Hallo, mindset,
Es ist noch eine viel zu kurze Zeit nach Deiner OP vergangen, das braucht Zeit und Geduld.
Du schreibst, Du wärst über den Tumor nicht genau aufgeklärt worden.
Es ist doch aber (im gesetzlichen Normalfall) so, dass Du durch den Neurochirurgen über die OP und deren Verlauf aufgeklärt werden musstest und die Möglichkeit bekommen hast, alle Fragen zu stellen.
Auch der Anästhesist sollte mit Dir nach einigen Fragen und einer kurzen Untersuchung der Lungenfunktion usw. den Ablauf der Narkose besprochen haben.
Für beide Gespräche müsstest Du Aufklärungsbögen nach Ankreuzen und vielem Lesen unterschrieben haben.
Sicher sind die Ärzte zusätzlich davon ausgegangen, dass Du nach 3 Jahren regelmäßiger Verlaufskontrolle mit MRT und Gesprächen mit dem Neurochirurgen über Deinen Tumor Bescheid weißt.
In Deinem Entlassungsbrief steht so einiges über Deinen stationären Aufenthalt. Mit diesem warst Du sicher bei Deinem Hausarzt? Falls Du mehr wissen möchtest, könntest Du den OP-Bericht und den pathologischen Befund sowie die Auswertungen der MRTs (und CTs), die vor und nach der OP durchgeführt wurden, anfordern.
Wenn Du keine neurologischen Probleme hast, musst Du auch nicht unbedingt zu einem Neurologen. Dann sollte der Hausarzt für die weitere Beratung, Therapie (bei Bedarf), AU-Bescheinigung und die Überweisungen zur MRT (mit vorheriger Bestimmung des Kreatininwertes) und zum Neurochirurgen genügen.
Die weiteren Verlaufskontrollen mit MRT mit Kontrastmittel und Gespräch mit dem Neurochirurgen sind der normale Ablauf. Dort kannst Du Dir auch genauer die Art des Tumors erklären lassen.
Die Schlappheit sowie die Konzentration und das Gedächtnis werden sich nach mehr oder weniger langen Zeit gut erholen.
Bei mir hat das etwa 1 bis 2 Jahre gedauert, bis ich im Nachhinein sagen konnte, dass jetzt alles wieder so wie vor der OP ist. Da habe ich aber bereits schon wieder gearbeitet. Ich war 6 bis 9 Monate zu Hause und habe mich danach im Laufe von 6 Monaten schrittweise wieder eingearbeitet.
Es gibt Betroffene, die sind schon nach 6 Wochen wieder fit und arbeitsfähig, es gibt aber auch Betroffene, denen es gar nicht mehr gelingt.
Also hab Geduld (Das mussten wir alle lernen.), ruhe Dich aus, genieße die Zeit, die Du jetzt hast.
Beginne mit moderatem Sport, aber überlaste Dich nicht! Das würde Dir nicht nur Dein Kopf, sondern Dein gesamter Körper übelnehmen. Höre auf Deinen Bauch, wie man so schön sagt.
Deine Konzentration und Dein Gedächtnis kannst Du mit den üblichen Sachen und auch Terminen trainieren, die Du im Alltag und in der Arbeit brauchst. Mach immer wieder verschiedene Übungen, die Dir Spaß machen.
Ich habe zeitweise 3 Kalender für die Termine gebraucht und überall Merkzettel hingelegt, auch auf den Fußboden. Nach und nach wurde es besser und dann normal. Eigentlich ist es ganz nett, wenn andere darüber klagen, dass sie sich nichts mehr merken können, ihnen erzählen zu können, dass es bei uns wieder besser wird. :-)
Bei Dir muss das alles nicht so lange dauern, aber wissen kann das keiner, auch der Neurochirurg nicht. Schließlich steht in Deinem Gehirn nicht geschrieben, wie lange Du bis zur möglichen Normalität benötigen wirst.
Hab also Geduld, probiere immer ein kleines Stückchen mehr und sorge Dich nicht, wenn es mal an einem Tag nicht voran geht. Am nächsten Tag wird es wieder besser sein, oder am übernächsten Tag ...
Alles Gute wünsche ich Dir!
KaSy