Ich rate Dir, zu einem Psychoonkologen oder einem Psychotherapeuten zu gehen. Du hast die Diagnose innerlich bzw. subjektiv noch nicht richtig verarbeitet, deshalb fällt es Dir schwer, den objektiven Erfolg zu akzeptieren.
Rede zunächst mit Deinem Hausarzt, der Dich ganz gut kennen und einschätzen kann. Er wird Dir vielleicht sogar einen Arzt dieser Fachrichtung empfehlen und eine Überweisung ausstellen. Allerdings kann es Wochen oder Monate dauern, bis Du eine Therapie beginnen kannst. Diese beginnt mit wenigen Probestunden, in denen gegenseitig festgestellt wird, ob "die Chemie stimmt".
Die Krankenkasse kann und muss Dir einen (1) Termin innerhalb von (ich glaube) vier Wochen organisieren, bei dem aber nur festgestellt wird, ob die Therapie wirklich dringend ist, was sie bei Dir natürlich ist.
Ich selbst habe diese Tatsache, schwer krank zu sein, sehr lange nicht richtig verarbeiten können, weil ich mich ja immer wieder gut gefühlt hatte. Dieser Widerspruch war es wohl bei mir.
Das Aussprechen mit meinem Psychotherapeuten war hilfreich. Er hat mich nicht beschwatzt, sondern mich zum Denken über mich angeregt. Ich wurde dahin gelenkt, mich selbst besser zu verstehen, zu akzeptieren - mit diesen Krankheiten.
Es war gut, dass es ein ganz neutraler Fremder war, denn mit Ärzten, Freunden, Kollegen, der Familie redet man meist nicht so frei über alles. Dazu allerdings sollte man bereit sein, weil man sich ja helfen lassen möchte. Da ist Offenheit grundlegend.
In der Zeit bis zum Beginn der Therapie kannst Du auch "mit Dir selbst reden", also in einem Tagebuch Dich mit Dir selbst aussprechen. Das hat mir in schlimmen Zeiten sehr geholfen. In objektiv besseren Zeiten half das "Zurücklesen", um mir die Besserung deutlich zu machen.
Warte nicht zu lange, denn viele durch chronische oder/und schwere Krankheiten Belastete unterschätzen die "Macht" der Psyche, die ihrerseits krank machen kann. Diesen Prozess musst Du umdrehen. Ohne Hilfe wird das nicht gehen.
Ich wünsche Dir Geduld, Geduld und Kraft auf diesem Weg.
KaSy