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Silvia[a]

Vor 2 Wochen nun ist mein Vater an den Folgen seines Hirntumors gestorben. Ich frage mich,ob es für ihn wirklich eine Erlösung war. Mein Paps hatte trotz seiner schweren Krankheit nie den Lebensmut verloren, hat bis zum letzten Tag davon geträumt nochmal mit mir in den Urlaub fahren zu können. Nun ist alles vorbei und ich komme irgendwie nicht darüber hinweg. Er hatte sich seit seiner Diagnose im Januar 2002 so prima wieder erholt, hatte, bis auf allgemeine Schwäche, keine Ausfallerscheinungen mehr und irgendwie hatte ich immer gehofft , dass er es schafft. Nun muß mein Leben ohne ihn weitergehen und ich weiß nicht wie.
Allen, die auch betroffen sind, wünsche ich, ein glückliches 2003 und immer ein Stück Hoffnung.

Gast[a]

Bestimmt war es noch schlimmer für ihn, dich zurücklassen zu müssen. Dass
du da warst, hat ihm sicher geholfen, sich nicht aufzugeben.
Ich stelle mir oft vor, dass wir im Leben bestimmte Aufgaben erfüllen müssen.
Manchmal weiss man erst viel später, was die Aufgabe eigentlich gewesen ist.
Ich wünsche dir auch alles Gute für das nächste Jahr.

Cornelia[a]

Liebe Silvia,
das mit der Erlösung wird immer schnell als Argument gebracht, ich kann daran auch nicht so einfach glauben. Vor drei Wochen habe ich jemanden an den Hirntumor verloren und es kommt mir alles noch so unglaublich vor. Wenn jemand um sein Leben kämpft, noch so viel Hoffnung und Freude hat - alles dafür spricht, dass der Tumor nicht schlimmer wird, was für ein Sinn liegt dann im Sterben, oder wie GaST schreibt, welche "Aufgabe" soll da bewältigt werden. Das einzig tröstliche für mich ist, die Zeit, die man miteinander verbringen durfte, das man diesen Menschen überhaupt kennengelernt hat und die schönen Erinnerungen in uns weiterleben! Ich wünsche Dir ein wirklich schönes 2003.
Cornelia

Maggie[a]

Liebe Silvia
Wie gut ich dir nachfühlen kann. Ich habe vor sieben Monaten meinen Bruder verloren an einem Glioblastom. Es gibt immer wieder Menschen die versuchen dich zu trösten mit den Worten: "Es ist ihm ja gut gegangen...". Sie merken nicht, dass solche Worte kein Trost sind, im Gegenteil. Es ist ihm nicht gut gegangen. Er wollte leben, wollte bei uns bleiben uns seine kleinen Söhne aufwachsen sehen. Der Schmerz ist heute stärker als vor sieben Monaten. Es gibt nun all diese Momente, die wir in der Familie ohne ihn erleben müssen. Das tut unheimlich weh. Ich hoffe, dass die Zeit diesen Schmerz lindert. Unser Leben geht aber weiter. Unsere Zeit auf diesem Planeten ist nocht nicht vorbei und wir sollten das Beste daraus machen - den Menschen zuliebe, die wir verloren haben. Dein Vater, wie auch mein Bruder, hätten gewollt, dass wir weitermachen und es uns gut geht.
Ich wünsche dir alles Liebe. Vor allem wünsche ich dir Menschen um dich herum die dich auffangen und dir mit ihrer Zuwendung Kraft geben.
Maggie

Fred[a]

Meine Frau ist im November an einem "gutartigen" Hirntumor verstorben. Und ich begreife das heute noch nicht: hab ich Fehler gemacht, zu wenig nachgeforscht, hab ich die falschen Ärzte mit ihr aufgesucht, haben die etwas übersehen?
Fragen über Fragen. - Ich renne zum Friedhof, jeden Tag zweimal, suche sie dort, stehe fassungslos an ihrem Grab und denke, da kann sie nicht drinnen sein. Dann lauf ich heim und denke, ihr im Sterbezimmer näher zu sein. Aber nichts konnte mich bisher davon überzeugen, dass sie nicht mehr da ist, dass alles, aber auch alles zu Ende sein soll.
Dann kriegst du die guten Ratschläge, wie du deine Tränen stoppen kannst. Worte! Manche trösten, manche tun richtig weh. Du musst dir alles anhören: "Du hast ja noch deine Kinder - und deine Mutter! Du musst dich neuen Aufgaben zuwenden!" - Und in der Nacht überfallen dich die Gedanken: wie begann alles, Bilder aus der Klinik, Bilder der letzten Tage daheim - und das Sterben. Man stirbt mit. Du bist nicht mehr der, der du vorher warst: es fehlt die Hälfte von dir. Du fragst auch Gott, der bleibt still . . .
So wünsche ich mir vor jeder Nacht: "Lass mich wenigstens von dir träumen!" - Aber nicht mal das kannst du steuern.

Hanna[a]

Lieber Fred,
deine Worte haben mich sehr betroffen gemacht. Mein Mann lebt (noch) mit einem Gehirntumor. Die Worte der anderen treffen mich genauso wie Dich. Es gibt Tage, da kommt es mir alles wie in einem schlechten Traum vor. Ich bereite unsere Kinder auf das Sterben ihres Vaters vor, während andere Familien ihren Sommerurlaub planen und meinen , ich sollte mal wieder was für mich tun.....
Fred, ich wünsche Dir und Deinen Kindern das allerbeste und das wir beide lernen unser Schicksal zu ertragen.
Alles Liebe von Hanna

Fred[a]

Liebe Hanna,
ich bedanke mich für deine Zeilen mit einem Text für dich:

Jedes Glück hat seinen Abend.
Da versinkt es sonnengleich im Meer.
Eine Weile noch erhellt sein Widerschein
den Horizont des Herzens,
dann löscht die Nacht es aus,
und du weißt, daß es so nicht mehr zurückkehren wird.
Bleiben wird einzig die Sehnsucht.
Aber dies, dass es war, wer kann dir´s nehmen?
Das Ende ist das Ende nicht.
Sind auch die alten Quellen versiegt,
so nötigt dich die Dürre, tiefer hinabzusteigen
und deinen Durst zu stillen an nicht geahntem Brunnen.
Das Ende ist das Ende nicht, es ist nur Übergang.

Alles Gute für euch!
Fred

Susanne[a]

Hallo Silvia,

ich habe meinen Vati (60) Weihnachten verloren. Er war nur sehr kurz krank und die Diagnose "Hirntumor" kam so urplötzlich. Um so mehr fertig macht mich, dass es so schnell ging und wir so ohne Chancen waren, die Krankheit zu stoppen. Mit einigen Tagen Abstand tritt jetzt eine unendliche Leere ein. Man weiß zwar von Anfang an, dass der geliebte Mensch nicht wieder kommt, aber realisieren tut man dies wohl erst nach und nach. Ich komme mir immer noch vor, als ob ich im falschen Film bin. Leider ist es nicht so. Erlösung? Sicher vor einer sich noch hinziehenden qualvollen Zeit, aber gehen wollte er mit Sicherheit noch nicht.

Und dann die vielen Wünsche der Kraft, die man doch haben soll. Derzeit habe ich die nicht und weiß auch nicht wie ich aus diesem Tag wieder herauskommen soll.

Trotzdem alles Gute.

Susanne

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