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Annett[a]

hallo ich habe auch mal wieder eine frage,
ich hatte heute nachmittag einen fokalen epileptischen anfall (mundwinkel,zunge und auge links haben gezuckt,sehr stark) sprechen konnte ich auch nicht war jedoch bei vollem bewustsein .
ich war auch fähig mir alleine eine diazepam tablette zu holen,konnte diese aber nicht schlucken da es nicht mehr ging .
was für mich jetzt nicht klar ist warum ich diesen anfall bekam,ich hatte vor 2,5 jahren ein astro 2 mit 3er anteilen rechts stirnseitig,dieses wurde zu fast 100% operiert und anschliessend bestrahlt wobei man bei mir eher das bewegungszentrum bestrahlt hat so sagte man mir damals da von tumorzellen nix zu sehen war und der evtl. resttumor ins bewegungszentrum eingewachsen war.
jetzt hatte ich erst am 28.mai 03 mrt wobei kein neuer tumorwachstum zu sehen war,auch das eeg war inordnung .
was ich mir anlasten kann ,war das ich seit wochen wenig schlaf habe und das täglich (sommer eben,lange wach bleiben und muss morgens trozdem raus) .
könnte das der grund sein für den anfall ?
hat da jemand ein wenig ahnung ?
es würde mir sehr helfen etwas von anderen zu hören.

danke im voraus und alles erdenklich gute an alle lg annett

H. Strik

Anfälle können auch ohne neues Tumorwachstum auftreten aufgrund einer Narbenbildung längere Zeit nach erfolgreicher Therapie. Schlafmangel ist einer der größten Risiken für das Auftreten von Anfällen bei Anfallsneigung. Falls noch nicht angefangen würde ich bei Ihnen auch zu einer dauerhaften antiepileptischen Behandlung raten.

Gruß,
H. Strik
Neurologie Uni Göttingen

Oliver L.

Hallo annett

die Erfahrung das Anfälle kommen ohne neues Tumorwachstum hab ich auch gemacht und fand sie im Grunde genommen gut. Meine Medikamention war auch gut, was jedenfalls den Blutspiegel betraf.

Im EEg zeigt sich bei mir eine keine Epi typischen Poteniale und trotzdem kamen die Grand Mal Anfälle zurück. Vorher sie kamen hab ich zwar schon vorher gewußt doch dann erst richtig verstanden: Ich hab einen persönlichen Anfallsauslöser: emotionaler Streß. Da gehts dann direkt in die Schieflage und ich fang an zu zappeln auch drei Wochen nach einem MRT zum Glück ohne Befund.

Was mir hier geholfen hat ist die Arbeit mit meinem Anfallsauslösern, was mit dann auch noch ein Prof. einer EpiAmbulance nahe legte, da meine Medikamente ja gut eingestellt sind. Er meint das würde zu stark vernachlässigt in der Epi-Behandlung.

Ich denke die Verbindung von körperlichen wie psychischen Momenten ist bei Epilepsie sehr sehr nahe und dieser Weg hat sich für mich gelohnt. War erst 16 Monate Anfallsfrei und bin jetzt wieder auf einen guten Weg und vier Monate ohne Grand Mal was auch so bleiben soll. (drei mal Holz)

Viel Grüße und eine Anfallsfreie Zeit
Oliver

Gerd[a]

Auf dem Patienteninformationstag hat ein Referent aus Berlin berichtet, dass bei einem Anfall noch keine Epilepsie vorliegt und darum eine prophylaktische Antiepileptikagabe nicht angebracht ist. Der Hirntumorpatient hätte im Fall der Behandlung unnötig unter den Nebenwirkkungen des Antiepileptikums zu leiden.

So wie sich dies für mich angehört hat, werden sehr viele Hirntumorpatienten unnötig mit Antiepileptika behandelt. Ist es so?

Auch sei der Erfolg der Antiepileptikabehandlung bei einem Astro II fraglich, habe ich gelesen. Bei meinem Freund war ein größerer Anfall nach langer Zeit das erste Anzeichen für Tumorwachstum. Dies war erst acht Wochen nach dem Anfall auf dem MRT zu sehen, leider hatte sich das Astro in ein Glioblastom umgewandelt.

PD DR. Mursch

Ein einmaliger Anfall ist ist eher keine Indikation für eine antikonvulsive Therapie. Was die perioperative Prophylaxe (Vorbeugen mit Medikamenten) betrifft, gehen sicherlich die Meinungen noch auseinander. Wir machen es eher nicht.
Wenn ein Patient mit Astro II Anfälle hat, die chirurgisch nicht zu therapieren sind, weil der Tumor nicht entfernt werden soll oder kann, oder die Anfälle bleiben trotz der OP, sollte er antikonvulsiv behandelt werden. Dass das mitunter schwierig ist und einen guten Neurologen erfordert, ist klar.

Gruß

PD Dr. Mursch
Neurochirurgie
Zentralklinik Bad Berka

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