
Tessa
Liebe Forumsmitglieder,
Vor einiger Zeit hatte ich mal den Titel gewählt
WIE GEHT ES NUN WEITER;LEBENSCHANCE VERTAN?
Für diejenigen die hier Neu im Forum sind eine Kurze Vorstellung:
Mein Mann 49J., Erstdiagnose 01/2010 - Glioblastom
Bestrahlung,
Chemo- Temozolomid - Abruch durch Anaphylaktischen Schock
Avastin mit erneuter Bestrahlungsreihe
Danach eine gute Lebenszeit-Wiederaufnahme seiner Selbstständigkeit, trotz Ernennung der Berufsunfähigkeit der Krankenkasse,
Mai 2012 erlitt er im Schlaf einen Grand Mal,
begleitend dazu verschlechterte sich sein AZ so drastisch das er Pflegestufe3 erhielt und als AUSTHERAPIERT galt--alle Ärzte verabschiedetetn sich von ihm.....das war es also...
Von Juni 2012 bis März 2013 folgte eine Zeit die ich nicht in Worten ausdrücken kann....schwierig wäre geprahlt
Auflösung seiner Firma,sprich es ging dann in die Insolvenz,
Abruch vieler Freundschaftlicher und Familiärer Verbindungen,
Verkauf unseres Einfamilienhauses und Wegzug in ein anderes Bundesland,
ZUR RUHE KOMMEN....so weit wie möglich,
und immer 24Stunden Pflege, wobei in der schwersten Zeit es eine 3malige Unterstützung durch einen Pflegedienst gab,
Unter all diesem Tumult merkte ich irgendwann, es gab einfach kein Interesse mehr an ihm. Es gab keinen erneuten Termin zu einem MRT oder Vorstellung, er galt als austherapiert und es wurde sich nur noch um die weitere Symtombehandlung gekümmert,
Er war zu dieser Zeit nicht wirklich transportfähig, also ich merkte mal wieder, kümmer dich allein, von seiten der Ärzte gab es dieses Interesse, was man zu Anfang bei Diagnosestellung erfahren hatte nun nicht mehr.
Ich organisierte eine Liegendfahrt in die uniklinik, 1,5std Autobahnfahrt....und es war sehr anstrengend für ihn...,
Vorstellung die so ablief das er nicht mal von der Trage genommen wurde, geschweige eine körperliche Untersuchung oder irgendetwas überhaupt getätigt wurde, nur nach vorliegenden Berichten und meinen Erzählungen wurde uns dann folgendes mitgeteilt,
Leider können wir für Ihren Mann nun nichts mehr machen, wir gehen davon aus das der Tumor ins Rückenmark gestreut hat und deswegen die Lähmungen in den Beinen ausgelöst wurden.....usw,usw
DAS ist nun alles ein Jahr her und im März diesen Jahres war er dann in einem Krkh, es ging ihm vom AZ her nicht gut, ich konnte ihn so zu Haus nicht versorgen,auch nicht mit dem Hausarzt
...das war die Chance noch einmal alles aufrollen zu lassen,
- MRT wurde gemacht-Kopf und Rücken-
- Beinströme gemessen
und all die Untersuchungen die so notwendig schon im Sommer 2012 gewesen wären,
Es lag ein Ergebnis vor, das JETZT nochmal seine Bestätigung erfuhr:
Die Lähmungserscheinungen wurden von einem erheblichen VIT. B12 Mangel ausgelöst...,er bekam tägl.B12
WOW- wir schöpften Hoffnung
Reha wurde beantragt- Reha wurde Abgelehnt- Begründung: Er hätte durch die Pflegestufe 3 kein Anrecht darauf, da es sowieso keinen Sinn machen würde -
Wow, man fällt ja so immer wieder auf die Füße
Selbst durch Androhung und Vorbereitung einer Klage, es hatte keinen Sinn, man ist machtlos...die KK haben soviele Anwälte und Möglichkeiten das in einem großen Zeitfenster auszusitzen...die Zeit rann uns weg- er brauchte dringend professionelle Unterstützung, denn durch die Gabe des B12 wurde seine Beweglichkeit und Kraft immer besser!
Es folgte nun zu Haus ein halbes Jahr Physiotherapie 2x wöchentlich nach Bobath.... der Erfolg gab uns recht...er konnte nun jeden Tag schon im Rollstuhl sitzen...für eine kleine Weile...im Spätsommer schaffte ich ein Auto an, indem er mit dem Rolli mitgenommen werden konnte,
Wir hatten eine wunderbare Zeit,suchten Biergärten auf,ließen es uns gut gehen...es fühlte sich auf einmal wieder so " normal" an,
Er ist jetzt in der zweiten Klinik seit Ende August...sein Zustand verschlechterte sich auf einmal... der Reflux funktionierte nicht mehr, er konnte nichts mehr essen....anstrengende Wochen folgten, aber er kam wieder zu kräften und erhielt dort täglich Physiotherapie, alle staunten, konnte er doch nach einer Weile mit Hilfe zumindestens AUFSTEHEN!!!
Die Ärzte waren sehr dicht um ihn, MRT wurde gemacht- leider mit einer leichten Aktivität des Tumor`s- aber nicht das vordergründige Problem dieser Lähmungserscheinung...
er wurde überstellt in die Klinik, wo der B12 Mangel festgestellt wurde, sie sind dort auch im allgemeinen besser aufgestellt...JA
und nun findet im Moment eine rasante Entwicklung statt,
ich berichtete ja am 11.11.-sein Geburtstag- LIEF er seine ersten 15m am Gewagen, wacklig und zittrig....
Gestern LIEF er 70m am Gewagen, stabiler und ohne zu pausieren!!!:):)
Es wurde jetzt erneut geprüft ob er noch mal eine Bestrahlung erhalten kann wegen dem aktiven Tumor,
JA, er kann und es wurde nun auch nochmal erneut eine Reha beantragt,diese Entscheidung steht noch aus...
Ich weiss es würde jetzt gut in den
"Drück mir die Daumen Thread" passen.....
aber vielleicht geht das ja auch an dieser Stelle...drückt uns bitte die Daumen das diese verquere KK endlich einsieht das er als Mensch Unterstützung braucht um in dieses Leben noch einmal mehr zurückkehren zu dürfen und das sich Entscheidungen nicht immer nur an Vorschriften und mal ausgesprochénenen Pflegestufen festmachen läßt.
Wir gehen jetzt in das 4te Jahr mit dem Glioblastom mit vielen tiefen,aber auch unerhörten Höhen, es raubt mir manchmal die letzte Kraft immer gegen diese Windmühlen zu arbeiten...
der Erfolg gibt uns recht,
nie die Hoffnung zu verlieren,alles zu mobolisieren und immer neu versuchen einen Weg zu finden der zu einen,bzw. zu diesen individuellen Krankheitsverlauf passt...
ER KANN WIEDER LAUFEN, es bedarf noch Training und Energie aber er kann wieder einen Fuss vor den anderen setzen..ich bin mal gespannt wie schnell sie nun uns die Pflegesufe aberkennen....;)
Nach austherapiert kann durchaus Therapie neu einsetzen,
Ich schließe jetzt meinen Betrag-noch nie so lang einen verfasst, aber es hat auch mal gutgetan noch einmal alles zusammen zu fassen.
Herzlichst Tessa