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jancito

Hat jemand im Rezidivfall dieses Verfahren angewandt und damit Erfahrungen, von denen er berichten kann?

Prof. Mursch

Nach einer Meta-Analyse von (Zusammenfassung vieler Studien) hat das Einlegen dieser mit BCNU versehenen "Oblaten" einen Überlebensgewinn für Menschen mit Rezidiv-GBM. Meine eigenen Erfahrungen lassen trotz nicht kleiner Zahl keine Statistik zu. Es soll vermehrt zu Wundheilungsstörungen kommen und es wird empfohlen, mehr Dexamethason zu geben, um Ödemen vorzubeugen.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

jancito

Vielen Dank, Herr Prof. Mursch!

Kleine Zusatzfrage: Haben Sie bei den von Ihnen durchgeführten Fällen eine erhöhte Zahl von Wundheilungsstörungen wahrgenommen? Meines Wissens ist die Wkt solcher Störungen bei "normalen" Kopf-OPs so gering, dass selbst bei einer Erhöhung trotzdem noch von relativ geringem Risiko die Rede ist.

Prof. Mursch

Es ist nun nicht jede Wunde hinterher offen, wenn man sich an die Regeln hält.
Für eine solide Statistik benötigt man große Vergleichsgruppen an Rezidivtumoren mit und ohne Gliadel. Das kann kaum eine Klinik alleine.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Forever

Hallo jancito,

da du auch nach individueller Erfahrung gefragt hast, melde ich mich zu Wort.
Bei meiner Frau wurden im Rahmen der Rezidiv-OP mehrere Wafer in die Tumorhöhle eingelegt. Es kam in der Folge zu keinen Nebenwirkungen, die über die übliche OP-Schwäche hinausgingen. Ebenso kam es nicht zu Wundheilungsstörungen.

Alles Gute.

jancito

Hallo Forever, danke für Deine Antwort. Und Deine Frau ist ja auch ansonsten nicht gerade das schlechteste Bsp. für uns, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, oder?

jancito

Lieber Herr Prof. Mursch,

wäre es Ihnen möglich, mir Stichworte zum Auffinden einer solchen Studie bzw. Metastudie zu geben? Studienname o.ä.?

Herzlichen Dank!

Forever

Ja, jancito, das stimmt. Die genannte Rezidiv-OP war in 09/2006. Nach der Gliadel-Phase erfolgte dann für gut ein Jahr die PCV-Chemo mit dem kontinuierlichen Rückgang der KM-Aufnahmen. Danach war Ruhe.

Ich vermag aber nicht zu sagen, welche Rolle die Wafer dabei spielten. Durch eine Thrombose/Embolie habe ich ihr damals auch längere Zeit Heparin gespritzt. Ich möchte nicht ausschließen, dass auch dieser Punkt positiv mitgewirkt hat. Auch hierzu gibt es wohl Studien, zumindest sagte das der damalige Gefäßarzt.

Alles Gute

Prof. Mursch

Survival outcomes and safety of carmustine wafers in the treatment of high-grade gliomas: a meta-analysis
Sajeel A. Chowdhary, Timothy Ryken, and Herbert B. Newton
Journal of Neurooncology, 2015



Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

jancito

Herzlichen Dank, habe ich mir besorgt, demnach darf man doch durchaus optimistisch an die Sache rangehen.

Noch eine Frage: Ich habe widersprüchliche Infos zur Frage, wie lange die Oblaten den Wirkstoff abgeben. Die reichen von 2-3 Wochen über 2-3 Monate bis hin zu 3-4 Monate. Was kommt der Wahrheit wohl am nächsten?

Forever

Wenn ich mich richtig erinnere, hat uns unser NC damals eine eher kürzere Wirkstoffabgabe mitgeteilt, so um die 3-4 Wochen.

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