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Berta[a]

Mein Vater ist seit 01/2003 an einem Glio 4 erkrankt.Nun stellen wir beim Füttern fest, das er manchmal nicht mehr schluckt bzw. ganz verzögert.
Da er viel schläft ist eine Nahrungsaufnahme und Flüssigkeitsgabe sehr erschwert. Wie geht es weiter? Kann er durch einen Tropf Flüssigkeit/Infusion bekommen? Darf der Pflegedienst diesen in Betrieb nehmen? Wie möchten keine Magensonde legen lassen, da wir sein Leiden nicht unnötig verlängern wollen, aber wie kann es alternativ weitergehen?
Wir sind momentan sehr verwirrt und würden uns über jeden Rat/Tip freuen! Bestimmt habt Ihr das auch mitgemacht:Danke für Eure Hilfe
berta

Dr. Ulrich Schwerdtfeger

Man kann eine sogenannte "PEG-Sonde" vom Internisten legen lassen, dabei muss nur ganz kurz ein Schlauch über die Speiseröhre eingeführt werden. Mit Hilfe des Schlauches wird dann ein ganz dünner Schlauch durch die Bauchwand von außen in den Magen eingeführt, der da bleibt und den Patienten nicht oder kaum stört. Der dicke Speiseröhrenschlauch wird wieder entfernt. Das ganze tut nicht weh. Erhährung/Flüssigkeit, auch Tablettengabe ist dann gut möglich.
Alles Gute!

Gabi[a]

Liebe Berta,

wir haben diese Phase bei meinem Schwiegervater auch erlebt und uns für keine weitere Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr entschieden (Vater hatte sich explizit gegen "künstliche Ernährung" ausgesprochen).
Ausschlaggebend war für uns einerseits der ausdrückliche Wunsch von Vater sowie folgende Überlegungen:
Macht gesunde und reichliche Nahrung diesen Menschen noch gesund?
Wer hält denn eigentlich die reduzierte Gabe von Kalorien und Flüssigkeit nicht aus, der Begleiter oder der Patient?
Es mag schwer sein, aber ich glaube, der Patient sollte absolut im Vordergrund aller Entscheidungen stehen.
Liebe Grüße
Gabi

Berta[a]

Hallo gabi!
genauso shen wir das auch. Meine Freundin ( ist Krankenschwester) sagte mir nur, das wir unbedingt Flüssigkeit geben müssen, da es sonst unterlassene Hilfeleistung ist. Man darf einen Menschen ja nicht austrocknen lassen!
Gruß
berta

Gabi[a]

Liebe Berta,

m.E. liegt kein (strafrechtlicher) Fall einer unterlassenen Hilfeleistung vor. Das mag im Krankenhaus (für das Krankenhauspersonal) aufgrund einer anderen Aufgabenstellung anders zu sehen sein.
Nach unseren sehr guten Erfahrungen mit dem Hausarzt und den ambulanten Pflegekräften war "unterlassene Hilfeleistung" zu keinem Zeitpunkt ein Thema.

Offenbar ist in der Palliativmedizin anerkannt, dass es weder sichere Hinweise gibt,
- dass Flüssigkeitsabgabe das Sterben künstlich verlängert noch
- dass Flüssigkeitseinschränkung das Leben verkürzt oder das Leiden vergrößert.

In einem Vortrag zum Internationalen Symposium der IGSL - Hospizinitiative, Wien, Mai 2001 heißt es:
"Jeder stirbt seinen eigenen, unverwechselbaren Tod, als Ende seines persönlichen Lebensweges. Nicht richtig oder falsch - nicht gut oder schlecht - nicht so, wie ich es als Begleiter mir vorstelle."

Ja, ich glaube, das trifft es sehr gut.

Ich wünsche Euch, die ihr weiterleben werdet, Weisheit für die Entscheidungen und wünsche denen, die früher sterben, ein ausgefülltes Leben bis zuletzt.
Gabi

H. Strik

Die beste Wirkung hat sicherlich eine Bestrahlung. Wenn das schon durchgeführt wurde wird häufig noch Hydroxyurea/ Litalir empfohlen. Da gibt es einige ermutigende Einzelfallberichte, aber der Erfolg ist nicht garantiert.

Gruß, Dr. H. Strik
Neurologie Uni Göttingen

Mélanie

Hallo Berta !

Ich antworte Ihnen ein bisschen spät, hoffentlich treffen meine Tipps noch zu.
Meinem Vater ist es auch neulich passiert. Er konnte nichts mehr schlucken, weder essen noch trinken. Der Onkologe hier in Frankreich (in Nantes) hat ein "muguet" festgestellt (ein Pilse auf der Zunge und im Halsbereich). Er hatte dann 2 Wochen Tabletten dagegen und seitdem ist alles wieder in Ordnung. Also keine Panik, vielleicht ist es bei Ihrem Vater auch gleich. Er muss auf jeden Fall regelmäBig trinken. Sie können eine Wasser-Gelée vorbereiten (Die können Sie im Supermarkt oder in der Apotheke kaufen), die kann er ohne Problem schlucken.
Viel Mut und frohes neues Jahr trotz allem !
Mélanie

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