Liebe Hase,
vielleicht wunderst Du Dich, dass Dir jemand mit einem Oligodendrogliom II schreibt. Es gibt allerdings einige Fachbücher, die nach neueren Forschungen je nach Tumorgenetik eine ähnliche Vorgehensweise vorschlagen.
Bei mir ist / war es auch ein Dreiklang aus Wach-OP (Juni 2019), Bestrahlung (27 Sitzungen, 54 Gy im Oktober / November 2019), seit Anfang Januar 2020 befinde ich mich in der sogenannten PC-Chemotherapie.
Da Du noch nicht genau weißt, wie Deine Bestrahlung aussieht und welche Chemo Du genau bekommst, halte ich mich mit genaueren Erfahrungen erstmal zurück. Ich kann Dir nur sagen, dass wirklich jeder individuelle Erfahrungen sammelt.
Allgemein kann ich Dir sagen, was mir geholfen hat;
Eine professionelle Begleitung durch Psychtherapeuten oder Psychoonkologin suchen. Finde ich wirklich unersetzlich.
Bewegung! Das hat mir wirklich jeder behandelnde Arzt gesagt, Bewegung - möglichst an der frischen Luft - ist zentral für das Immunsystem. Und da ich früher Halbmarathon gelaufen bin, sind mein Mann und ich tatsächlich seit dem Ende der Bestrahlung fast jeden Tag draußen gewesen.
Proteine: Ich hatte in der Onkologiepraxis eine Ernährungsberatung. Die Essenz war, dass man als Tumorpatient möglichst 1,2 - 1,5 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht essen soll. Das heißt jetzt in meinem Fall: Magerquark, Hüttenkäse, Mozzarella, Eier und Fisch sowie Milchprodukte, wenn sie gerade erlaubt sind. (Während der PC-Chemo muss man sich zwei Wochen tyraminarm ernähren)
Keine Vitamin-Substitute während der Bestrahlung!: Gerade ACE-Präparate können den Erfolg der Bestrahlung zunichte machen.
Vitamin D3? Da ist es mir schwer gefallen auf den behandelnden Onkologen zu hören und das nicht einzunehmen.
Hanf, Weihrauch, Kurkuma und Co?
Das ist eine Glaubensfrage. Wissenschaftliche Belege gibt es dafür nicht. Ich würde alles mit den behandelnden Ärzten absprechen, dass ich mir nicht versehentlich Therapien ausheble. Da ich Antiepileptika nehme, muss ich bei Kräuterextrakten vorsichtig sein.
Es ist wichtig, dass Du DEINEN Weg findest. Ich habe von einer Psychotherapeutin gelesen, die sich die "Blume des Lebens" auf Ihre Chemoinfusion hat pinseln lassen und damit sehr glücklich war. Ich käme nie auf die Idee meine Chemotablettenpackung mit Symbolen zu bemalen. Dafür habe ich aber während der Bestrahlung Fantasiereisen gemacht.
LG
Mego