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Thema: Erfahrungen mit Hyperthermie bei Glioblastom IV?

Erfahrungen mit Hyperthermie bei Glioblastom IV?
Annka
29.01.2006 11:22:57
Hallo,

hat jemand Erfahrungen mit Hyperthermiebehandlung bei Glioblastom?

Wäre dankbar für eine baldige Antwort, da meine bisherigen Infos sehr gegensätzlich sind (reichen von Berichten über Heilungen bis zu ärztlichen Aussagen, dass bei Glioblastom keine Hyperthermie angewandt werden kann...).

Danke und Grüße an alle
Annka
Gabriele[a]
29.01.2006 20:45:08
Liebe Annka,

Die lokale Hyperthermie kann bei GBM angewandt werden. Dr. Sahinbas vom Grönemeyer-Institut hat hierüber bei der letzten Tagung der Hirntumorhilfe in Hannover referiert und zwar sehr beeindruckend. Richtig angewandt, kann sie als Langzeittherapie ohne nennenswerte Nebenwirkungen gemacht werden. Auch die immerwieder diskutierte Vergrößerung von Ödemen ist nur bei nicht fachmännischer Behandlung zu befürchten. Grundsätzlich empfiehlt es sich die erste Wo die Behandlung dort machen zu lassen und mit dem Therapieplan dann an einer näher gelegenen Klinik weiterzumachen. Nach seiner Auskunft ist es zwischenzeitlich trotz bislang fehlender Studien bewiesen, dass die Hyperthermie sich positiv auf die progressfreie Zeit auswirkt und die Chemo (die wenn möglich zusätzlich gegeben wird, das muß keine bestimmte sein) in ihrer Wirkung unterstützt. Ich selbst habe von einem Betroffenen bei einer Tagung in Stuttgart einen Beitrag gehört, wonach dieser vor Jahren als austherapiert in einer großen Uniklinik entlassen wurde, jetzt noch lebt durch die Hyperthermie. Ich würde definitiv, wenn es die finanziellen Mittel zulassen diese Therapie ergänzend machen.

Herzliche Grüße

Gabriele
Gabriele[a]
Marie[a]
29.01.2006 23:47:14
Es gibt verschiedene Arten der Hyperthermie. Leider gibt es bis heute keine Untersuchung, die den Wert dieser Behandlungsmöglichkeiten beim Glioblastom belegt. Eine Wirksamkeit konnte also noch nicht nachgewiesen werden, weder mit MFH noch mit Hyperthermie nach dem Bochumer Prinzip. Was Dr. Sahinbas in Hannover vorgestellt hat, war für den Laien sehr beeindruckend und hoffnungsvoll, aber letztendlich nur eine retrospektive Untersuchung ohne Kontrollgruppe, noch dazu ein Mix aus anaplastischen Astrozytomen und Glioblastomen, wobei wenig darauf geachtet wurde, was die Patienten noch alles für Therapien bekommen hatten. Eigentlich sehr suspekt, wenn man bedenkt, dass die Behandlung privat bezahlt werden muss.
Marie[a]
Silke[a]
08.03.2006 08:13:11
Liebe Annka,

mein Vater ist zur Zeit in Bochum und macht dort zusätzlich zu Temodal die Hyperthermiebehandlung. Er hat fast 15 Behandlungen hinter sich.
Bisher konnten wir äußerlich keine Verbesserung feststellen. Durch die Umstellung von Temodal zum Schema "20 Tage einnehmen und 8 Tage Pause" ist er viel müder als früher und will auch nicht mehr so recht laufen üben. Was sehr schlecht ist, da er eine Halbseitenlähmung bekämpfen muss. Das hatten wir uns anders erhofft.
Mein Vater will die Behandlung zu Ende führen, dann ein MRT machen und sehen, ob es irgendwie genützt hat. Wenn nicht, kehrt er zu dem Schema 5 Tage Temodal mit 23 Tagen Pause zurück und lässt das mit der Hyperthermie sein.
Ich werde hier schreiben, wenn wir genaues wissen.
Insgesamt muss man immer skeptisch sein und vor allem haben wir gelernt, nicht einfach auf Anweisung irgendwelcher Ärzte das Cortison herabzusetzen.
Herzliche Grüße
Silke
Silke[a]
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