...wieder einmal ein MRT ohne neuen Befund! Wir sind erleichtert. Und unser Neuroonkologe wird von Mal zu Mal (alle zwei Monate) begeisterter. Denn die Ausgangslage war nicht günstig: Mein Mann, 30 Jahre, Glio IV, wurde im April 2012 operiert. Der Tumor nahe Stammhirn/Sehnerv konnte nicht komplett entfernt werden. MGMT ist positiv - also ebenfalls ungünstig. Neben der Standardbehandlung lief dann eine ganze Menge zusätzlich: Protonenboost, Weihrauch, Reishi-Pilze, Bittere Aprikosenkerne, Grüntee, Kurkurmin... und so weiter. Temozolomid nimmt er mittlerweile im 18. Zyklus.
Was uns besonders plausibel erscheint, ist Chloroquin, das er seit etwa einem Jahr begleitend nimmt. Es soll den Tumor empfindlicher für die Chemo machen. Neben Tierversuchen und ersten Off-Label-Erfahrungen gibt es etwas ältere Studien in China und Mexiko. Sei's drum: Das alte Malariamittel ist gut verträglich und bedroht langfristig lediglich die Netzhaut - das lässt sich aber rechtzeitig vom Augenarzt erkennen.
Meinem Mann geht es - von ein paar OP/Bestrahlungsschäden mal abgesehen - weiterhin recht gut. Unser Neuroonkologe ist mittlerweile ganz euphorisch. Er hat wohl jüngst eine ähnlich positive Erfahrung mit einem anderen Patienten gemacht. Nun will er eine klinische Studie auf die Beine stellen. Natürlich ist das noch ein ungelegtes Ei. Die Begeisterung des Experten für diesen Ansatz hat uns aber selbst etwas überrascht - und wir halten sie für mitteilenswert.
Rund 20 Monate nach Diagnose sind wir heute deutlich ruhiger geworden, versuchen still unser Glück zu genießen - was nicht immer aber oft gelingt. Ein paar Reisen haben wir inzwischen gemacht - abgehakt, sozusagen. Jetzt geht es immer mehr darum, einen Alltag MIT der Krankheit zu entwickeln, der auch auf Dauer lebenswert ist. Das heißt, nach vorne schauen und trotzdem wissen, dass uns jederzeit das Rezidiv erwischen kann. Im Januar gibts neue Bilder...
Euch allen eine gute Adventszeit voller Licht!
Erik
PS: Hat noch jemand Erfahrungen mit Chloroquin/?