angst vor dem Autofahren hast und diese Angst führt viel eher zu Unfällen als das gelegentliche Zucken Deines Daumens.

Hat er Dir übrigens auch gesagt, dass Du kein Fahrrad und keine motorisierten Zweiräder nutzen darfst? Denn wenn er die Unfallgefahr als so bedeutend ansieht, dann ist die Gefahr, mit einem Zweirad zu stürzen, für Dich mit wesentlich schlimmeren Folgen verbunden, da Du keinerlei Schutz um Dich hast.

Und genau mit dem "Nicht irgendwo hin kommen" hast Du sehr Recht. Wenn Du bei jeder notwendigen (Arzt, Beruf, Einkauf) und sonstigen (Kino, Wandern, Zoo, Disco ...) Fahrt um Hilfe bitten musst, bist Du regelrecht eingesperrt.

(Nach zwei bedeutenderen Anfällen unterschiedlicher Art ging mir das so, ich konnte nicht einmal jeden wichtigen Arzttermin wahrnehmen, Freizeitaktivitäten schon gar nicht. Ich litt unter dieser Einschränkung meiner Lebensqualität sehr, der Tumor und die viele Monate langen Therapien haben gereicht. Eine Unterstützung seitens der Krankenkassen gibt es offiziell für diese Fahrten nicht. Aber bei mir gab es Gründe, die ich einsah. Dass man wenigstens 1 Jahr um Hilfe betteln muss, sah ich nicht ein, denn dass erschwert die Situation zusätzlich. Meine Eltern waren zu alt, meine Geschwister, Kinder, Freunde arbeiteten.)

Liebe Zwuck,
Du machst das richtig, weiterhin, aber jetzt sehr vorsichtig, zu fahren, weil Du verunsichert wurdest, nicht, weil Du Epilepsie hast.

Bleib stark!
KaSy

der Meister

Da muss ich KaSy Recht geben,
die Medikament wie: Levetiracetam haben schon beachtliche Nebenwirkungen.
Wenn möglich sollte man die Einnahme vermeiden.

Hol Dir eine 2. Meinung zu dem Thema, ist sicher kein Fehler


Gruß Klaus

Zwuck

Liebe Mitleser!

Habe zuerst bis Montag alle Termine abgesagt. Mir hat es gestern regelrecht den Boden unter den Füßen weggezogen, jetzt möchte ich mich erholen und keinen Verpflichtungen nachgehen.

Ja ich wohne in einer kleinen Gemeinde, die zu Groß Weikersdorf gehört, mit null Infrastruktur. Mir gehen die ganze Zeit Gedanken im Kopf herum, wie ich, falls das Fahrverbot notwendig ist, mein Leben bewerkstelligen soll.

Habe schon die Gesetzeslage recherchiert, blicke aber noch nicht ganz durch.

Bin nun auf der Suche nach einem Epileptologen um zu wissen und verstehen, woran ich nun bin.

Auch ich habe das Gefühl, daß sozusagen mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird. Aber ich bin ja nur ein Laie und kann es nicht beurteilen.

Danke für eure Meinungen, sie geben mir Hoffnung und Mut nach vorne zu blicken.

Glg Zwuck

Hopeness

Ich hatte vor meiner Diagnose viele fokale Anfälle, wodurch es überhaupt erst zur Diagnose kam, jedoch nie ein auffälliges EEG. Ich musste auch Medikamente nehmen und verzichtete aus Rücksicht auf meine Umwelt inklusive OP Zeit rund 1 Jahr aufs Auto. Das ist schon nicht so toll, aber gehört zur Erkrankung eben dazu.

Bei mir kamen in den ersten 6 Wochen nach der Op noch einige Anfälle durch trotz Medikamente, welche dann aber immer weniger wurden und ich die Medikamente 1 Jahr nach dem letzten fokalen Anfall reduzieren durfte. Mittlerweile bin ich seit 15 Monaten ohne Medikamente und zum Glück auch ohne Anfälle. Die Region auf welcher der Tumor saß hat sich beruhigt und ist verheilt und so wird es auch für dich sein.

Manche haben Pech und behalten die Anfälle ein Leben lang, aber es gibt wirklich gute Medikamente ohne große Nebenwirkungen. Ich hatte Lamotrigin, was mir in der düsteren Zeit nach der Diagnose auch wertvolle Dienste in Sachen Gemütsaufhellung leistete.

Alles Gute

Lena333

Hallo Zwuck,

"Zuckungen" an bestimmten Körperstellen sind meist völlig harmlos. (Beliebte Stelle: Augenlidzuckungen, wie schon geschrieben wurde).

Aber auch an ANDEREN Körperstellen können diese Muskelkontraktionen auftreten, ich habe dies schon sehr lange - immer mal wieder- (seit Kindheit?) und noch NIE mit "Epilepsie" in Verbindung gebracht.
Diese Zuckungen stören mich überhaupt nicht, ich nehme sie gar nicht mehr wahr.
Nur: die Muskelkontraktionen im Ohr stören mich sehr, da sie sehr laut sind (= Mittelohr-Myoklonus= objektiver Tinnitus).

Aber das hast Du ja -Gott sei Dank - nicht.

Also ich würde versuchen, Stress abzubauen (ja, ich weiß, leicht gesagt), aber nach meiner Erfahrung treten diese Muskelkontraktionen häufig während oder nach langen Stress-Situationen auf.
Und: Magnesium Tabletten rezeptfrei aus der Apotheke oder dm Markt können auch helfen.

Das sind nur meine Erfahrungen, ich glaube nicht, dass es sich um Epilepsie handelt, aber Du kannst das ja zur Sicherheit nochmal ärztlich abklären lassen.

Alles Gute!

Lena

lunetta

Hallo Lena!

Also ich habe das ja auch erst seit meiner OP vor 3 Monaten in geringem Maße mit zuerst zucken der Lippe und Finger, und dann wird es taub, aber komplett in diesen 2 Bereichen.

Und ich hatte vor der OP auch schon mein Leben lang so Muskelzuckungen, aber das ist jetzt ganz anders...

Ich hoffe dass es bei Zwuck harmlose Zuckungen, sind, und ich hoffe es für mich auch, ich konnte ja aufgrunddessen dass meine Wunde nicht heilen will, noch kein EEG machen, aber man kann auch fokale Anfälle haben, und das EEG ist vollkommen in Ordnung.

Ich möchte eigentlich auch kein Antiepileptikum nehmen, aber auch bei harmlosen fokalen Anfällen, können sich die zu größeren und sogar Grand Mal ausweiten.

Wir können nur hoffen, dass der OP Bereich gereizt ist und dass es mit der Zeit besser wird.....

Aber bei Zwuck ist die OP ja auch nicht mehr ganz frisch zurückliegend.....

Komisch das Ganze....

GLG

Zwuck

Guten Morgen!

Habe endlich den EEG Befund bekommen. Keine Auffälligkeiten und auch keine Änderungen zum letzten Befund vor der OP.

Werde nächste Woche damit in ein KH mit Schwerpunkt Epileptologie gehen. Bin schon neugierig was dabei rauskommt.

Wünsche allen ein schönes Wochenende Zwuck

Xelya

Hallo Zwuck,

auf der Basis welcher Informationen hat denn der Neurologe seine Diagnose gestellt? Nur aufgrund des seltenen Daumenzuckens und Deiner Tumordiagnose? Das wäre ja schon... interessant.

LG
Xelya

Mego13

Liebe Zwuck,

weißt Du bereits, was in der Epileptologie gemacht werden soll. Wird es vielleicht ein 24 Stunden - EEG geben oder wirst Du gefilmt? Oder gibt es ein Diagnosegespräch mit einem Epileptologen? Das habe ich bereits schon erlebt.

LG
Mego

Zwuck

@ Xelya, ja nur wegen dieser beiden Tatsachen.

@ Mego, weiß noch nicht was gemacht wird, habe morgen den ersten Termin. Welche Untersuchungen wurden denn bei dir gemacht und was ist dabei rausgekommen?

LG Zwuck

Mego13

Liebe Zwuck,

bei mir war der Sachverhalt etwas "einfacher". Nach drei Grand Mals und vielen kleineren fokalen Anfällen sowie Auren ging man einfach von Epilepsie aus. Die EEGs waren bei mir immer sauber, auch das, welches in der Epileptologie durchgeführt wurde und was auch länger und "provozierender" war als alle zuvor. Ähnliches habe ich bereits von einigen anderen Forumsnutzern gelesen. Andererseits setzen Neurologen auch EEGs ein, wenn es darum geht, ob man wieder Autofahren darf und kann. Das ist schon sehr widersprüchlich.
Außerdem lagen von mir Blutergebnisse vor, die direkt nach den Grand Mals gemacht wurden und die waren vielleicht sogar aussagekräftiger als die EEGS. Für Grand Mals ist es typisch, dass Blutzucker und Blutdruck rasant in die Höhe schnellen. Normalerweise habe ich einen Nüchternblutzucker zwischen 70 - 80, dieser Wert lag nach den Anfällen zwischen 160 - 180. Mein systolischer Blutdruckwert liegt normalerweise bei 105 - 115, nach den Abfällen schnellte er auf eine Höhe von 160 - 170.
Der Epileptologe - der in dem Krankenhaus praktiziert, in dem ich auch wegen des Oligodendroglioms behandelt werde - hat ein ausführliches Diagnosegespräch geführt. Er hat sich die genaue Lage des Tumors angeschaut. Ich musste ihm den exakten Ablauf der Anfälle / Vorkommnisse beschreiben. Ich habe zu dem Zeitpunkt bereits 2 × 1500 mg Levetiracetam genommen. Daher ging es auch darum, mich auf eine neue Tablettenkombi einzustellen. Das hieß Levetiracetam teils ausschleichen und ein zweites Medikament aufdosieren.
Meiner Erfahrung nach kann bei leichteren Anfällen wahrscheinlich nur ein "Ausschlussverfahren" durchgeführt werden.
Welche Art von Tumor liegt vor? Bei mir ein Oligodendrogliom, das gilt als sehr epileptogen.
Lage des Tumors / der Resektionshöhle? In meinem Fall rechts-frontal, was wohl bei 95 % der Patienten epileptische Anfälle begünstigt.
Ablauf des Anfalls der Erscheinung und damit Abgrenzung zu bspw. Missempfindungem.

Falls Du Medikamente benötigst, würde ich schauen und besprechen, welche man relativ leicht wieder ausschleichen kann.
Solltest Du Dir noch Kinder wünschen, gibt es auch Antiepileptika, die nicht geeignet sind.

LG
Mego

Xelya

Liebe Zwuck,

das finde ich echt schräg.

Gut gefunden hätte ich eine Verdachtsdiagnose mit nachfolgendem EEG, weiterer Diagnostik und dem Rat, bis zur genauen Diagnose auf das Autofahren zu verzichten oder so was.

Aber so macht es auf mich den Eindruck als habe da jemand mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Und ich hoffe, dass er nicht Recht hat ;-) und drück Dir alle Daumen!

Alles Gute
Xelya
die sich grad echt aufregt über solche Aktionen

Zwuck

Guten Morgen!

Hatte diese Woche meinen Termin bei einem Epileptologen im Krankenhaus.
Nachdem dieser mich untersuchte, alle Befunde angesehen hatte und ich sehr viele Fragen beantworten musste, folgte ein Diagnose Gespräch.

Seiner Meinung nach ist dieses Zucken eine Nebenwirkung eines Medikamentes, daß ich kurz vor Beginn dieser Zuckungen neu bekommen habe.

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie erleichtert ich war.

Kleine Bemerkung am Rande, als ich aufgerufen wurde, war noch ein Herr im Warteraum. Als ich wieder raus kam, war der Warteraum so voll, daß sogar einige Leute stehen mussten.

Jetzt werde ich mich mit meinem Rechtschutzberater in Verbindung setzten um zu eroieren ob es weitere Schritte, wegen dieser zwei unterschiedlichen Befunde, (bez. Autofahren) benötigt.

Sonnige Grüße aus Österreich

lunetta

Hallo zwuck!

Das hört sich doch schon mal gut an!

Darf ich dich fragen was du da für ein Medikament bekommen hast, was dieses Zucken auslöst - ich habe ja auch dass mein Zeigefinger hin und wieder zuckt, und denke dabei auch immer an fokale Anfälle...

Danke dir und GLG

der Meister

Hallo Zwuck & lunetta,
es ist schön das zu hören.
Ich könnte mir auch nicht vorstellen, dass ein Zucken vom Finger oder Augenlied ein fokaler Anfall sein soll.
Auch bei mir zuckt mal das Augenlied oder ein Finger, soll aber normal sein.
Ich hatte auch schon viele EEG´s und die waren immer ohne Auffälligkeit, auch unter Belastung.
Alles wird gut ...


Liebe Grüße Klaus

Xelya

Hallo Zwuck,

das sind ja gute Nachrichten!

Natürlich hat fast jeder mal ein Muskelzucken oder Nervenzucken. Daher finde ich das Verhalten des andern Arztes wirklich extrem grenzwertig, zumal er einfach auf den blauen Dunst hin ein heftiges Medikament verschrieben hat. Das geht echt gar nicht.

Ich hoffe, dass die Angelegenheit mit dem Fahrverbot für Dich jetzt ohne großen Aufwand erledigt ist....

Alles Liebe
Xelya

lunetta

Das Zucken des Fingers ist nur manchmal, aber ich hatte auch schon eine halbe taube Lippe, vorher gekribbelt, dann taub geworden, und auch taub werden der Finger. Vorher haben sie einer nach dem anderen zu kribbeln begonnen, danach sind sie taub geworden. Hat ein paar Minuten gedauert, danach wieder kribbeln und danach wieder normales Gefühl.

Hatte schon Angst dass das Vorboten eines Schlaganfalls sind.

Hätte ich jetzt keine Meningeom Op gehabt, hätte ich da wahrscheinlich auch nicht an eventuelle fokale Anfälle gedacht - so steht das aber immer im Raum...

LG

Juesa1402

Ich wurde in 09/2018 operiert. Habe dann während der Bestrahlung 2x 500 mg Leveacetam genommen. Nach der Bestrahlung ausgeschlichen. Leider nun letzte Woche einen schlafgebundenen Krampfanfall erlitten. Aus dem KH entlassen worden mit der Empfehlung das AE wieder zu nehmen. 12 Monate Fahrverbot. Morgen erstmal zum Neurologen. Mache seit 1,5 Jahren alle 3 Monate ein EEG; immer ohne Krampfpotential. Ich hoffe mal, dass er das FV auf 6 Monate reduziert. Nehme derzeit wieder LA mit 2x500 mg. Vertrage es ganz gut.

Zwuck

Hallo Juesa!

Es tut mir leid, das du nach so langer Zeit einen Anfall hattest.
Ich halte dir die Daumen und hoffe für dich, daß das Fahrverbot nur für sechs Monate ist.

Glg Zwuck

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