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Liese

Wer kann mir Klarheit verschaffen?
Mein Onkel (77) ist innerhalb von 3 Wochen nach Diagnosestellung verstorben. Es wurden Magenbeschwerden abgeklärt, Magen war gesund, Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert. Gleichzeitig verschlechterte sich sein ohnehin stark eingeschränktes Sehvermögen drastisch. Der Augenarzt sah keine organische Ursache an Augen und Augenhintergrund und vermutete "etwas im Kopf". Ins Krankenhaus eingeliefert hatte mein Onkel nur noch einen Sehrest und erblindet innerhalb 2 Tagen. Laut Aussage meiner Tante war nur noch das weiße der Augen zu sehen. Dann schloss mein Onkel seine Augen für immer.
Wer kann mir seine Vermutung mitteilen, was das für ein Tumor war? Am Sehnerv hätte doch der Augenarzt etwas entdecken können. Ich möchte gern für mich eine Erklärung, weil mich dies alles sehr beschäftigt.

Liebe Grüße von Liese

alma

Hallo Liese,

ich denke nicht, dass deine Vermutung richtig ist.
Wenn es ein Hirntumor oder Hirnmetastasen gewesen wären, hätte der Augenarzt eine Stauungspapille sehen müssen. Das ist eine Schwellung beim Austritt des Sehnervs in das Auge. Sie kommt zustande durch ein Hirnödem. Dann hätte er aber noch andere Symptome einer Hirnschwellung haben müssen, z.B. starke Kopfschmerzen.
Bei einem eingeschränkten Sehvermögen kommt es auf die Art der Ein-schränkung an. Gesichtsfeldausfälle? Verschwommensehen? Verdunklung? Plötzlich und schnell fortschreitend? Lange Entwicklung? Wie war der Status vorher?
Es kann am Auge selbst gelegen haben oder an anderen Organen.
Eine Pankreaserkrankung kann viele Ausfälle machen, auf die ich im einzelnen nicht eingehen möchte. Es wird dann zu spekulativ. Da würde ich an deiner Stelle einen Mediziner fragen.
Bauchspeicheldrüsenkrebs metastasiert in der Regel in Lunge, Leber und Knochen. Wahrscheinlich oder sicherlich gibt es auch Ausnahmen, doch wenn dir jemand sagt: "auch ins Gehirn möglich", weißt du immer noch nicht, ob es bei deinem Onkel so war.

LG, Alma.

Prof. Mursch

Eine Klärung, wenn kein MRT gemacht wurde (das man Ihnen auf Anfrage sicher erklärt oder im Arztbrief beschreibt) ist nur durch eine Obduktion möglich. Die wird aber in Deutschland kaum noch durchgeführt, weil sie von Angehören abgelehnt wird.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Liese

Danke für die bisherigen Meldungen zum Thema!
Nach Rücksprache mit meiner Cousine (Tochter meines Onkels) sagten die Ärzte, er sei an einem Tumor im Kopf verstorben, nicht am Pankreaskarzinom. Biopsie bzw. Autopsie erfolgten nicht. Er soll wohl über zunehmendes verschwommene Sehen geklagt haben und dann wurde es dunkel. Klar äußern konnte er sich nach Morphingabe wegen Leibschmerzen nicht mehr. Kopfbeschwerden hatte er sonst keine.

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