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zo rac

Trotz der geringen Lebenserwartung (4-6 Wochen)
haben die private Pflegekasse und die private Krankenkasse meinem Mann die Bezahlung des Hospizplatzes nach dem 31. 12.15 verweigert, da er -Ihrer Meinung nach, keine Pflegestufe benötige.
Ist sowas gesetzlich erlaubt? Bitte Privatversicherung beachten
Mir wurde von einigen gesagt, ich sollte an die Presse gehen. Was könnte uns dieser Schritt bringen? (außer Genugtuung und Arbeit).
Wir sind in Berufung, haben das Formular der Krankenkasse und Pflegekasse angefochten, doch nun haben diese drei Monate Zeit. So lange wird mein Mann jedoch wahrscheinlich nicht mehr leben.
Er ist wieder im Krankenhaus, fühlt sich dort auch wohl, dementsprechend benötigen wir den Hospizplatz auch nicht im Moment.
Ich finde es nur unverschämt, wie mit Menschen umgegangen wird.

Grüngrau

Es tut mir leid für euch! Das ist großer Mist.


Gab es keine Einstufung durch den medizinischen Dienst? Eigentlich hat ja die Kasse nichts mit der Einstufung zu tun...? Kannst du dich von einem ambulanten Palliativdienst beraten lassen?

Hyde

@zorac ich hab ja deinen anderen Thread/Beitrag vor Weihnachten ausführlich kommentiert, und jeder muss ja selbst wissen, wie vorzugehen ist. Aber wenn ich das hier lese, frag ich mich ernsthaft, was das jetzt soll. Wenn du über die Ungerechtigkeiten der Welt jammern willst, ist das sicher in Ordnung, aber du hast ja Fragen gestellt und Probleme lösen sich nicht bequem und von allein. Jammern und nach einem konfliktfreien (bequemen) Ausweg suchen, bringt dich kein Stück weiter. Ich hab als Betroffener alles selbst ausprobiert. In der von dir beschriebenen Situation gibt es nur "Tun" oder "Nicht Tun." (sagt Meister Yoda) und zwar S C H N E L L .
Vielleicht hast du es auch nicht verstanden, aber die Entscheider haben alle Zeit der Welt, und häufig löst sich das "Problem von allein.

Sorry für die "harschen" Worte, aber manche Beiträge regen mich wirklich auf

Joanna

Ja, Zorac, man kann sich wehren, mit Hilfe von Presse, Online-Petitionen etc. - und damit erreichen, dass die Entscheider ihrer Entscheidung zurück nehmen. ABER das, da möchte ich Hyde recht geben, sollte man so schnell wie möglich tun, wenn einem das am Herzen liegt, aber man muss sich entscheiden, ob man das will.
Ob diese Aktionen hilfreich sein werden, das sieht man immer erst danach. Wäre das mein mir am Herzen liegender Angehöriger, ich würde ganz SCHNELL kämpfen und wie wild oder ihn mit nach Hause nehmen für diese letzte Zeit.

Hyde

@zorac hab noch was vergessen. Eigentlich hätte ich auch gedacht, dass du in der Zeit von deinem ersten Thread bis jetzt irgendetwas unternommen hättest, oder etwas positives oder negatives, was anderen Betroffenen Mut macht, berichten könntest, oder dich zumindest für die vielen Tipps bedankst, aber ...

Lara

Hallo Zorac,

Ich kann verstehen, wenn man Angst hat.....was passiert mit uns wenn die Geschichte erstmal in der Presse ist.....auch die von Hyde kritisierte lange Untätigkeit ist für mich nachvollziehbar...

Du bist so jung und Mama dann akzeptieren, dass der Mann stirbt....es ist Weihnachten...da fehlt die Kraft für Entscheidungen.
Wenn man psychisch, körperlich alles an Kraft aufbringen muss kommt irgendwann der Punkt wo man nicht mehr kann.
Außerdem hat man vielleicht Angst in der Zeit in der man gegen Windmühlen kämpft... nicht für Mann und Kind da zu sein.

Hast du eine Freundin die dir gewisse organisatorische Dinge abnehmen kann?
Dann könntest du diese Aufgabe des hinterher telefonieren(wann wird über den Widerspruch entschieden/ Presse informieren) abgeben.
Ich habe dass auch schon mal gemacht, drei mal am Tag nachfragen, mit dem Chef sprechen wollen...wie man mit einem sterbenden Kunden umgeht....(vor Weihnachten 2013 es hat funktioniert...Avastin wurde noch vor den Feiertagen genehmigt)

Hast du mal den Versicherungsvertreter der die private Krankenversicherung verkauft hat kontaktiert?
Bei einer Freundin hat dieser auch vermittelt...
Hier erzeugte das Interesse der vielen Kollegen im Amt die bei der gleichen Versicherung waren schon für genügend Druck....

Falls du nicht in die Öffentlichkeit gehen möchtest wendest du dich an einen Ombudsmann.

https://www.pkv-ombudsmann.de/


Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Kraft.

LG

Lara

zo rac

Hallo Hyde,

uns geht es gut. Mein Mann ist zufrieden wieder auf der Palliativstation unseres Krankenhauses. Dort ist er bestens betreut und glücklich.

Direkt am 30.12. vor Silvester und Feiertagen ist es unmöglich Anwaltsstreit zu beginnen - vorallem auch wenn es mein Mann nicht wünscht.
Keine Kämpfe gegen Windmühlen. Keine vergeudete Zeit oder Energie, die ich auch bei ihm sein könnte - nicht bei Anwälten.

Natürlich schrieb ich schon den Widerspruch, sprach mit drei Anwälten, die mich informierten, dass sie eine Klage beim Verwaltungsgericht nicht lohne.
Es dauert einfach zu lange und über das Krankenhaus wären wir besser versorgt.
Und wie schon gesagt - er ist im Krankenhaus zufrieden und glücklich auf der Palliativstation.

Daher diese Frage, ob jemand schon mal bei der Presse war. Was es nützt.
Da es uns gut geht und wir hier keine Pflegestufe brauchen. Es läuft über die Krankenkasse. Auch - wenn die Aberkennung nicht fair und rechtens war.


Ich freue mich so sehr über deine und eure Hilfe und Ideen.
Hoffe, dass es nun noch verständlicher war.

Hyde

@zorac vielleicht habe ich mich undeutlich, auch in meinen letzten Beiträgen ausgedrückt. Darum jetzt ganz langsam: Ich habe nicht geschrieben, dass du einen Anwaltstreit beginnen sollst. Ich habe geschrieben, dass du den Verantwortlichen, die die Beurteilung geschrieben haben, massiv und persönlich und wenn möglich LAUT mit dem Anwalt und der Presse drohen, oder wenn du es etwas feinfühliger willst, ankündigen sollst. Ob du das dann tatsächlich machst, ist eine ganz andere Sache.

Meine Mutter hatte Krebs im Endstadium und man hat ihr die Pflegestufe verweigert. Die Drohung mit Anwalt, und Presse hat bewirkt, dass sie sofort (innerhalb von einem Tag) die Pflegestufe 3 erhalten und einen Platz im Hospiz bekommen hat.

Das es richtig verstanden wird: Du sollst nicht klagen, die Zeit bleibt vermutlich nicht, aber massives Auftreten hilft, und dabei kann es auch laut zugehen. Kämpfe werden nie leise ausgetragen.

Und dann denk auch an die Kosten: Wenn du die Pflegestufe nicht bekommst, musst du aus eigener Tasche rund 5.000 (geschätzt) monatlich aufbringen. Das sind in drei Monaten 15.000 und in sechs Monaten 30.000. Wenn du das kannst, dann warte ab ...

Denk immer dran. Nur wer etwas sagt, dem wird geholfen

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