Liebe Blubblubb,
ich kann mir vorstellen, dass es Dir Angst macht. Ich frage mich auch jedes Mal, ob meine Erfahrungen nützlich sind. Allerdings kann Wissen auch schützen und ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass man als Hirntumorpatient oder -angehöriger über sehr viel Eigeninitiative verfügen muss. Ich habe mir deswegen irgendwann auch "Das blaue Buch" für Onkologie bestellt und Chemotherapieprotokolle nachgelesen. Dabei dann festgestellt, dass man folgende Untersuchungen vor der PC (V) - Chemotherapieprotokolle durchführen lassen sollte:
Kardiologische Untersuchung
Lungenfunktionstest
Die tyraminarme Ernährung ist während Procarbazin wichtig, weil sonst Blutdruckkrisen anstehen.
Meine Neurochiruginnen, die Strahlentherapeutin, der Neurologe und der Hausarzt sind / waren sehr unterstützend. Die beiden Onkologen waren es leider überhaupt nicht.
Aus meinen Erfahrungen würde ich Folgendes bei einer neuen PC-Chemo anders machen oder versuchen einzufordern:
Es braucht eine gute fachliche, aber auch menschliche Begleitung (Onkologe oder Hausarzt)
Die Neurochirugin hatte mir für den CCNU TAG alles an Granisetron aufgeschrieben und mitgegeben (Am Abend vor der Einnahme 2 mg Granisetron, eine Stunde vor der Einnahme 2 mg Granisetron, am Abend des CCNU - Tages noch einmal 2 mg), was ich brauchte.
Für die Procarbazinphase bekam ich von der Onkologiepraxis immer zu wenig. Für die Procarbazinphase schlägt das Chemoprotokoll mindestens 2 mg Granisetron pro Tag vor. Im Krankenhaus habe ich beim letzten Mal sogar im Notfall 4 mg bekommen. Dies bekam ich in der Onkologiepraxis überhaupt nicht. Ab Ende Februar / März bin ich in einen Kreislauf aus Mangelernährung, Magenschmerzen und Übelkeit gerutscht, der den Körper immer weiter geschwächt hat. Das war unnötig, bei einer besseren Betreuung wäre dies zumindest nicht so ausgeartet.
Die Neurochirurgin hatte wöchentliche Bluttests angeordnet. Der längste Abstand betrug 3,5 Wochen. Ich würde mir dies also zukünftig einfordern.
Der Ferritinwert wurde zwar bestimmt, war aber viel zu niedrig. Aber erst der Hausarzt hat nun gehandelt. Man hätte mir viel früher einen Eiseninfusion setzen sollen.
Bei Diff habe ich gelesen, dass ihre Schwiegertochter Selen und Vitamin D nehmen darf. Davon hat meine Neurochirugin während der Chemo abgeraten. Jetzt darf ich nach der Chemo alles an diesen Unterstützern nehmen.
Ich würde also auf jeden Fall vor der Chemo noch einmal ein Differentialblutbild machen lassen und auch Werte wie Ferritinwert, B12 und Vitamin D mittesten lassen und das vielleicht jeden 2. Chemozyklus wiederholen.
Ich glaube, dass die Chemo viel Kraft kostet, aber zumindest bei mir sind Aspekte, die vermeidbar gewesen wären.
Spaziergehen würde ich immer wieder täglich machen, weil das für die Leukos sehr gut sein soll. Die waren bei mir nun bei der letzten Messung "schon" wieder bei 5. Das dauert bei anderen Monate.
LG
Mego