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mare

Hallo zusammen!

Mein Mann hatte letzte Woche einen sehr schlimmen epileptischen Anfall.Er war dann ein paar Tage stationär,ist aber jetzt zu Hause.Er bekommt nun Keppra.Er ist total verwirrt,fragt mich alle 5 Minuten die selben Dinge,fühlt sich gestört,genervt,beschuldigt mich,ich würde ihn nicht ernst nehmen,etc.Geht das vorbei? Bleibt das so? Wenn ja,dann dreh ich vorher durch!

Bitte um Hilfe!!!!!!


Liebe Grüße

mare

gramyo

Liebe Mare,

es ist leider wirklich nicht einfach, diese schmerzlichen , vollkommen veränderten Reaktionen nicht persönlich zu nehmen und sie in gewisser Weise "aussen vor" zu lassen.

Dein Mann ist durch seinen jetzt wohl eingetretenen letzten Lebensabschnitt und natürlich durch diesen großen, epileptischen Anfall, in einer für dich nur sehr schwer auszuhaltenden Lebenssituation.

Bitte, setze dich doch wirklich mit einem Hospiz in Verbindung , oder mit einem guten palliativ erfahrenen Pflegedienst. Meiner Meinung nach kannst du diese Situation nicht mehr alleine bewältigen.

Leider hatte wohl nicht der soziale Dienst, während er im Krankenhaus lag, Verbindung mit dir aufgenommen ? Vielleicht besteht dennoch eine Möglichkeit, dort noch einmal nachzufragen?

Traurigerweise kann dieser Tumor und auch der wirklich nicht leichte Weg deines Mannes zu solchen Veränderungen führen...

Versuche dir immer wieder innerlich das Bild deines gesunden Mannes, den du kennen- und lieben gelernt hast, aus deiner Erinnerung hervor zu holen. Das könnte dir eine kleine Erleichterung und Akzeptanz dieser Situation geben....

Wir hier als Laien können dir über den Zustand oder eine Besserung der oben beschriebenen , traurigen Gegebenheiten keine Hoffnung machen. Das wäre wirklich nicht seriös...

Aber wir können dich ... zwar nur gedanklich... ein bisschen trösten... ein bisschen aufbauen.... und dir auf jeden Fall das Gefühl geben, dass du nicht alleine bist...
In Gedanken nehme ich dich jetzt in den Arm und schicke dir ein kleines bisschen ruhige Energie

deine Gramyo mit Burkard im Herzen und Leben... für immer... und dennoch auch im Hier und Jetzt

bolli

Liebe mare,
Meine Mama (sie hatte auch ein Glioblastom) hatte bereits wenige Tage nach Diagnose die ersten derartigen Einschränkungen (das ist wohl abhängig von der Lage des Tumors). Sie war sehr verwirrt, das Kurzzeitgedächtnis funktionierte nicht mehr, war sehr leicht beleidigt oder sauer und fühlte sich nicht ernst genommen. Viele Stunden verbrachten wir damit, Fragen zu beantworten (bin ich krank? Was habe ich denn? Was machen wir jetzt? Muss ich sterben? ...) - immer und immer wieder. Und immer wieder war sie so entsetzt, traurig und verzweifelt. Ich war meistens nach einer Stunde am Ende meiner Kräfte.
Im weiteren Krankheitsverlauf hatte sie auch Tage, an denen sie Stunden lang Zahlenreihen aufgesagt hat. Sie war dann wie in einer anderen Welt und man konnte gar nicht zu ihr durchdringen.
Welche Einschränkungen ein Tumor verursacht und wie sich alles entwickelt ist individuell. Diese Fragen konnten uns auch die Ärzte nicht beantworten. Wir als Angehörige empfanden die Situation emotional als sehr belastend. Man ist unsicher und hat Angst.
Wir suchten uns deshalb Hilfe im Hospiz. Dort hatte wir die nötige Ruhe und konnten die Zeit mit Mama intensiver verbringen. Das hat uns allen sehr geholfen.
Alles Gute und weiterhin viel Kraft, Bolli

Carbonmaus

Liebe mare, ich kann deine sorgen und hilflosigkeit gut nach empfinden. Bei uns sieht die situation zur zeit genauso aus. Nur hatte mein mann noch keinen epileptischen anfall. Manchmal meine ich auch, ich drehe durch, aber unsere maenner koennen nichts dafuer und wuerden ihr anschuldigungen auch nicht so meinen, wenn sie klar waeren. Wir tel . Wuensch dir weiter alle kraft, es ist ein schwerer weg fuer euch beide. Du bist genauso betroffen wie dein mann. Bleib bitte weiter stark. Gruss silke

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