Liebe Mausi0807,
ergänzend und zustimmend zu den Worten von Seestern
kann auch ich es dir nachempfinden ,wie du dich fühlst:
Ratlosigkeit,Machtlosigkeit,Hilflosigkeit ,Angst,Trauer,Wut,Perspektivlosigkeit,
Mitleid,Mitgefühl...ein Wechselbad der Gefühlswelt.
Dabei täglich selbst motivierend die Kraft aufzubringen,die furchtbare Diagnose ,mit all seinen Seiten,Wesensveränderungen zu akzeptieren,anzunehmen; den Alltag zu bewältigen;sich auf bewusste Zeit zu
konzentrieren,um sich schöne Momente zu bereiten/zu nutzen.
Zusätzlich mit 3kleinen Kindern,eine respektvolle Herausforderung.
Auch ich begleite meinen lieben Papa seit dem 22.2.auf seinem(in diesem Forum schon oft beschriebenem) schweren Leidensweg,mit allen Phasen seiner Wesensveränderungen.
Auch die"aggressive/verletzende"Phase,war nicht einfach;aber ich sagte mir täglich mit Geduld,Ruhe,Verständnis in solchen Situationen: DAS ist NICHT mein Papa...,sondern diese teufliche Krankheit,..ER kann NICHTS dafür..& so habe ich auch meine Mutti/Fam.um Geduld/Ruhe/Verständnis gebeten.
Betroffene,nehmen in dieser Phase keine Rücksicht mehr,sagen sich,erkrankungsbedingt,"das habe ich mein ganzes Leben lang;..was habe ich jetzt noch zu verlieren..";..sie haben Todesangst!
Oft waren die Aggressionen..,morgens nach dem aufstehen nur meiner Mutti gegenüber. Ich musste sie oft beruhigen,um Geduld in diesee Phase bitten;sagte ihr,wie würde es uns bei so einer aussichtslosen Diagnose gehen,nicht wissend,wieviel Zeit noch bleibt..&in welcher Lebensqualität?
Sagte ihr,vllt.hat Papa schöne Träume, erwacht ...&
die Realität hat ihn wieder...,vllt.wollte er in dieser Realität nicht mehr erwachen...:'(
Er hat immer gekämpft,auch auf seinem Leidensweg!
Nach der aggressiven Wesensveränderung,kam die Trennungsphase-er hat sich zH.von allem trennen wollen,Vieles verschenkt,Unzähliges zerrissen,aussortiert..;danach die liebe,ruhige,apathische Phase..gedankkich nur noch in seiner eigenen Welt versunken;teilweise mit authistischen Zügen.
Aus meinem hochintelligentem,hochengagiertem Papa...,ist nun ein in allen Dingen völlig hilfloser Papa gewoden(Pflegestufe II).
Solange wie noch möglich ist er in seinem liebevollen zuhause
& ich habe tgl.versucht,soviel Zeit wie möglich liebevoll miteinander zu verbringen,uns schöne Momente zu bereiten,die uns noch verbleibende Zeit zu nutzen.
Die Frage nach dem Warum ,bleibt offen>>..welches ist der richtige Weg...ob mit oder ohne Unterstützung,muss jeder für sich entscheiden.
Jeder Krankheits-Therapieverlauf,Leidensweg..ist individuell;..
was zählt ist:das Heute,Hier & Jetzt;keiner weiss,was morgen ist!
Meine Gedanken,schrieb ich zusätzlich in einem Brief dankbar an meinen Papa(tränenreich)nieder.
Nichts sollte unausgesprochen bleiben.
Nun kann er auch nicht mehr lesen,kaum reden..;vergisst alles...
ähnelt den Symptomen einer Demenz.
Der Abschied naht:'(
Ich wünsche dir/euch von Herzen Kraft,Geduld,Zuversicht,Zeit für viele schöne Momente...& MUT!!!
MUT ist auch eine kostbare Gabe.Wir können viel verlieren,ohne wirklich unglücklich zu sein.Wenn wir den MUT verlieren,haben wir alles verloren.Wer den Mut verliert,ist wie ein Vogel,der
seine Flügel verliert.
MUT ist eine seltsame Kraft.Anderen Mut machen & sich selbst Mut machen ist das Beste,was ein Mensch tun kann.
In jeder Situation,unter allen Umständen.
Man lässt die Sonne scheinen durch alle dunklen Wolken hindurch.
>>"Wenn Pflanzen am Morgen die Sonne spüren,beginnen sie zu leben.
Wenn Menschen am Morgen das Herz eines Menschen spüren,kommen
sie zum Leben ! "<<<
Sei lieb umarmt.
Ich wünsche allen alles Gute & besonders auch dir,liebe Summerend & Schneckling.
Herzlichst
hopehelp