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Thema: Erfahrungen

Erfahrungen
Geppi
02.12.2018 15:52:24
Hallo ihr Lieben,
ich habe mich lange nicht gemeldet, da ich eine schreckliche Zeit hinter mir habe und mir es zur Zeit so schrecklich geht. Meine Hypophysen OP bei Morbus Cushing war im August, am 20. September 2018 bin ich aus unerklärlichen Gründen nachts in meiner Wohnung unmächtig geworden und gestürzt. Hab mir dabei mein Becken doppelt gebrochen, danach, bis vorige Woche Krankenhaus und Reha. Langsam werde ich wieder mobil. Aber zu diesen körperlich Schmerzen stecke ich jetzt in der schwersten depressiven Phase, wie noch nie in meinem Leben. Ich habe Null Appetit, kaum noch Kraft für alltägliche Dinge, ich friere, weine, kann kaum schlafen, wenn ich aufwache denke ich nur an schlimme Dinge. Meine Endikrinologin hilft mir diesbezüglich nicht viel. Natürlich bin ich auch bei einem Psychater in Behandlung, aber auch hier nur Pillen, die nicht helfen oder Nebenwirkungen wie Schwindel haben. Im Moment nehme ich 15/5 HC. Der Morgen und Vormittag sind so unerträglich, ich bin so verzweifelt, mein Umfeld ist mit mir auch überfordert.
Kann mir von Euch jemand helfen.? LG. Geppi
Geppi
PaulaPaula
02.12.2018 18:33:54
Hey Geppi,

das klingt ja alles ganz furchtbar, was Du da alles hinter Dir hast.

Hat man Dir die Option einer ambulanten Pflege für zu Hause vorgeschlagen, als Du aus der Reha entlassen wurdest? Es gibt in den meisten Städten auch ambulante psychiatrische Pflege, was über die Krankenkassen finanziert und durch einen Hausarzt oder einem Pychiater verordnet werden müsste. Oder eben ganz normale Pflegedienste, die einen unterstützen.


Sind Deine Hormonwerte denn jetzt wenigstens wieder stabil?

Liebe Grüße
PaulaPaula
PaulaPaula
Efeu
02.12.2018 19:58:17
Hallo Geppi,

das tut mir so leid für dich, so viel Schlimmer zusammen.

Ich denke, es sind verschiedene Ebenen:

- Schmerzen: Kannst du zu einem Schmerztherapeuten gehen? Was ist da an Verbesserung möglich, Linderung?
- HC: Reicht evt die Dosis nicht? - Ich weiss, ich bin nicht Ärztin, aber aus meiner Erfahrung gilt die Regel, dass das HC bei einer Substitution so dosiert werden muss, wie der Patient sich fühlt. Ich kann nur mich als Beispiel nehmen. Ich nehmen 20-10-0 und bei Anstrengung, grossen Stress, Krankheit auch mehr, deutlich mehr. Die Hormonwerte rechtfertigen diese Dosis nicht, aber mein Befinden. Und mein Endokrinologe meinte, dass z.B. bei starken Schmerzen der Bedarf an Cortison/HC höher ist.
- Depression: Was du beschreibst, hört sich für mich nach einer Erschöpfungsdepression an. Du brauchst Unterstützung, im Alltag und psychisch. Das zu bewältigen, aus dem Loch wieder raus zu kommen, ist Schwerstarbeit, mit dem ganzen anderen Gepäck dazu eine riesige Aufgabe. Gib dir Zeit, mach ganz langsam, versuch den Blick auf ganz Kleines, Schönes zu lenken, ganz bewusst. Ist es möglich, dass du nochmal in Reha gehst? Ambulante Hilfe für den Haushalt, Entlastung wie auch immer. Es gibt auch Tageskliniken....
Kannst du deine Situation sorgfältig mit deinem Hausarzt besprechen, vertraust du ihm, fühlst du dich von ihm ernst genommen?

Überleg dir mal, was du denken / sagen würdest, wenn eine gute Freundin dir das erzählen würde, was du erzählst, wie es dir geht. Was würdest du ihr raten? Diese Aussensicht hilft oft, um etwas handlungsfähiger zu werden, erste, ganz kleine!!!! Schritte zu tun.
Sei dir selbst ein kluger Ratgeber.

Ich wünsche dir Kraft und Zuversicht. Du steckst in einer imensen Krise, und, jede Krise bewältigen wir.

LG,
Efeu
Efeu
Geppi
02.12.2018 20:05:19
Es gibt doch noch einfühlsam Menschen, lieben Dank.
Geppi
Harte Nuss
03.12.2018 12:28:04
Hallo Geppi,
du hast viel in der letzten Zeit durchgemacht und geschafft. Das du uns hier von deiner Depression erzählst ist auch schon ein Anfang.

Ich habe es auch so gemacht wie Efeu beschrieben. Habe aufgeschrieben was ich es meiner Freundin raten würde.

Die stationäre Psychologische Klinik hat mir dann auch sehr geholfen. Mit einem mal konnte ich mich wieder freuen, dass ich einen Käfer habe kriechen sehen. Ich bin sehr naturverbunden und habe diese gar nicht mehr war genommen. Für mich war dieser Augenblick so toll. In der Klinik haben wir dann in der Gruppe auch gelernt wieder zu planen was man für ein Mittagessen braucht. Mit einkaufen, Geld zählen und gemeinsam kochen. Es war ein langer Weg aber ich bin froh, dass ich ihn gegangen bin. Drücke dir die Daumen
Grüße von der harte Nuss
Harte Nuss
Geppi
03.12.2018 20:19:56
Hallo Harte Nuss, ganz doll lieben Dank für deine positiven Zeilen. Ich bin mir jetzt auch ganz sicher, dass ich stationäre Hilfe brauche. Ich bin jetzt auch am telefonieren, eine geeignete Klinik zu finden ( gesetzlich versichert). Ist aber sehr schwer, lange Wartezeiten etc. Ich komme aus Berlin und es gibt hier einige, aber bei den Klinikbewertungen wird einem Angst. Darf ich fragen, wo dir geholfen würde, denn da wo du jetzt bist, möchte ich auch hinkommen.
LG. Geppi
Geppi
Thomas95267
03.12.2018 21:54:18
Hallo Geppi
Versuch es doch mal im Krankenhaus Havelhöhe das ist wirklich spitze nen Anruf dort kann nicht schaden .
Die machen dort solche Therapien .
Thomas95267
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