Hallo Xaver,
Mein Mann (31) bekam im Februar 2016 auch die Diagnose anaplastisches Medulloblastom. Der Tumor war bereits 5cm groß und das Kleinhirn war auf den MRTs fast nicht mehr sichtbar, so zusammengedrückt war alles.
Der Arzt sagte, es wäre ein Wunder, dass er noch zu Fuß das Krankenhaus betreten hat. Bis auf Übelkeit inkl. ständigem Erbechen, Nackenschmerzen und Gleichgewichtsproblemen ging es ihm "gut".
Zwei Ops brauchte es zur Entfernung des Tumors. Es konnte wohl alles entfernt werden. Anschließend gab es dann im Mai die 33 Bestrahlungen. Dann hatte er plötzlich eine Thrombose und davon eine Lumgenembolie durch die wenige Bewegung in den letzten Monaten. Passt hier bitte auf, das hätte tödlich enden können. Wenn es deinem Sohn auch so schwer fällt, sich vor Schlappheit zu bewegen, solltet ihr mit dem Arzt über Blutverdünnende Medikamente sprechen.
Seit August läuft die Erhaltungs-Chemotherapie nach NOA7-Protokoll, also mit Vincristin, Cisplatin und CCNU. Er verträgt sie ganz gut im Vergleich zu anderen Leuten, die ich kenne, die eine Chemo hatten.
Übelkeit und Schlappheit sind so das Hauptproblem. Essen fällt ihm schwer. Eine Zeit lang gingen nur Miniportionen, vor allem Frisches, wie Obst oder auch mal Eis. Jetzt kurz vor der 4. Chemo und mit etwas mehr Pause über Weihnachten isst er fasst wieder normal und auch alles.
Die andauernde leichte Übelkeit bekommt er mit Granisetron 2mg in den Griff, täglich eine Tabelette.
Das Vincristin wurde nach der 2. Chemo abgesetzt. Er hatte plötzlich Schmerzen und ein Kribbeln in Händen und Füßen. Die Hände sind jetzt fast wieder in Ordnung. Nur die Füße sind nachwievor wie eingeschlafen, so eine Mischung aus Taubheit und Kribbeln.
Wichtig ist, dass dein Sohn direkt vor Beginn der Chemobehandlung ein Medikament gegen die Übelkeit bekommt. Ich weiß leider nicht, was mein Mann bekommt, es sind 3 Tabelletn, die erste etwas größer, die beiden kleiner. Die große Tabelette gibts direkt vor der Chemo, die kleinen dann am nächsten und übernächsten Tag. Dammit gehts im ganz gut, kein Erbrechen nur leicht übel. Einmal hatten Sie das vergessen und erst nach der Chemo gegeben, da gings ihm nicht gut und die Übelkeit schlug voll zu.
In der Regel ist er dann so 3 Tage im Krankenhaus. Die erste Zeit etwas schlapp, da geht er auch nicht mit einkaufen. Nach ca. 3 bis 4 Wochen gehts dann etwas besser und er geht wieder mit zu kleinen Einkäufen und macht auch wieder Kleinigkeiten im Haushalt.
Die 4. Chemo ist am Dienstag, 6 soll er schaffen, laut Arzt. Wir kommen gerade von der MRT-Auswertung. Es ist zum Glück alles in Ordnung. Es gibt keine Neubildungen.
Die Chemozeit ist nicht schön, aber es gibt viele, denen es deutlich schlechter geht unter einer Chemobehandlung. Aber das fällt sicher auch individuell aus.
Wie alt ist dein Sohn?
Verliert nicht den Mut und die Zuversicht!
Liebe Grüße
Brio