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Malati

Ihr Lieben,

ich hatte die letzten Tage nicht die Kraft Euch zu schreiben,dass mein Mann am letzten Samstag erneut in die Psychiatrie gekommen ist.
Es war ja klar, dass diese Krise nicht so schnell vergeht.
Er hat versucht, sich mit Tabletten umzubringen,aber es waren nicht genug u.nicht die richtigen.
Mittlerweile habe ich alles weggeschlossen. aber es gibt ja immer Möglichkeiten, wenn einer es wirklich will.

Er hat es mir gleich nach der Tabletten Einnahme gesagt und bereute es danach sofort.

Wir sind dann ins hiesige Krankenhaus, auf die Palliativstation, wie wir es im Notfall mit seinen Arzt festgelegt haben.

Diese waren aber in der folgenden Nacht mit ihm überfordert und liessen ihn, ohne mich vorher zu informieren,in die Psychiatrie bringen

Dort würde er erst hin u.hergeschoben,landete für 3 Tage auf der geschlossenen und ist seit gestern auf der offenen

Er war zeitweise durch akuten Schlafmangel sehr verwirrt,ist immer noch etwas durcheinander,aber es geht ihm schon etwas besser.

Man schaut nun doch, wie man ihm aus der Depression rausholen kann, wie er seine Ängste verarbeiten kann und ihn mit anderen Medikamenten einstellt.

Ich hoffe, es dauert nicht zu lange und nimmt uns nicht so viel Zeit.

Ich hätte es leider ohne professionelle Hilfe nicht geschafft.

Es tut mir unendlich weh...ich bin so machtlos, so traurig, ihm nicht helfen zu können.
Es ist furchtbar,ihn dort lassen zu müssen.
Auf der offenen Station ist es jetzt zum Glück ruhiger und weniger Chaos.Es war schon sehr massiv dramatisch mit den Mitpatienten auf der geschlossenen.

Ich hoffe, er findet bald einen Weg, seine Zeit noch gut nutzen zu können.

Die Ärtze und dass Personal dort sind sehr einfühlsam und nett.

Unser geplantes Wochenende am 21.6.habe ich heute verlegt.

Habe an dem Tag vor seinem Suizidversuch sogar für eine Woche an der Nordsee eine Ferienwohnung für uns gebucht, damit er sich auf was freuen kann.
Glaube, er hat Angst bei einer nochmalig auftretenden Hirnmetastase jämmerlich zu sterben, ohne einen Einfluss auf sein Ende zu haben.

Auch hat er an Lebensqualität durch die letzte Op verloren und das zieht ihn psychisch extrem runter.

Wie geht Ihr mit Euren Ängsten um?

Ich habe nun wenigstens einen neuen, guten Psychotherapeuten für die Zeit, wenn er zurück ist, gefunden, der psychonkologisch arbeitet.

Ich bin so sauer auf dieses Leben, das ihm und uns so viel abverlangt.
Das Leben ist nicht fair...

Liebe aber traurige Grüsse,
Marion

gramyo

Liebe Malati,

fühl dich einfach wieder in den Arm genommen und gedanklich getröstet.
Verstehe es bitte nicht falsch, wenn ich jetzt sage, das ich so eine Wiederholung euch absolut nicht gewünscht, aber befürchtet habe.

Das liegt aber in keiner Weise an euch, sondern an der damaligen, nicht gut verlaufenden Art und den Vorstellungen der Ärzte.

Jetzt sehen wir erstmal das Positive.
Er ist am leben!
Er ist in der offenen Station, wo sie sich weitaus besser mit seinen Problemen kompetent beschäftigen!
Du hast jetzteinen guten Psychoonkologen an der Hand!

Übereilt jetzt nicht einen schnellen Ausstieg aus der Psychiatrie.
Es ist wirklich wichtig, dass er aus seiner Lebenskrise langsam und mit wirklichem , neuen Lebenswillen herauskommt.

Das ist die Chance, die er durch die Situation JETZT absolut hat!

Was ist fair! Fair setze ich immer innerlich gleich, mit einem fairen Kampf.
Gewinner? Verlierer?

Für mich giebt es kein gewinnen oder verlieren.

Es gibt die Freude und das Bewuß-Sein des Lebens; und es gibt ebenfalls die Ruhe und Akzeptanz des Verabschiedens vom Leben.

Wobei ich das bei deinem Mann auch nicht sehe . Er wird einfach lernen zu leben und das Leben als Geschenk zu sehen.

Das wünschen wir euch beiden von Herzen
und hoffen sehr, das ihr euer Glück wieder findet .

Nocheinmal , eine ganz liebe Umarmung nur für dich von mir
Gramyo und ihr Mann, der ihr immer Unterstützung auf der "Seelenebene" gibt

Malati

Liebe Gramyo,

ich habe diesen Rückschlag auch befürchtet,da eine solche Phase nicht so schnell und von allein verschwindet...
Heute war ich bei der Arztvisite dabei, habe einen guten Eindruck von der Ärtzin.Sie will sein Antidepressivum umstellen, was ja jetzt nach Wochen wohl nicht richtig gegriffen hat.
Hoffe, mein Mann hat nun verstanden, worum es geht und dass man ihm dort helfen will.
Er ist leider doch noch oft verwirrt und tief in seiner Krise.
Das Schlimme ist,dass uns das so viel Zeit nimmt, aber einen anderen Weg gibt es nicht, damit er wieder Lebensqualität bekommt.
Ich danke Dir für Deine aufbauenden Worte, Du bist eine tolle Stütze...

Liebe Grüsse, umarme Dich, Marion

tinchen

Liebe Malati,

hatte mich sehr gefreut, dass es euch besser ging und ihr am Pläne schmieden ward und euch auf schöne Tage freuen konntet.
Um so trauriger, was du gestern berichtet hast - aber das ganz große TIEF hat dein Mann heute wohl überstanden ...
Dieses ewige AUF und AB ist schwer zu verkraften.Es zermürbt einfach..

Liebe Malati, du weißt deinen Mann jetzt gut versorgt und sicher werden sie in der Psychiatrie eine gute Medikamenteneinstellung für ihn finden! Das braucht ein wenig Zeit, sicher kannst du ihn aber täglich besuchen.

Bitte denke in der Zeit während seines Krankenhaus-Aufenthaltes an DICH und deine Kinder und versuche, dich zu erholen und Kraft zu tanken....

Wenn Dein Mann wieder zu Hause ist, profitiert er ja davon, wenn auch du dich ein wenig erholt hast.

Mein Mann ist seit 2 Tagen zu Hause und es geht ihm psychisch derzeit recht gut. KEINE bösen Worte, ausgeglichen und einfach dankbar, dass er zu Hause ist + 7 Wochen Krankenhaus mit Chemo+Bestrahlung geschafft hat.
Ich hoffe sehr, dass es möglichst lange so bleibt - einfach, weil ich es auch ganz anders kenne...Und über das jetzige Zusammenleben sehr froh bin.

Sei ganz lieb gedrückt, ich denke viel an dich
tinchen

Malati

Liebe tinchen,
es freut mich sehr, dass es deinem Mann recht gut geht und Ihr gerade eine angenehme Zeit habt, das ist sehr schön!!!
Drücke die Daumen,dass es so bleibt und Ihr weiter genug Kraft habt!!
Umarme Dich

enie_ledam

Hey,

hast du ihn schon gefragt was er möchte? Auch wenn er z.B. nur noch vor sich hinvegetiert was dann seine wünsche sind? Vielleicht hilfst du ihm so. Auch wenn man da nicht gerne drüber sprechen möchte. Vielleicht nimmt es ihn den Druck und die Angst das er weiß wenn x oder y eintrifft weißt du was du machen sollst. Mit meinem Mann habe ich auch drüber gesprochen und z.B. gesagt das ich wenn ich dies oder das nicht kann er mich dann fragen soll und er bekommt eine Vollmacht das umzusetzen. Aber er ist niederländer, da ist man etwas offener was Tod betrifft und wie man ableben möchte. Sein Opa möchte z.B. nicht reanimiert werden und trägt eine "reanimier mich nicht" kette. Ich habe eine Patientenverfügung gemacht. In meinem Zimmer war ne alte Frau die hat nichts gegessen ist gestürzt und kam dann ins KH und hatte einen Tumor. Ich denke die möchte nicht mehr älter werden. Aber man muss fragen bevor man sich später etwas vorwirft.
Vielleicht gehst du mal mit zum Psychologen das er dich anleiten kann?

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