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Thema: Es ist bald soweit

Es ist bald soweit
Petra[a]
29.08.2004 16:01:09
13 Monate nach Feststellung Glioblastom IV (OP, Radio, Chemo) bei meiner Mama scheint jetzt sie jetzt austherapiert zu sein. 13 Monate lang immer nur Hoffen und Warten und Verzagen und wieder neuen Mut schöpfen. Und akzeptieren, dass es letztendlich keine Hilfe gibt.
Kennt jemand in Berlin ein gutes Hospiz oder noch eine Internetseite, bei der man sich mit betroffenen Angehörigen austauschen kann und ein wenig Trost bekommt? Immer nur stark sein fällt unendlich schwer.............
Petra[a]
Gabi[a]
30.08.2004 11:32:35
Liebe Petra,

ja, dieses "stark sein wollen / müssen(?)" fällt unglaublich schwer. Ich glaube, dass wir uns als Angehörige auch sehr oft selbst im Weg stehen unter dieser Anspruchshaltung, immer stark sein zu wollen...

Ich kenne kein Hospiz in Berlin, habe allerdings mit unserem Hospiz vor Ort (Stendal) sehr gute Erfahrungen gemacht:
Ich konnte zu jeder Zeit (auch außerhalb der offiziellen Sprechstunden) dort meine Fragen stellen, meine Ängste und Sorgen mitteilen. Immer war eine Schwester bereit und hat sich Zeit für mich genommen, und das, obwohl unser Vater nicht dort untergebracht war.
Bestimmt ist das auch bei den Berliner Hospizen möglich.
Herzlichst
Gabi
Gabi[a]
Anna S.[a]
30.08.2004 15:15:34
Den Hospiz- und Palliativführer (ISBN 3873605422) - ein Verzeichnis über stationäre und ambulante Palliativ- und Hospizeinrichtungen in Deutschland - kannst Du Dir kostenfrei von der Deutschen Hirntumorhilfe schicken lassen.
Alles Gute!
Anna
Anna S.[a]
Frank[a]
30.08.2004 21:33:59
Eine kleine Auswahl gibt es hier :

http://www.hospiz-berlin.de/mitgl_sta_hos.htm
Frank[a]
Petra[a]
30.08.2004 21:56:09
Ich habe keine Ahnung, ob ich meiner Mutter das zumuten kann. Sie muss sich doch vorkommen, als ob sie zum Sterben abgeschoben werden soll?!

Aber ich werde zumindestens mal im Hospiz einfach um Rat fragen.

Danke erstmal
Petra
Petra[a]
Nordlicht[a]
31.08.2004 14:50:51
Hallo Petra, denk bitte auch ein bischen an Dich...solange Du es kannst, ists in Ordnung, ich als Erkrankte möchte keine Pflege auf dem Zahnfleisch, dann lieber entspannte Besuche von längerer Zeit und einfach dann dasein....
Bitte nimm Dich als Mass und überschätze Dein Durchhalten nicht auf Dauer...
Gruss, Martina
Nordlicht[a]
Petra[a]
02.09.2004 09:48:59
Danke, Martina,

Du hast sicherlich Recht, aber ich habe das Gefühl, es tut ihr gut, wenn ich sehr oft bei ihr bin. Ich will sie nicht so lange allein lassen, vor allem, wenn sie im Krankenhaus liegt. Mein Vater und meine Schwester wohnen nicht in Berlin, wo sie im Krankenhaus liegt. Und dann ist immer der Gedanke da, dass ich sie nicht mehr lange habe und die Zeit möglichst intensiv ausnutzen muss. Und wenn ich mich verabschiede, weiß ich nicht, ob ich sie in diesem Zustand noch einmal wiedersehe....
Aber es raubt Kraft, vor allem über die lange Zeit von einem Jahr gesehen. Den Mittelweg zu finden ist schwer.

Ich wünsche Dir ganz, ganz viel Kraft!!!

Liebe Grüße
Petra
Petra[a]
Martina / Nordlicht
05.09.2004 03:00:45
Hallo , ich hatte es so verstanden, das Du sie zuhaus pflegst...und allein verantwortlich bist. Aber dennoch gelten meine Worte! Pass einfach auch ein bischen auf Dich auf....natürlich sollst und musst Du für sie da sein, ich wünsche Dir viel Kraft in dieser Zeit und alles Gute....
Lieben Gruss, Martina, gerade mit Migräne schlaflos...
Martina / Nordlicht
Brigitte[a]
11.09.2004 21:07:44
Hallo Petra,

stehe sozusagen vor der gleichen Situation. Meine Mutter ist 64 und seit letztes Jahr Februar sind wir alle von dieser Situation betroffen. Ich schau mir am Montag ein Hospiz an, weil man mir das auch vom Sozialdienst aus empfohlen hat. Denke, daß meine Mutter dieses Jahr nicht mehr schaffen wird und finde ein Hospiz sehr gut. Bisher ist sie zuhause und obwohl der Sozialdienst 3mal täglich kommt und auch mein Vater da ist und ich auch noch mind. 2mal pro Tag da bin sind wir alle mit der Situation voll überfordert. ich hab jetzt lange nicht mehr in diesem Forum gelesen und auch wenn ich die Hoffnung sehe (hatten wir auch mal alle) es ist wie es ist, man kann manche Dinge nicht ändern und wenn ich die letzten Monate so im nachhinein betrachte, dann weiß ich nicht was mehr Sinn macht...akzeptieren und gehen lassen oder nach jedem Strohhalm greifen. Und trotz aller Versuche denke ich immer noch daran wie der 1.Chirurg bei der Diagnose gesagt hat, daß es max. 1,5Jahre bei sämtlichen Therapien wie Chemo/Bestrahlung/Temodal sind die ihr bleiben...und wenn ich mir das so anschaue hatte er doch Recht. Meine Mutter war immer eine selbstbewußte, starke Frau und jetzt kann sie ohne Hilfe gar nichts mehr und das macht ihre Psyche total kaputt und uns alle mit.

wünsch euch alles Gute
Brigitte
Brigitte[a]
Petra[a]
12.09.2004 16:24:09
Liebe Brigitte,

es tut gut, Deine Worte zu lesen. Möchte Deine Mutter in ein Hospiz gehen? Hat sie das Sterben akzeptiert? Ich weiß nicht, wie ich es ihr sagen soll, sie hängt noch sehr am Leben und sucht nach weiteren Möglichkeiten. Ich finde die Sache mit einem Hospiz sehr gut, aber ich fürchte eben, dass meine Mama da nicht mitmacht. Vielleicht können wir uns mal näher austauschen? Bis Du demnächst mal am Abend im Chat? Würde mich sehr, sehr freuen.

Liebe Grüße und erst mal ganz viel Kraft!
Petra[a]
Babsy[a]
13.09.2004 16:09:44
Hallo Brigitte,

mit deinen Worten hast du glaube ich voll ins Schwarze getroffen. Mein Vater ist 63. Er hatte vor etwa 1 1/4 Jahren einen Nierentumor, der entfernt wurde. Vor 3 Monaten wurden Knochenmetastasen festgestellt, die bestrahlt wurden. Vor zwei Wochen nun der nächste Schlag. Gleich 4 Hirnmetastasen. Die Ärzte sprechen von einem aggressiven Verlauf der Krankheit und geben ganz wenig Hoffnung. Im Moment liegt er im Krankenhaus und bekommt Bestrahlung (heute erst die zweite). Die Ärzte sagen, dass es fraglich ist, ob er überhaupt darauf anspricht. Wenigstens bekommt er Schmerzmittel, dass er es aushalten kann. Er weiß nicht, wie ernst es aussieht und hat natürlich Hoffnung. Diese Hoffnung lassen wir ihm auch. Manchmal versetzt Hoffnung ja auch Berge. Aber man muss ganz einfach der Realität auch ins Gesicht sehen. Ich weiß auch nicht, ob mein Vater dieses Jahr noch schafft. Ich wünsche euch ganz viel Kraft und für eure Mutti alles erdenklich Gute, was auch immer für sie das Gute wäre.

Viele Grüße
Babsy
Babsy[a]
Brigitte[a]
13.09.2004 16:58:27
Hallo Petra,

sorry muß gestehen hab mich noch nie mit chatten beschäftigt. Aber zu deiner Frage: Je schlechter es meiner Mutter geht desto mehr lehnt sie alles ab. Sie ist heute morgen zusammengebrochen und dann hatte sie furchtbare Panik, daß wir sie ins Krankenhaus bringen. Die Ärztin hat heute auch gegenüber meinem Vater geäußert, daß man sich schon überlegen sollte, was passieren soll, wenn die häusliche Pflege nicht mehr ausreicht. Sie bekommt jetzt aber mal ein Medikament zur Verbesserung ihrer Psyche. Sie hat jetzt extreme Übelkeitsanfälle, die aber so gut wie sicher vom Tumor ausgelöst werden. Weiß jetzt nicht ob hier ein Austausch von E-Mail-Adressen gestattet ist. Ich geb jetzt mal meine hier für dich an, dann könnten wir per mail weiterreden, da diese Themen jetzt wahrscheinlich nicht mehr fürs Forum geeignet sind. brigitte.kr@gmx.de

viele Grüße
Brigitte
Brigitte[a]
Claudis
11.11.2004 13:23:09
Das stimmt immer nur stark sein fällt schwer- ich habe meinen Vater an dieser Tumorart schon vor einer ganz langen Zeit innerhalb von 6 Wochen verloren.Da gab es die Möglichkeit einer Bestrahlung etc noch nicht.Er war damals gerade 48 Jahre alt. Das Wort Glioblastom lässt mich immer noch Gänsehaut bekommen. Jetzt stehe ich vor noch einer Schwierigeren Prüfung- die Tochter meines Lebensgefährten hat einen Gehirntumor- wir wissen noch nicht was für einen aber wie sie schon geschrieben haben- immer nur stark sein ist schwer....
Ich wünsche Ihnen alles Gute und viel Kraft ich kann leider nachempfinden wie es Ihnen geht- ich hoffe Sie haben noch genug Kraft mfg Claudis
Claudis
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