Erster Tag Chemotherapie am schlimmsten - dann geht's. Normal?

Hallo in die Runde,

nach ein paar Monaten Pause melde ich mich mal wieder. Es wurde ein Rezidiv entdeckt - wieder (ziemlich große) OP. Ergebnis: Nun ist es Astro III.

Es wurde nun bestrahlt (60Gy) und chemotherapiert (Temodal). Im Vergleich zu anderen - die direkt neben mir im Wartezimmer saßen täglich - ist es mir ganz gut bekommen alles. Nun beginnt gerade die zweite Phase Chemo und was mir erneut extrem auffällt: Der erste Chemo-Tag ist echt der absolute Megahorror. Aber dann "beruhigt" sich das sehr schnell bei mir wieder. Schon der zweite Tag der Chemo jetzt war tausendfach besser als der erste. Genauso war es auch beim ersten Zyklus gepaart mit der Bestrahlung. Nach ein paar Tagen geht es wirklich wieder recht gut.

Nun meine Frage: Ist das normal? Oder was sagt das über einen? Und den eigenen Körper? Wie ist es bei euch? Oder euren Angehörigen?

Freue mich auf eure Rückmeldung.

Liebe Grüße
Lady_Like

Also bei mir „war“ es genau so...!
1. Tag immer bisschen blöd und die folgetage völlig entspannt bzw. nicht so schlimm wie der erste!

ABER... ich habe in einem Buch gelesen, dass Selen die Nebenwirkungen mildert und so kam es dann auch., :-)

Hallo!

Bei meinem Mann ist es anders. Er verträgt die ersten beiden Tage des 5/23 Chemozyklus mit Temodal sehr gut.
Dann wird es schlimm mit der Übelkeit und Müdigkeit bis hin zur Benommenheit. Er liegt dann nur, isst fast nix, kann sich auf nichts konzentrieren zb die Zeitung..
Nach den 5 Tagen der Einnahme dauert es auch noch ca 2 Tage, bis er sich erholt hat.
Welches Medikament hilft?? Selen??
LG Molli

Laut diverser Studien soll Selen bei Chemo und Strahlentherapie helfen Nebenwirkungen zu minimieren und TUMORZELLEN nicht zu schützen dabei!

Ich habe für mich festgestellt, dass ich seit meiner Einnahme von Selen 2 Std vor der Chemo deutlich weniger Nebenwirkungen habe als vorher ohne Supplementierung! Das kann natürlich auch sehr unterschiedlich sein.

Lg Fabi

Unbedingt aber den selenspiegel messen lassen!

Hallo ihr beiden, danke für eure Antworten! Das hilft mir gerade sehr, mich auszutauschen.

@Fabi: Gut zu hören, dass ich da nicht allein auf Wald und Flur bin mit der Sache. Selen habe ich nicht genommen bzw. nehme ich nicht. Aber mir fällt extrem auf, wie sehr das Essen und das Essen-Timing in die Sache einspielt. In der Zeit von zwei bis vier Stunden nach der Einnahme der Tabletten ist es am schlimmsten. Aber wenn man filigran darauf achtet, zum richtigen Zeitpunkt was passendes (z.b. einfaches Brötchen oder Zwieback ohne alles) zu essen, dann hilft das sehr. Aber es bleibt trotz allem dabei: Nur der erste Tag ist sehr schlimm. Dann geht es wieder - gottseidank. Hoffe nur, dass es nichts Negatives ist.

@Molli: Das ist ja interessant, dass es anderen Menschen komplett gegenteilig geht. Also müde macht mich die Chemo auch, aber das ist noch gut auszuhalten im Vergleich zum ersten Tag. Diesmal habe ich mich innerhalb einer Stunde etwa 30 mal übergeben.....obwohl ich noch nix gegessen hatte..... inzwischen geht es wieder, die Übelkeit ist noch da, aber nicht ansatzweise so, wie am ersten Tag. Was ich auch schon zu Fabi gesagt habe: Was mir sehr auffällt, ist, wie sich das Essen und die Essenszeiten nach der Einnahme der Tabletten auf die Nebenwirkungen auswirken. Nichts essen ist gar nicht gut, genauso wie zum falschen Zeitpunkt was essen. Und was mir auch noch aufgefallen ist: Ruhe hilft immens! Wenn ich das Gefühl habe, dass ich ruhig und entspannt etwas machen/erledigen kann, dann tut das gut. Wichtig ist aber auch ,nicht nur zu liegen - auch wenn einem sehr danach ist. Eine gute Mischung hilft. Zumindest mir.

Ganz liebe Grüße
Lady_Like

Wir werden im nächsten Zyklus die Einnahme auf den Abend legen, natürlich mit der erforderlichen Sorgfalt wegen Nüchternheit. Wir wollen einfach mal testen, ob das Temodal dann besser verträglich ist, weil man den Großteil der "üblen Zeit" verschläft.

Ansonsten nimmt mein Mann sich auch sehr viel Ruhezeiten. Wir planen an den Chemotagen auch nix Verpflichtendes ein, er tut nur das, wozu er Lust hat und das in seinem Tempo. Damit fahren wir am Besten. Ich versuche aber ihn täglich zu einem kleinen Spaziergang zu motivieren, weil ich auch denke, dass nur Liegen nicht gut ist. Danach ist er froh, dass er sich aufgerafft hat. Das tut dem Gemüt gut..

Alles Gute!!
Molli

Ich merkte für mich, dass Sport während der 5 Tage wie eine Befreiung war, als wäre danach der bleierne Umhang abgeworfen worden.


Lg Fabi

Danke für Eure Erfahrungen!!

Molli...