Hallo ihr lieben,
Ich muss mir hier mal einiges von der Seele schreiben.
Ende 2015 wurde bei meiner Mama 52 Jahre jung ein Astro III diagnostiziert und operiert. Zwischenzeitlich waren einige MRTs dabei, die Rezidive zeigten. Meine Mama bekam nun CCNU. Das erste kontroll MRT (letzten Donnerstag) nach acht Wochen CCNU zeigte, dass es nicht angeschlagen hat.
Die Ärzte der Uni Mainz rieten uns zu Avastin (soll am Freitag das erste mal gegeben werden). Um Palliative Betreuung sollen wir uns auch kümmern. Am Donnerstag haben wir eigentlich einen Termin in der Uni Heidelberg bezüglich einer eventuellen Protonenbestrahlung.
Jetzt hat sich der Zustand meiner Mutter so drastisch verschlechtert, dass sie heute nicht mehr laufen/ aufstehen kann und hat wieder heftige Kopfschmerzen.
Vorher waren Sprach- und Wortfindungsstörungen da und ihre Hand zitterte häufiger. Lesen und schreiben ging kaum noch bis garnicht mehr.
Wieso geht das so verdammt schnell??
Ich habe zwei Kinder im Alter von zwei und vier. Wie bereite ich sie auf das was noch kommt vor? Sie wissen dass omi Kopfaua hat aber wenn das jetzt alles so schnell geht habe ich Angst, dass sie das ganze nicht richtig verarbeiten.
Meine Mutter war immer eine gestandene Frau. Alleinerziehend und selbstständig. Sie nun so hilflos zu sehen nimmt mich sehr mit. Meine Schwiegermutter verschlimmert das ganze mit ihren mitleidigen blicken die sie mir ständig zuwirft und das tausend mal gefrage was denn los sei... sie weis um die aktuelle Situation, da finde ich solche Fragen überflüssig.. ich weis sie meint es nur gut aber es ist unerträglich für mich.
Auch die Eltern meiner Mutter und ihr Bruder sind nicht wirklich für sie da was mich sehr ärgert. Als sie Op bedingt im Krankenhaus lag kamen alle total oft vorbei.. jetzt wo sie wieder zuhause ist kommt es selten vor dass mal jemand der Herrschaften zu ihr kommt.. meine Wut über solch ein Verhalten der eigenen Eltern oder des Bruders ist so groß.. wie geht man damit um? Ich habe gerade keine Kraft das anzusprechen weil ich mich voll und ganz auf meine Mutter konzentrieren möchte..
Auch die Wesensveränderung ist erschreckend..
ich dachte nach der Diagnose letzten Donnerstag bleibt mir noch ein bisschen Zeit mich etwas mehr drauf einzustellen, insofern man das kann.. aber dass es so schnell geht hätte ich nie gedacht.
Meine Mutter bekommt alles nur noch so halb mit, da das Kurzzeitgedächtnis sehr gelitten hat. Wir werden morgen zusammen mit ihrem Mann das Gespräch mit ihr suchen, um ihr klar zu machen wie ernst die Lage ist..
Ich weis nicht wie sie es auffassen wird oder ob sie es überhaupt begreift was hier gerade passiert.
Es ist einfach so schlimm... ich habe Angst vor diesem Gespräch..