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Zwilling

Hallo, mein Zwillingsbruder ist an einem Glioblastom erkrankt und wurde relativ schnell, nach den ersten motorischen Ausfallerscheinungen am linken Arm, linke Hand operiert. Der Befund kam heute auf den "Tisch", Glioblastom....und heute Morgen gab es zwei epeleptische Anfälle..
Ist das normal nach einer Hirn-OP oder kann es auch unmittelbar mit dem Tumor in Zusammenhang stehen?
Vielen Dank für Euren Input!

LG

Schorschel

Hallo Zwilling,
bei meiner Frau trat es ebenfalls kurz nach der OP auf, jedoch nur ein "kleiner" fokaler Anfall. Taubes Gefühl an den rechten Fingern,Sprachstörungen, Mundwinkelschwäche rechts. Zum Ausschluß einer Blutung wurde ein CT gemacht, EEG erbrachte das Potential für epileptische Anfälle. Seit dem Levetiracetam (Keppra) als Antiepileptikum. Nach Besserung des EEG Entlassung aus dem KH. Daheim noch zwei mal solch fokale Erscheinungen, sind sehr kurz, dauern etwa 5 Minuten. Falls es nochmal kommt bekommt sie zusätzlich eine Tavor.
Grüße

Fifty2106

Guten Morgen, Zwilling

Ich höre es nicht das Erstemal, dass ein Glioblastom mit epileptischen Anfällen verbunden sind.
Bei meiner Frau war ein epileptischer Anfall der Auslöser für genauere Untersuchungen, MRI und CT. Da erst sah man den Glioblastom, wobei die endgültige Diagnose erst nach einer Biopsie gestellt werden konnte. Leider inoperabel.

Meine Frau hatte in der Folge an demselben 1.7.14 noch zwei weitere epileptische Anfälle, die man erst durch die Gabe von Medikamenten wie "Keppra" in den Griff bekam.

Selbst heute noch muss ich mich sehr stark zusammen nehmen, wie ich mit meiner Frau kommuniziere. Ein lauter Lacher, eine laute "Aha" - Äusserung könnte wieder einen epileptischen Anfall auslösen.

Wenn ich somit Dich lese und den Schorschel, dann denke ich, dass diese Anfälle sehr engt mit der Tumorerkrankung verbunden sind.

Liebe Grüsse
Peter

guenni64

Hallo

Auch ich hatte nach beiden Operationen 2007/2012 nach der OP die ersten Wochen vokale Anfälle, Ursache soll nach Angaben meines Chirurgen die Narbenbildung sein.Ich hab dann zusätzlich für eine Zeit lang Frisium bekommen.
Nach c.a. 2 Monaten war dann wieder Ruhe.

Liebe Grüsse

Günther

hopeflower

Hallo Zwilling,

erstmal willkommen hier. Tut mir leid für die Diagnose deines Bruders, aber gut dass er operiert werden konnte.

Je nach Lage kann sich ein Tumor so manifestieren (mein Mann hatte erst einen großen Anfall, dann MRT usw. und dann die Diagnose Hirntumor). Epilepsie also aufgrund der Lage des Tumors.

Aber auch nach einer OP kann sich so etwas bemerkbar machen. Das ist ja ein großer Eingriff, und zurück bleibt eine Narbe. die sich zunaechst bidlen muss. Also selbst wenn alles entfernt wurde, kann das EEG noch Epilepsieaktivität zeigen. Normalerweise geht die Wahrscheinlichkeit, einen Anfall zu bekommen, immer weiter zurück mit der Zeit weil sich das alles nach der OP noch erholt.

Nimmt dein Bruder etwas ein gg. Epilepsie? Manchmal ist das 1. Medikament nicht das richtige (wgn. Nebenwirkungen oder break through seizues). Dann muss man was anderes probieren oder eine Kombi. Das "richtige" Mittel macht keine Nebenwirkungen und hält die Epilepsie in Schach.

LG hopeflower.

schorsch

Hallo Zwilling, bei mir trat auch (2 Tg.) nach meiner letzten 3. OP (Rezidiv) ein generalisierter und sehr starker epileptischer Anfall im KH auf. Erklärung meiner Ärzte: nach einer siebenstündigen OP kann dies natürlich passieren, obwohl ich seit meiner 1. OP ein Antiepileptikum einnehme und relativ gut eingestellt bin. - Fokkale Anfälle traten phasenweise bei mir sehr häufig auf. Als Grund kann die Narbenbildung und erneutes Tumorwachstum genannt werden. -- Zur Überprüfung wurde nach dem Anfall im KH (so weit ich mich erinnern kann) auch noch ein MRT gemacht ;um weitere Gründe auszuschließen. LG

Zwilling

Ihr Lieben, ich danke Euch allen für die schnelle Antwort, die für mich ein wenig beruhigend ist. Er bekommt jetzt "Keppra"und es wird ein EEG gemacht.
Um noch eine Schüppe draufzulegen hat isich herausgestellt, dass mein Bruder an einem Gliobastoma Multiforme erkrankt ist und da sind die Aussichten sehr bedrohlich.
Ich bin sehr verzweifelt aber wem erzähle ich das, ich wünsche Euch alles alles Liebe, Kraft und Zuversicht!

suace

Mein Mann hat nach seiner Glioblastom OP 2 kleinere fokale Anfälle gehabt. Beim ersten (1 Woche nach OP) war er leider alleine und erzählte mir abends er wäre hingefallen - beim zweiten 2 Tage später war meine Tochter (Medizinstudentin) anwesend und hat ihn aufgefangen und das Ganze beobachtet.
Seitdem bekommt er Lamotrigin. Wir waren von unserem Neurochirurgen darauf vorbereitet worden und haben uns deswegen glücklicherweise keine großen Sorgen gemacht (gemessen an der Gesamtsituation)
Er ist unter der Medikation seitdem anfallsfrei. OP war am 21.7.14

Zwilling

Hallo suace, vielen Dank für Deine Information. Wie geht es Deinem Mann, seit wann steht die Diagnose?
Ich finde es so wichtig, dass Ärzte entsprechend aufklären, was nach einer OP passieren kann, auch die Angehörigen, damit man darauf vorbereitet ist.
Zeigt das Medikament Nebenwirkungen?

Ich wünsche Euch, insbesondere Deinem Mann alles Gute!

dirlis

Hallo Zwilling,
den Beiträgen zu den Anfällen der anderen Forianern möchte ich nicht wirklich etwas hinzufügen. epileptische Anfälle gehören ganz sicher zum typischen Erscheinungsbild eines Glioblastoms...

Aber ich möchte Deine letzte Bemerkung aufgreifen und empfehle Dir dringend, dass Ihr alsbald die Themen angeht, die früher oder später auf Euch zu rollen...
Sorg vor, dass Du oder eine andere Vertrauensperson Auskünfte von den Ärzten erhaltet!
Vollmachten, Patientenverfügung, Betreuungsverfügung etc.

Herzliche Grüße, Dirlis

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