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SabineK

Aufgrund von vielfachen Warnungen vor den Nebenwirkungen
von D,L -Methadon würde ich gerne wissen , wer Erfahrungen mit dieser Behandlungsmethode bei Patienten in der Altersgruppe 75 + hat.

Daddycool

Die vielfachen Warnungen vor Dl;-Methadon berücksichtigen überwiegend zwei Sachen nicht:
1.) die Dosierung von max. 35 mg/Tag, also nur einem geringen Bruchteil dessen, was in der Substitutionstherapie angewandt wird.
2.) dass die Nebenwirkungen wie z. B. Obstipation auch bei alles anderen Opioiden ebenfalls auftreten, dort aber zum Teil stärker, da Methadon über die Mundschleimhaut aufgenommen werden sollte.
In der FB-Selbsthilfegruppe M. das Ende von Krebs? sind 3,7 % der weiblichen und 2,1 % der männlichen Mitglieder über 65 Jahre alt. Eine Auswertungsmöglichkeit der 75 + bietet mir FB nicht an.
Eine altersspezifische Besonderheit bzgl. Methadon konnte ich bei unseren Mitgliedern (> 5.500) bisher nicht feststellen.

Prof. Mursch

@"Daddycool":
leider verstehe ich den Sinn Ihrer Antwort nicht.

Warum vergleichen Sie mit der Dosis einer Substitution bei einer Population, die größtenteils nicht aus adaptierten Abhängigen besteht?

Warum vergleichen Sie mit anderen Opioiden, wenn es nicht um die alternative Einnahme geht?

Machen Sie eine Statistik über Nebenwirkungen, der man aufgrund einer guten Dokumentation vertrauen kann?

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Daddycool

@ Prof. Mursch

...weil opioidnaive Krebskranke, die Methadon benutzen möchten, sinnvoller Weise extrem langsam, oft über Monate hinweg, bis auf ca 35 mg/d einschleichen. Und da kann man sehr wohl unterscheiden ob man die Nebenwirkungen, die Substituierte bei 400 mg nicht mal haben, auf diese Gruppe der Erkrankten so einfach übertragen kann, sei es QT-Zeitverlängerung, Atemdepression, Blutzuckerentgleisung oder neuerdings auch Sturzgefahr oder was auch immer gerade heran gezogen wird.

... weil bei dem Hervorheben der Nebenwirkungen von D,L-Methadon oft schlichtweg vergessen wird zu erwähnen, dass andere Opioide nicht gerade nebenwirkungsfrei sind.

... Methadon ist ein bereits seit Jahrzehnten erforschtes Medikament und seine Nebenwirkungen sind bekannt. Deshalb brauche ich keine Statistik anzufertigen, sondern nur in die Fachliteratur zu schauen und nach zu sehen, welche Nebenwirkung bei welcher Dosierung beobachtet wurden.

Wie Sie wissen wird auch in Deutschland Methadon zunehmend bei Patienten mit Opiatabhängigkeit substituiert. Methadon verlängert die frequenzkorrigierte QTc-Zeit. Eine QTc-Zeit-Verlängerung kann wiederum in die lebensgefährliche Herzrhythmusstörung Torsade de pointes münden. Torsade de pointes tritt bei ca. 2% der Patienten mit QTc-Verlängerung auf.
QTc-Verlängerung kommt häufiger bei höheren Methadon-Dosen (>100mg/tgl.) vor. Das Inzidenz von durch Methadon verursachten Herzrhythmusstörungen, bzw. Torsade de pointes, ist noch unbekannt.
Um aber auf über 100 mg D,L-Methadon täglich zu kommen müsste man mehr als 200 Tropfen täglich zu sich nehmen. Damit ist das ein zu überwachendes Risiko in der Schmerztherapie, aber faktisch ohne Bedeutung in der Krebstherapie, wo es um max. 35 mg/Tag geht.

Prof. Mursch

haben Sie grade meine Frage beantwortet oder einen Textbaustein abgespult?

Es geht hier um Menschen über 75 Jahre. Ganz konkret.



Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Daddycool

Eine Auswertungsmöglichkeit der 75 + bietet mir FB nicht an, das hatte ich oben bereits geschrieben.

Daddycool

@Prof. Mursch, ganz konkret:

Haben Sie für Patienten über 75 Jahre Temozolomidstudien oder Bestrahlungstudien.
Oder wenden Sie das bei Patienten über 75 Jahren ohne diesbzgl. Studien an?
Ich habe keine Studien der 75+ Krebskranken in unserer Gruppe wie oben bereits geschrieben.

Prof. Mursch

Sehr geehrter Daddy Cool,
das ist "Whataboutism" ( "Ihr habt aber auch nicht...).
Wir reden hier über Methadon bei über 75-Jährigen.
Nichts anderes.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

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