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glücksbärchi

Hallo ihr Lieben,

seit meiner OP sind nun fünf Monate vergangen. Außer in der Reha habe ich in letzter Zeit keine sportlichen Aktivitäten unternommen, weil ich einfach nicht konnte. Zu meinem Wiedereinstieg ins Berufsleben war mir das bisher einfach zu viel. Da ich aber extreme Nackenschmerzen und dadurch auch Kopfschmerzen habe, wollte ich gern etwas Bewegung in mein Leben bringen mit der Hoffnung, dass es etwas besser wird. Zudem ist meine Fitness nicht die Beste im Moment. Ich habe schon einmal vor ein paar Jahren Yoga gemacht und fand es sehr gut. Also habe ich mich entschieden wieder damit anzufangen. Nun war ich heute bei der ersten Stunde und musste feststellen, dass es doch sehr anstrengend ist. Bei manchen Übungen, vorrangig mit Kopf nach unten, hatte ich ganz schön zu kämpfen.
Was meint ihr, ist es zu früh für sowas oder nur die üblichen Anfangsschwierigkeiten? Hat jemand Erfahrungen mit Yoga gemacht?

LG Glücksbärchi

asteri1

Mein Neurologe hat mir damals von Yoga dringend abgeraten, weil es anstrengend ist und man sich konzentrieren muss. Vielleicht war ich aber damals in einem schwächeren Zustand, als Du. Ich kenne mich mit Yoga auch nicht so gut aus, ich weiß nur, dass es verschiedene Ansätze gibt- vielleicht gibt es ja eine Form, die Dir eher entspricht.

milky why

Hallo,
ich selbst habe vier Wochen nach meiner OP wieder mit dem Yoga angefangen. In der Neurochirurgie hat man sich gefreut dass ich Yoga mache und das als sehr positiv gesehen. Umkehrhaltungen sind immer sehr anstrengend wenn man nicht im Training ist aber auch wenn man einen hohen Blutdruck hat oder ähnliches. Da muss man einfach aus der Übung rausgehen wenn man nicht mehr kann. Das ist ja eigentlich auch das tolle am yoga, dass man auf jedem Fitnesslevel einsteigen kann und für sich selbst dosiert indem man Achtsamkeit übt und darauf hört, was der Körper einem zu verstehen geben will. Yoga wird übrigens auch gegen fatigue empfohlen.
Lass dich nicht entmutigen - bleib dran, Du wirst sehr schnell Erfolge feststellen! LG MW

Piddel16

Ich habe etwa acht Wochen nach der OP mit Yoga angefangen. Allerdings in Einzeltherapie - ganz seicht und langsam und einfach. Ohne Umkehrhaltungen (Kopf nach unten).
Zusammen mit einem (fast) täglichen kleinen Spaziergang tat es mir sehr gut.

Dann (etwa vier Monate nach OP) stieg ich in den Anfängerkurs (Gruppe) ein. Die ersten beiden Stunden empfand ich als sehr anstrengend und mir liefen bei der Abschlussentspannung die Tränen über die Wangen, weil ich so erschöpft war.
Ich lernte dadurch aber meine Grenzen zu erkennen und zu akzeptieren und stieg in den kommenden Stunden einfach bei einigen Übungen aus.

Aus verschiedenen Gründen konnte ich dann ein halbes Jahr kein Yoga machen.
Nun begann ich im Oktober damit wieder und suchte mir extra einen absoluten Anfängerkurs aus (obwohl ich Yoga schon seit Jahren - wenn auch sehr unregelmäßig - praktiziere), der sich "Therapiekurs" nennt. Dieser ist sehr sanft und ruhig. Absolut perfekt für mich. Die Lehrerin informierte ich über meine OP.

Ich denke, es kommt darauf an, welche Art von Yoga man praktiziert und in welches Trainingsniveau man sich begibt. Dazu ist auch noch der "richtige" Yogalehrer wichtig.

Vielleicht wäre es auch eine Idee für Dich, dass Du Dich bei einem Yogakurs online anmeldest. Dazu gibt es verschiedene Angebote im Internet.
Ich habe dies selbst vor Jahren mal für einige Wochen getan und ich fand daran sehr positiv, dass ich nicht zu einem bestimmten Termin "irgendwo" sein musste (was auch Stress sein kann), sondern mir den Termin für meine Yoga-Einheit selbst aussuchen konnte (jetzt geht es mir gut und ich bin bereit für Yoga).
Dazu gibt es auch verschiedene Richtungen und Lehrerinnen. Ich konnte also - je nach meinem Befinden - aktiveres oder sanfteres Yoga wählen.
Auch die Länge ist variabel.

Nachteil: man hat keine Korrektur der Haltungen durch den Lehrer.
Das empfand ich aber als nicht so schlimm, da es mir in erster Linie darum ging, dass ich mich überhaupt bewege und dehne und nicht darum, die Übungen perfekt durchzuführen.

Und da alles stressfrei bei mir zu Hause passierte und das zu einem Termin, den ich wollte, war es für mich damals perfekt.

LG

annasuska

Hallo Glücksbärchi,
dank eines Kommentars in diesem Forum bin ich nun bei einem Physiotherapeuten der CRAFTA macht. Ist ein Belgier und der erste, der sich mal wirklich um die neurologischen Probleme kümmert. Laut seiner Aussage ist die Physiotherapie in den Benelux Staaten auch viel besser als hierzulande. Bevor Du alleine mit solchen Problemen rummachst, kann ich Dir so jemanden nur empfehlen.
Ich habe lange Yoga praktiziert und kenne mich mit dem Körper auch aus anderen Gründen ganz gut aus, aber der macht Sachen auf die man selbst nicht kommt und die man auch nicht machen kann. Du müsstest mal nach jemand mit CRAFTA Ausbildung in Deiner Nähe gucken und Dir Rezepte für Krankengymnastik besorgen, die Du von Deiner Neurologin bekommen dürftest. Das wär vielleicht eine bessere Massnahme, um die Kopf- und Nackenschmerzen los zu werden und darauf dann mit Yoga aufzubauen.
LG, Susanna

glücksbärchi

Hallo Zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten!

Ich denke vielleicht ist es wirklich erstmal der Anfang, der gemacht werden muss. In der Reha und auch danach zu Hause habe ich bereits Physiotherapie bekommen. Trotzdem habe ich weiterhin noch Probleme. Da ich ja schon Erfahrung mit Yoga habe, werde ich mich bei bestimmten Übungen einfach vorerst herausnehmen und nur machen was geht. Ich hoffe, dass es nach einiger Zeit etwas besser wird, sowohl die Schmerzen als auch die Fitness. Man muss wirklich neu lernen, auf den Körper zu achten und zu hören. Ich habe das Gefühl mich schon sehr verändert zu haben durch die ganze Krankheit. Und in solchen Dingen werde ich dann wieder unsicher, ob es noch mehr Schaden anrichten könnte. Schön, dass einige von Euch positive Erfahrungen gemacht haben, das motiviert mich zum weitermachen :)

Liebe Grüße

Franzi

Ketchup

Hallo Glücksbärchi,
ich habe vor meiner op auch Yoga gemacht. Jetzt hier in der Reha sind einige Elemente aus dem Yoga in meiner sog. Dehngruppe dabei. Umgestaltungen gehen bei mir gar nicht,da darf ich dann immer pausieren.
Ich habe es einmal versucht,dabei hatte ich das Gefühl ich bekomme einen "Blutsturz" im Kopf,besser kann ich es nicht beschreiben.
Schwindel geht bei allen anderen Übungen.
Ich würde mich meiner Vorrednerin anschliessen und sagen,dass man beim Yoga soweit gehen sollte,wie es einem momentan gut tut. Ich komme mir zwar doof vor,wenn ich dann erstmal "dumm rum sitze" oder stehe,aber mehr geht eben bei mir grad nicht.
Hör auf Deinen Körper und was Dein Gefühl Dir sagt. Grundsätzlich denke ich,dass Yogaübungen uns "hirnkranken" gut tut,so lange wir achtsam mit uns sind.
Liebe Grüsse,
Melanie

alexm

Hallo Glücksbärchi,
vor meiner OP (intradurales Neurinom) hatte ich bereits Yoga gemacht.
Als ich mehrere Wochen aussetzen musste, habe ich gemerkt wie sehr es mir fehlt....ich fühlte mich total verspannt...gestresst
anfangs konnte ich nicht alles mitmachen und habe diese Übungen dann einfach ausgelassen.....
Du musst einfach selbst für Dich entscheiden, in wieweit Du Dich belasten kannst und natürlich vorher mit den Ärzten besprechen, in wieweit Du Dich diesbezüglich belasten darfst!
LG, alexm

glücksbärchi

Guten Morgen,

heute Abend steht wieder Yoga auf meinem Plan :)

Ich werde achtsam mit mir sein und die Übungen auslassen, die nicht gehen. Insgesamt wird es mir aber bestimmt gut tun, zumindest wieder etwas für meinen Körper zu tun.

Sicherheitshalber spreche ich es am Donnerstag nochmal mit meinem Neurologen ab.

Ich wünsche Euch eine schöne Woche!

LG Franzi

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