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Chantal17

Hallo,
Mein Freund (27) weiß seit diesem Jahr ca seit zwei Monaten das er einen Hirntumor hat bzw hat er es mir da gesagt ... Ende Oktober sollte er sich nochmal vorstellen beim Arzt um eine Diagnose zu bekommen allerdings ist er nicht hingegangen und blendet das mehr oder weniger aus ... Aber mich beschäftigt das sehr , weil ich Angst habe das es jeden Moment vorbei sein kann und man aber vielleicht irgendwas dagegen machen könnte um es zu verhindern .. Aber er blockt ab wenn ich ihn darauf anspreche ob er nicht mal zum Arzt möchte um zu wissen was genau ist und das ich mir sorgen mache ... Er hatte mit 4 Jahren schon mal einen bösartigen Hirntumor der Weg operiert wurde und dieser war bösartig ... Er hat zu mir gesagt das der jetzt wahrscheinlich jetzt auch bösartig sein kann ... Ich hatte gelesen das manche viel Sport und gesunde Ernährung als Hilfe genommen hatten in der Hoffnung das der Tumor nicht mehr wächst oder sowas ... Ich weiß leider auch garnichts über hirntumoren aber ich habe große Angst um meinen Freund und wollte mal fragen was ihr so für Erfahrungen habt und vielleicht Ideen habt ? Vielleicht kennt jemand einen guten Arzt hier in Berlin oder sonst wo wo wir vielleicht ein Gespräch Suchen könnten ...
Freue mich über antworten :)
Mit freundlichen Grüßen

Joanna

Moin, Chantal, was für eine belastende Situation für dich!
Je schneller dein Freund etwas unternimmt, um so besser, denn ein Hirntumor wächst und viel Sport und gesunde Ernährung können das leider nicht verhindern, sondern da braucht mal wirklich schulmedizinische Behandlungen. ... und damit kommt es irgendwann zu neurologischen Ausfällen wie Sehstörungen, Lähmungen, Epilepsie etc. sowie vermehrten Kopfschmerzen usw., vielleicht "braucht" dein Freund aber erst diese Symptome, um sich erneut zu einem Arztbesuch überwinden zu können. Denn das ist wichtig, dass er einen Arzt aufsucht.
Aber so lange dein Freund (um sich selber zu schützen) diese Tatsache so massiv verdrängt, dass er nicht einmal zum Arzt geht, kannst du nicht mehr tun, als dich im Vorfeld so gut wie nur möglich zu informieren über das Thema und dir ein eigenes Netzwerk aufzubauen und dir bei Bedarf auch Hilfe zu holen in Form von Gesprächen bei deinem eigenen Arzt, um dich zu entlasten und dann gut informiert zu sein, wenn es z.B. zu neurologischen Ausfällen kommt und dann reagieren zu können (z.B. einen Arzt rufen beim ersten epilept. Anfall).

krimi

Hallo Chantal,

es ist gut, dass du dich hier an das Forum wendest.
Die Symptome die Joanna aufführt können auftreten. Doch welche eintreffen werden, kann man nicht so pauschal sagen.
Auch wildes informieren von deiner Seite aus empfinde ich nicht so gut. Dafür gibt es zu viele Arten von Hirntumoren. Das verunsichert mehr als zu informieren.

Du kannst deinem Freund aber Mut zusprechen und ihm zeigen, dass du zu ihm stehst und ihn auch zu Arztgesprächen begleiten würdest.

Es ist tragisch, dass dein Freund diese Krankheit schon einmal erleben musste. Dass es wieder ein bösartiger Tumor sein kann ist unter diesen Umständen zu vermuten. Sicher kann sich aber keiner sein.

Dein Freund hatte doch sicher ein MRT und einen dazugehörigen Bericht, um die Diagnose Hirntumor zu erhalten. In diesem Bericht steht auch um welche Art Tumor es sich wahrscheinlich handeln kann.
Vielleicht gibt er dir diesen Bericht zu lesen.

Sei jetzt einfach für ihn da. Dann öffnet er sich dir vielleicht.

Alles Gute für dich und deinen Freund.
krimi

Derek2

Hallo, Chantal
das ist eine sehr komplizierte Situation für Dich.
Was für Möglichkeiten? Ich sehe eine mögliche Variante.
-Einbeziehung des Hausarztes als Ansprechpartner, der Deinen Freund kennt
vielleicht schon eine längere Zeit
-schildere diesem ALLES
Ich glaube sehr, daß Angst der Anlaß ist.
Nehme umgehend die Verbindung mit dem Hausarzt auf!
Ich wünsche Dir viel Glück und das Gelingen dieses Vorhabens.
LG-derek2

Ich glaube, daß Du, alleine, mit noch so großen Bemühungen, ihn nicht zum
Arzt bekommst!

2more

Hallo Chantal,

es mag hart klingen, doch ich bin der Meinung, dass Dein Freund selbst entscheiden kann, ob er ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen möchte. Er ist mit 27 Jahren ein erwachsener Mensch und für sich selbst verantwortlich oder gibt es bereits gemeinsame Kinder?
Unfair finde ich sein Verhalten Dir gegenüber, denn Du machst Dir nun Sorgen, auch weil Du Angst hast, ihn zu verlieren.
Dränge ihn nicht, sondern frage ihn, warum er seinem Leben bzw. einer gemeinsamen Zukunft mit Dir so gleichgültig gegenüber steht, aber gib ihm zu verstehen, dass Du seine Entscheidung, wie immer sie geartet ist, respektierst.

Gruß
2more

fischi

Hallo aus Wien

Da muss ich mich jetzt auch zu Wort melden. Weil auch ich den Satz von 2more zu hören bekam: Dein Mann ist ein erwachsender Mensch und kann für sich selber entscheiden. Genau das konnte er aber eben nicht, aufgrund seiner Krankheit.
Liebe Chantal, falls das so ist, befürchte ich, dass dich die Situation überfordern wird.
Ich kann dir nur raten, dich dringend mit seinen Eltern in Verbindung setzen oder anderen Personen die ihn gut kennen und denen er vertraut.
Auch ich habe versucht mit meinem Mann zu reden, Einfluss zu nehmen, zu fragen, bis ich draufgekommen bin, dass er das einfach gar nicht abschätzen kann. Den Beitrag von Derek finde ich sehr gut. So hab ich es gemacht. Bin zum Hausarzt gelaufen und habe diesem alles erzählt, der hat die Sache sehr ernst genommen. Innerhalb einer Woche hatten wir dann die genaue Diagnose. Liebe Grüße Helene

2more

Guten Morgen,

ich habe eine Nachricht erhalten, in der jemand der Meinung ist, dass es keine Liebe sein kann, einen Menschen kampflos aufzugeben. Ich sei herzlos.
Da sollte man sich doch fragen, ob es Liebe ist, einen Menschen zu etwas zu drängen, was er nicht will, in dem Fall vielleicht aus Angst vor einer schmerzvollen Therapie, die folgen könnte, die für ihn unerträglich ist und das Leben nur verlängert, doch nicht erhalten kann. Liebe bedeutet auch, die Wünsche und den Willen des Partners zu respektieren, bedeutet u. U. auch, loszulassen, wenn er losgelassen werden möchte. Wer einen schwerstkranken, doch mündigen Menschen über seinen Kopf hinweg über Dritte zu einer Behandlung zwingen möchte, handelt meiner Meinung nach aus egoistischen Motiven aus Angst vor Verlust. Liebe bedeutet nämlich, einen Menschen zu achten und ihm Leid zu ersparen.

Einen friedlichen 1. Advent wünscht
2more

Gruß

GabrielaV

Liebe Chantal, so viele unterschiedliche Meinungen und alle irgendwie nachvollziehbar. Ja, es kann nur die Angst vor der Wahrheit sein, die deinen Freund verschließt. Wenn man nur die Augen zu macht, sind auch keine Probleme mehr da. Eine für dich quälende Situation.
Die Sache mit dem Hausarzt finde ich toll und Personen anzusprechen, die ihm nahe sind, finde ich auch super.Er hat es doch schon einmal geschafft, warum nicht jetzt wieder. Aber es geht nicht ohne ärztliche Hilfe.
Ich habe noch eine Idee.
Findet sich hier im Hirntumorforum nicht vielleicht jemand mit einer positiven Erfahrung (Langzeitüberlebender) mit dem ihr auch mal treffen könnt? Er muss es ja im Voraus nicht wissen. Vielleicht kannst du dich mit diesem/dieser erst mal alleine treffen, dann seid ihr schon mal miteinander bekannt. Berlin sagst du? Klar, die Stadt ist groß und es gibt bestimmt viele Betroffenen, starte doch hier mal einen Aufruf, bestimmt hilft dir sehr gern jemand. Vielleicht hilft ja eine Überrumpelungstaktik.
An der Charite`gibt es ein Hirtumorzentrum, mit den besten Ärzten Deutschlands. Ihr sitzt an der Quelle. Ebenso gut ist die Uniklinik in Heidelberg, aber so weit müsst ihr ja gar nicht.
Mein Mann ist betroffen, er überlebt mit einem Glioblastom (einem ganz schlimmen Gesellen) schon 4 1/2 Jahre, in denen er bis jetzt mehr erlebt und gelebt hat, als in den 44 Jahren davor. Wir haben eine wunderschöne Zeit miteinander und wollen sie noch sehr lange genießen. Aber leider wohnen wir in Erfurt ca 400km weit weg.

Aziraphale

Ich finde die Beiträge von 2more sehr treffend. Mein Mann ist ein Kämpfer und er hat sich voll in meine und die Hände der Ärzte gegeben, damit ihm geholfen wird. Er will leben, solange es für ihn ein Leben ist. Aber er sagt auch immer mal wieder, dass er nicht als welke Tomate dahinvegetieren will.

Wenn ein 27jähriger Mann nicht zum Arzt gehen will, um sich helfen zu lassen, dann ist das schlimm. Allerdings verstehe ich nicht, warum er Dir dann überhaupt erzählt hat, dass er einen Tumor hat. Warum belastet er Dich mit diesem Wissen? Damit Du die Wahl treffen kannst, bei ihm zu bleiben oder zu gehen?

Für mich ist das ein wenig wie ein Schrei nach Hilfe. Deshalb würde ich an Deiner Stelle schon probieren, zu helfen. Sollte er sich aber gegen alles sperren kannst Du ihn nicht zwingen, dann kannst Du nur für Dich die Konsequenzen ziehen.

2more

Ich bin keine Kirchengängerin, fand jedoch die Aussage von Nikolaus Schneider angesichts der Krebserkrankung seiner Frau sehr bemerkenswert, weil sie aus Liebe in der langjährigen Partnerschaft getroffen wurde.
Seine Frau würde bei Aussichtslosigkeit ihrer Krebserkrankung Sterbehilfe in Anspruch nehmen wollen. Nikolaus Schneider ist kein Befürworter, sagte aber, er wäre bereit, seiner Frau auch bei diesem Schritt beizustehen.
Liebe bedeutet mitunter auch das Aushalten und Begleiten des Partners auf Wegen, die man selbst nicht gehen würde.

Derek2

hallo aziraphale,
ich zitiere:
"Allerdings verstehe ich nicht, warum er Dir dann überhaupt erzählt hat, dass er einen Tumor hat. Warum belastet er Dich mit diesem Wissen?"
eine kleine geschichte :cousine 63/sprach jahrelg.meine brust tut mir weh,zu meiner frau+ihr.mann/aber hatte immer andere gründe,an denen es liegen könnte/ Arzt,auch uni-klinik nicht akzeptiert,naturheiler versetzte sie in den glauben, seine arbeit wird erfolg haben /erfolg,ja-für sein bankkonto--ende vom lied - brust 3xgrößer im körper überall methastasen/zu hause im eigen.bett eingeschlafen
alle freunde+familie wußten es,bis zu diesem moment immer noch nicht-hatte arzt verboten,es zu sagen, ENDE VOM LIED-daueraufenthalt auf dem auf dem friedhof
UND-hinterläßt dumm gebliebene familie!!enttäuschte familie+cousin
abschließender frage-DAS findest du gut?
die suche nach lösg.-nutzg.aller möglichkeiten, lese ich sehr oft bei
glio4-erkrankten und brauchte auch zeit zum verstehen-es sind auch menschen,die nach ALLEN möglichkeiten suchen,um zu LEBEN
dieter

KaSy

Liebe Chantal,
um persönlich mit Betroffenen und Angehörigen/Freunden reden zu können, kannst Du auch die Selbsthilfegruppe Hirntumor Berlin&BB nutzen. Diese Gruppe trifft sich jeden 2. und 4. Dienstag des Monats von 17:30 - 19:30 Uhr bei SEKIS in der Bismarckstraße 101 (U 2, Deutsche Oper, Ausgang Weimarer Straße).

Ich sehe es übrigens nicht so, dass Dein Freund sich bereits dafür entschieden hat, nicht zum Arzt zu gehen, weil er keine Therapie mehr möchte. Ihm scheint es momentan gut zu gehen und so kann er sich vielleicht einfach noch nicht dazu entschließen, diesen Schritt zu gehen.

Ich nehme an, dass seine Eltern von der erneuten Erkrankung wissen? Mit ihnen gemeinsam seid Ihr alle zusammen ein starkes Team, für das es sich für Deinen Freund lohnt, sich gegen den Tumor und dem Leben zuzuwenden. Wenn er so weit ist, seid Ihr für ihn da, kompromisslos, also ganz oder gar nicht.

KaSy

Aziraphale

@ Derek2

Nein das finde ich nicht gut. Ich bin aber der Meinung, dass wenn ich mir nicht helfen lassen will, dann brauch ich auch niemanden mit dem Wissen um die Krankheit belasten. Die beiden sind nicht verheiratet, somit hat sie keine "Pflicht", seine Krankheit "mitzutragen", schon gar nicht, wenn es nur ein "Ablasten" ist und keine Bitte um Hilfe.

Ganz nüchtern gefragt, was bezweckt er damit, dieses Wissen mit seiner Freundin zu teilen, wo er doch nichts gegen den Tumor unternehmen möchte? Und ganz ehrlich: wenn mein Mann so gehandelt hätte, ware er nicht mehr hier. Aufgeben kann man, wenn kämpfen aussichtslos ist. Wenn jemand aber noch nicht mal weiß, was und wie schlimm es denn überhaupt ist, eine Behandlung trotzdem ablehnt, würde ich als Frau / Freundin mich ehrlich gesagt nicht mehr damit auseinandersetzen wollen und auch können. Ja ich würde diesen Menschen dann alleine lassen, das hat für mich etwas mit Selbstschutz zu tun.

Harte Nuss

Hallo Chantal17,
jetzt muss ich mich auch mal einmischen. Ich kann mich der vielen Meinung der Anderen nur anschließen, dass es schade ist wenn er sein junges Leben jetzt schon aufgeben will. Kannst du vielleicht rausbekommen, was ihn damals als vier jährigen so viel Angst gemacht hat? Vielleicht kannst du ihm klar machen, dass sich die Medizin innerhalb von 23 Jahren so etwas von verändert hat. Nach 10 Jahren hatte ich wieder eine Hirntumor OP und habe selber gestaunt was sich in der Zeit alles verändert hat. Gerade als Kind ist es besonders schwierig so etwas zu verkraften, vielleicht hat er das Ganze damals nicht richtig verarbeiten können. Da könnten dir vielleicht wirklich seine Eltern helfen.
Drücke euch beiden die Daumen.
Harte Nuss

Derek2

@Aziraphale
ich schließe mich der Harten Nuss voll an.
Über etwas haben wir noch nicht gesprochen,wenn sich zwei zusammentun,
hat das ja seine Gründe.Nicht immer steckt eine Oberflächlichkeit hinter einer Beziehung, die sich nur auf das Eine konzentriert. Manche Freundschaft
entwickelt sich zur Liebe und Gemeinsamkeit,auf Jahre hinaus.
Und noch eins,Du würdest den Schlußstrich ziehen,da Du dich selbst schützen willst.Dann gehst Du in meinen Augen nur von einer oberflächlichen Beziehung aus! Manchmal spielt doch das Wort LIEBE eine größere Rolle.Ich gehe davon aus,daß Du dieses Wort auch kennst!Viele Ehen haben mit einer Freundschaft begonnen und es gab schon ein Miteinander,Fürsorglichkeit,gegenseitiges Vertrauen.So habe ich es erlebt.Wie sich die Situation bei den Beiden darstellt, wissen wir beide nicht.Für MICH ist also Deine Argumentation nicht zu verstehen,aber
es gibt eine Meinungsfreiheit,die auch ich akzeptiere!
derek

Mayla

Hallo Chantal17,
du hast inzwischen viele wertvolle Antworten bekommen, wäre schön wieder mal von dir zu hören.

Aziraphale

@ Derek2

Nein ich bin keineswegs oberflächlich. Niemals würde ich meinen Mann alleine lassen auf seinem schweren Weg. Ich kenne die Angst, ich kenne die Unsicherheit, das Warten, das Zurückerkämpfen von Fähigkeiten, die immense schwere Belastung, die das auch für mich als seine Frau darstellt. Und obwohl mein Mann mir viel zurück gibt, versteht er manchmal nicht, dass nicht nur er leidet.

Für mich gibt es nur ein miteinander. Wenn aber einer diktiert, es wird nichts gemacht, wird der andere dabei untergehen, egal, wie tief die Liebe ist. Weil die Angst, die Verunsicherung einen auffrisst. Tag für Tag ein Stück mehr. Nichtwissen ist da schlimmer als zu wissen, dass der Kampf ein (trauriges) Ende hat. Und dass sie mit dem Nichtwissen nicht klar kommt und auch mit seiner Entscheidung, nichts zu tun, das zeigt ja ihr Beitrag hier.

Derek2

Hallo, Chantal17,
eine kurze Frage,
Wie stehst Du nun zu den erhaltenen Antworten? Viele machen sich Gedanken und drücken sie in ihren Beiträgen aus. Wir stellen uns vor, wie wir handeln würden und vermuten nur. Wir wissen eigentlich zu wenig von Euch. Konkreter kann man garnicht mehr werden.
Schreibe doch auch mal und beziehe Dich auf die bisherigen Beiträge.
Es geht meiner Meinung nach, nur mit einem Miteinander!
derek2
Ergänzung vom 02.12.:da immer noch keine Reaktion,kann ich nur sagen-vergebliche müh'--sorry

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