Liebe Edheldre,
WHO-I-Meningeome ("benigne") gelten nicht als Krebs.
Sie können meist mit einer Operation entfernt werden.
Sie bilden danach meist keine Rezidive.
Durch sie entstehen keine Metastasen in anderen Organen, das gilt aber für alle Hirntumoren.
Ihre Zellen dringen meist nicht in den Blut- und Lymphkreislauf und auch nicht in den Stoffwechsel (!) ein. Aber diese Tumoren können wichtige Blutgefäße im Hirn ummanteln.
Sie infiltrieren das Gehirn nicht (alle anderen Hirntumorarten tun dies).
Aber sie verdrängen das Gehirn durch ihr Wachstum, das im Laufe deren Entwicklung unterschiedlich schnell sein kann.
Deswegen können sie deutliche Schäden verursachen und sollten im Verlauf der Zeit des Abwartens und der MRT-Kontrollen rechtzeitig entfernt werden, bevor die durch den Neurochirurgen vorherzusehenden Schäden entstehen oder sie nicht mehr oder nicht ohne dauerhafte Schäden operiert werden können.
WHO-II ("atypische") und WHO-III-Meningeome ("anaplastische") dürften wegen ihrer schlechten Prognose vielleicht doch als Krebs bezeichnet werden.
Sie können als Ersttumoren oder als Rezidive entstehen.
Es gibt für sie keine sinnvolle Chemotherapie.
Sie werden, wenn möglich, operiert und meist zusätzlich oder ausschließlich bestrahlt.
Auf Hirntumorinformationstagen erfährt man immer wieder von den Experten, dass ein Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel oder eine besondere Ernährung gegen das Wachstum von Hirntumoren kaum eine Wirkung hat, die man generell empfehlen kann.
Angeraten wird immer wieder eine möglichst gesunde Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Vollkornbrot, ausreichend Proteinen (Eiweißen) und nicht so sehr viel Zucker und Fett.
Das, was ein Tumor zu Wachsen braucht, stellt er sich aus den Bestandteilen der Nahrung her, wenn man darauf verzichtet.
Zur empfohlenen gesunden Lebensweise gehört Bewegung, Sport, der möglich ist.
Ich selbst ernähre mich normal, möglichst gesund, aber ohne mich mit dem Verzicht auf irgendwelche Lieblingsspeisen daran zu erinnern, dass ich den bestrahlten Rest eines WHO-III-Meningeoms im Kopf habe. Es ist mein 6. Meningeom seit mehr als 20 Jahren und nie hat mich einer der behandelnden Ärzte gefragt, was ich esse. Selbst in den Rehakliniken nach den Operationen wurde ich (trotz Übergewichts) nicht zu einer Diät genötigt, ich habe mich von mir aus gesund ernährt, aber keiner hat das kontrolliert.
Andererseits kann es bei Dir so sein, dass Du auf irgendeine Weise etwas tun möchtest, um gegen das Meningeom aktiv zu sein.
Wenn Dir das gut tut und es Dich weder belastet noch ständig an das Meningeom erinnert, dann kannst Du das tun.
Solange man diese von Dir genannten Tees und die anderen ergänzenden Lebensmittel im normal üblichen Maß zu sich nimmt, kann es kaum schaden.
Der Verzicht auf bestimmte Nahrung oder ein "Zuviel" von (möglicherweise sehr teuren) Zusatzstoffen kann zu Veränderungen führen, die der Hausarzt regelmäßig mit einem Blutbild kontrollieren sollte, um entsprechend rechtzeitig reagieren zu können.
Es ist Dir ja nicht geholfen, wenn Du guten Mutes das Wachstum des Meningeoms bremsen möchtest, Dir aber dadurch andere Probleme erzeugst, die womöglich therapiebedürftig sind.
Denn Du scheinst ansonsten gesund zu sein.
Das solltest Du genießen!
Denn Dir ist bewußt, dass das Meningeom in Deinem Kopf darauf lauert, Dich irgendwann zu ärgern.
Ob und wie Du die Zeit bis dahin verlängern kannst, kann Dir mit Sicherheit keiner sagen.
Die von Dir genannten Quellen verarbeiten Erfahrungen, die gegen einige Krebsarten bei einige Betroffenen gewirkt haben.
Ein genereller Nutzen bzw. die Wirkung auf Dein Meningeom ist nicht nachgewiesen.
Dass Dein Meningeom bitte gar nicht wächst, wünsche ich Dir natürlich von ganzem Herzen.
KaSy