@ mona
Laut Aussagen eines Spezialisten für Epilepsie muss ein Epileptiker nicht vollständig auf Alkohol verzichten, wenn die Epilepsie gut eingestellt ist. In Maßen und nicht regelmäßig ist das nicht unbedingt schädlich. (Die Tabletten sollte man natürlich nicht mit Alkohol nehmen.)
@ Seva
Die Dosierung von Levetiracetam wird so vorgenommen, dass einerseits keine Anfälle mehr auftreten, andererseits aber auch die Nebenwirkungen gering bleiben.
Es gibt Anfälle verschiedenster Art und Stärke, von den erschreckenden Grand Mals bis zu Anfällen, die man nur selber spürt und die die eigene aktuelle Situation nicht stören, sobald man sie kennengelernt hat und sie immer gleichartig ablaufen.
Deine Freundin sollte mit ihrem Neurologen über ihre Befürchtungen sprechen, die Art und Häufigkeit ihrer Anfälle notieren und ihm mitteilen und fragen, ob eine höhere Dosierung angebracht ist.
Ich selbst hatte jahrelang "Anfälle", von denen ich nicht wusste, dass es Anfälle sind. Ich spürte sie mehrere Sekunden bis wenige Minuten lang als Gefühl, als würde ich das Bewusstsein verlieren. Das Gefühl war da, aber ich verlor nie das Bewusstsein. Ich lernte diese " Anfälle" als relativ bedeutungslos kennen, lernte, währenddessen weiterzusprechen und weiterzuhandeln und wurde von meiner Neurologin nicht auf Antiepileptika gesetzt.
Seit einer weiteren OP traten zwei andere Anfallsarten auf, ich nehme seitdem Levetiracetam (1000 - 1000), nach dem Erreichen eines gewissen Spiegels in der Blutkontrolle wurde die Dosis reduziert (1000 - 500). Die größeren Anfälle treten nicht mehr auf, die kleinen ab und zu, stören mich aber nicht.
Es kann gut sein, dass sich Deine Freundin an das "Augenflattern" gewöhnt, falls der Neurologe wegen Nebenwirkungen eine Höherdosierung ablehnt.
Das, was Fabi zu den Wirkungen der Strahlentherapie schrieb, kann zutreffen. Gegen ein Ödem kann Cortison gegeben werden, wenn es der Strahlenarzt befürwortet. Mit ihm sollte sie auch über diese "Noch-Anfälle" reden.
Wichtig ist, dass OP und Bestrahlung das anaplastische Astrozytom wirksam bekämpfen. Die Epilepsie muss durch diese Therapien nicht zwangsläufig verschwinden, da OP-Narben und der bestrahlte Tumor Epilepsieauslöser sein können. Aber die Epilepsie kann medikamentös gut eingestellt werden, es gibt mit verschieden großen Nebenwirkungen etwa 20 Medikamente, von denen einige für Schwangere geeignet sind, andere sich gut mit anderen Medikamenten (Chemotherapeutika!) vertragen. Levetiracetam ist ein seit langem bewährtes und im Allgemeinen gut verträgliches Antiepileptikum, deshalb wird es gern als Erstmedikament verschrieben.
Mach Deiner Freundin Mut! Sie hat es schwer. Sei bei ihr, lass sie weinen und höre ihr zu, aber trage auch das ganz normale Leben zu ihr, bei einer Tasse Kaffee oder einem Spaziergang.
KaSy