Hallo ML 23
Mein Mann hatte von Anfang an Krampfanfälle an Symptomen, die aber mit Medikamenten im Griff waren,außer in den letzten drei Jahren.
Als der Tumor so extrem wuchs konnte ich viele Veränderungen an ihm merken.
Er wurde oft sehr böse und war sehr reizbar.
Er hatte immer mehr mit Vergesslichkeit zu kämpfen, und manchmal war es dementartig, oft starke Kopfschmerzen, Taubheitsgefühle, Druckgefühle im Kopf usw. Ich habe ihm immer gesagt dass ich das Gefühl habe da stimmt was nicht und ob er nicht den MRT Kontrolltermin ( einmal jährlich immer Ende Oktober) vorverlegen möchte. Aber er wollte partout nicht.
Das die Lage des Tumors nicht ganz günstig war wussten wir ja. Aber dass es so schlimm endet hat man uns eher nicht in Aussicht gestellt. Und man sagte uns immer dass sich , wenn eine Aphasie oder Lähmung kommt, dieses schnell wieder verschwinde.
Alle haben ihn zu dieser OP geraten, aber er hat auch immer gesagt dass er mobil bleiben möchte , auch wenn dann nicht der ganze Tumor entfernt werden könne.
Er war überzeugt von dem "Motto" : Nicht dem Leben mehr Tage , sondern den Tagen mehr Leben schenken. Er hat immer gesagt wenn es "nur" dir Sprache betrifft wäre es für ihn noch okay, aber er möchte unbedingt noch laufen können .
Aber nun ist es so passiert.
Der Neuroonkologe sagte immer er denke nicht dass das passieren wird.
Eine Alternative hätte es nicht gegeben.
Aber mein Mann hätte sich lieber noch ein paar schöne Monate gemacht und wäre dann lieber gestorben als so zu enden.
Ich bin natürlich noch immer froh dass er noch bei mir ist, aber es tut auch sehr weh ihn so hilflos und leiden zu sehen.
Nein , eine zweite Meinung haben wir uns nicht geholt, alle seine Ärzte haben ihm gesagt er sei dort in guten / besten Händen.
Ein Arzt sagte es gehe jetzt darum sein Leben zu retten, doch für ihn ist es kein Leben mehr .
Nun will ich einfach die Hoffnung nicht aufgeben dass alles wieder mehr Richtung Fortschritte geht wenn die Chemo dann endlich beendet ist .
Gerade heute hat er wieder furchtbare Schmerzen im Bein .
Die Schulter , das Bein , der Fuß, der Rücken, der Po..... alles schmerzt ihn immerzu.
Das Essen wird auch immer schwieriger.
Einmal verschluckt er sich durch die Lähmung ständig und ihm schmeckt auch nicht mehr wirklich etwas. Ohne Fresobin würde er verhungern.
Er war vorher der Mensch der immer wandern und Radfahren wollte und sowas haben wir in jeder Freizeit und bei jedem Wetter gemacht.
Er liebt die Natur so sehr und es war sozusagen sein Lebensinhalt.
Und nun können wir all' die schönen Orte/ Plätze, die er so besonders liebte auch nicht mit Rollstuhl erreichen .
Ich hoffe und bete täglich dass er nochmal mehr Lebensqualität für sich bekommen wird.
Er bekommt Physio und Logopädie zuhause, und ich übe auch täglich mit ihm sofern es ihm nicht zu schlecht geht.
Ich wünsche für dich auch alles Gute, viel Kraft, viel Glück und beste Ärzte🙏🙏🙏
Und ganz viele Schutzengel.