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Karamba

Hallo liebe Mitbetroffene/n
Bei mir wurde Anfang Juni ein großes Meningeom festgestellt welches schon 10 Jahren gewachsen sei. Seit August letztes Jahr hatte ich alle 4 bis 8 Wochen einen rechtseitigen Krampfanfall in der Nacht bei vollen Bewustsein. Da ich zwischendurch auch einen Umzug hatte bin ich erst im März dieses Jahres zu einer neuen Neurologin gekommen die ein EEG machte, Blut abnahm und mir Tabletten (welche es waren weiß ich nicht mehr )gegen die Krämpfe verschrieb, ich sollte jeden Abend 1 davon nehmen. Allerdings hatte ich weiter diese Anfälle und daher hat sie mich ins Krankenhaus eingeliefert. Durch ein MRT hat man dann die Ursache für die Krämpfe gefunden. Seit dem bekomme ich levetiracetam 500mg 1 morgens und abends 1. Die OP war am 22. 6 und es wurde alles entfernt, am 27.6. konnte ich wieder nach Hause.
Zur Information, ich lebe allein und ländlich.
Die erste Woche zu Hause war furchtbar, besonders da es ein ziemlicher Aufwand war die Tabletten mir verschreiben zu lassen, da meine Hausärztin 10 km entfernt ihre Praxis hat und es gerade diese Woche einmal die Mehrwertsteuer gesenkt wurde und Quartalsende war und die Praxis an dem Tag geschlossen war. Die Neurologin hatte das Rezept von Levetiracetam zum Glück an die Apotheke gefaxt, aber die Schmerz Tabletten durfte sie nicht verschreiben.
Und für alle diese Fahrten müsste ich halt jemanden suchen da ich kein Auto fahren darf und da auch gar nicht in der Lage dazu war.
Nun komm ich endlich zu meiner Frage, darf ich wenigsten mit einem Fahrrad fahren?

Mummel

Hallo Karamba
Ich kann nur von meinen Erfahrungen berichten. Nehmen die gleiche Medi wie du und darf weder Auto noch Fahrrad fahren.Bin auf Bus umgestiegen. Manche Apotheken haben Auslieferungsservice ,am besten nachfragen und Situation schildern.Ich wünsch dir viel Glück und Zuversicht
Wir sind soweit gekommen den Rest packen wir auch noch .Getreu deinem "Namen" KARAMBA

Mirli

Hallo Karamba
und liebe Grüße nach Meckpomm.

Was sollte dagegen sprechen, Fahrrad zu fahren. Wenn du es dir zutraust und niemanden gefährdest (§1 STVO) warum nicht. Schließlich gibt es für's Rad noch keinen Führerschein ;-)
Gruß Mirli

Karamba

Hallo Hummel,
Nach der ersten Nachuntersuchung steht eine weitere neurologiesche Betreuung bezüglich des Krampfanfalls und das ich bis zur Freigabe fahruntauglich bin.
Es geht ja nicht nur um Tabletten und Arztbesuche, da fährt mich meine Nachbarin, aber ich möchte selber einkaufen und der nächste Laden ist 3 km entfernt, bin 1x dahin gelaufen sicherheitshalber mit geliehenem Rollator

Karamba

Hallo Mirli,
Danke für deine Antwort, es liegt mir fern jemanden zu gefährden, auch mich nicht. Werde eh erstmal ausprobieren in wie weit ich noch Fahrrad fahren kann. Hab auch einen Helm gleich mit bestellt.
Lieben Gruß Silvia

Mirli

Zitat: "Hab auch einen Helm gleich mit bestellt."
Hast du etwa ein Fahrrad erst bestellt und bist jahrelang gar nicht gefahren?

Also, ohne Fahrpraxis - nur im Garten fahren und die obligatorischen drei Monate abwarten (in der Zeit üben).
Danach würde ich, wenn ich könnte, Radfahren. ;-)

Welche Auflage hast du denn durch die Ärzte bekommen? Daran würde ich mich auch halten. Also, wenn du nicht in der Lage bist, Auto überhaupt zu fahren, dann solltest du auch mit dem Fahrrad nicht fahren. Frag' den Doc.

Ja, Medikamente liefert die Apotheke bei uns auch aus.
Mirli

Deubi

Hallo Karamba,
Selbständigkeit ist wichtig. Probier dich aus. Ich habe mir ein Pedelec und einen Helm gekauft, um einen größeren Radius zu haben. Bei meinen ersten Touren war immer mein Mann dabei, bis ich die nötige Sicherheit erlangt habe.
Fahr langsam auf Nummer sicher und steig bei Engstellen lieber ab. Das mache ich heute noch.
Versuch dich langsam zu steigern. Das schaffst du!
LG
Deubi

KaSy

Ich durfte nach jeder OP 3 Monate und nach der 6. Hirntumor-OP wegen postoperativer Anfälle 14 Monate nicht Auto fahren.

Dieses Fahrverbot hat ja Gründe!!

Nach einer OP im Kopf besteht noch etwa drei Monate lang die Gefahr, einen epileptischen Anfall zu erleiden, weil durch die OP Veränderungen im Gehirn erzeugt wurden, die im Verlauf dieser Zeit Anfälle hervorrufen können.
(Bei mir geschah das drei Wochen und noch einmal 11 Wochen nach der OP.)

Wenn man in dieser Situation Auto fährt, ist man selbst ja sogar durch den Sicherheitsgurt im einem Auto mit Airbags usw. recht gut geschützt und gefährdet vorrangig die anderen, was "scheiße" ist!

(Das regeln die Begutachtungsleitlinien für die Kraftfahreignung, über die hier im Forum schon oft geschrieben und gestritten wurde.)

Wenn nan aber in dieser Situation Fahrrad fährt und einen epileptischen Anfall erleidet, dann hilft ein Helm ein wenig, der Partner an der Seite wird jedoch immer zu spät reagieren, nämlich erst dann, wenn der Anfall schon zum Sturz geführt hat. Ich halte das für wesentlich gefährlicher für sich selbst.

Es gibt heutzutage auch für Alleinstehende derart viele Möglichkeiten, diese Zeit zu überbrücken, wenn man das Telefon, das Internet, Partner, Freunde, Bringedienste usw. nutzt.

Ja, es ist verdammt schwer, das weiß ich sehr gut, gerade wenn und weil man sich nicht so fit fühlt, um das alles zu organisieren. Aber es ist schaffbar. Und drei, also nur noch 2,5 Monate schränken die Selbstständigkeit nicht völlig ein. Es gibt viele Menschen, die einem ab und zu in dieser Zeit helfen, in der man sich ja möglichst auch von der OP erholen sollte.

Nehmt das bitte nicht "auf die leichte Schulter"!
Keiner kann von sich wissen, ob er einen Anfall erleiden wird!
Auch die Ärzte nicht!
Die Folgen können bei einem Fahrradsturz auch ohne Anfall schlimm genug sein.

Bitte passt auf Euch auf!
KaSy
Eigentlich reicht doch wohl die gerade erst überlebte Hirntumoroperation, oder?!

Mummel

Guten Tag euch allen...hallo Karamba
Ich finde die Bedenken von Käsy durchaus angebracht und wenn du sicherheitshalber mit Rollator zum Geschäft läufst gibt mir das zu denken allerdings ist es letztendlich ganz allein deine Entscheidung ob du Fahrrad fährstoder nicht
Mir persönlich hat die Zèit auf der Neurochirugischen gereicht und ich hoffe dort nie wieder hin zu müssen......liebe Grüße und schönes Wochenende

der Meister

Hallo Silvia,
nach meiner OP durfte ich 6 Monate kein Auto fahren.
Auf dem Rad fühlte ich mich gut unterwegs und es gab keine Probleme.
Aber ob Du Fahrtauglich bist musst Du selbst entscheiden.
Um wieder fit zu werden braucht es lange Zeit, war zu minder bei mir so.
Selbst heute nach über 2 Jahren bin ich nicht mehr groß Belastbar und viele Dinge gehen nicht mehr. Allerdings hatte ich nach der OP eine Einblutung und die war wohl das Schlimmere an der ganzen Geschichte und ich lag Tagelang im Koma.

Dir alles Gute.

Gruß Klaus

KaSy

Hallo, Karamba,
ich verstehe Dich und Dein Problem wirklich sehr gut.
Aber bei Dir ist es ja sogar so, dass bei Dir epileptische Anfälle vor der OP erfolgten und seit der OP wirst Du mit antikonvulsiven Medikamenten (gegen Anfälle wirksam) behandelt.
Das bedeutet, dass Du laut diesen o.g. Richtlinien ein Jahr seit dem letzten Anfall nicht Auto fahren darfst.
(Egal, was der Neurologe sagt, er wird im Falle eines Unfalls wegen eines Anfalls nicht Deine Schmerzen übernehmen. Ein EEG zeigt nur dann einen Anfall, wenn er während des EEG passiert. Also hat das EEG nur dann eine Aussagekraft, wenn ein Anfall nachgewiesen wird. Wenn keiner nachgewiesen wird, und das ist bei sehr vielen Anfallspatienten so, dann bedeutet es nicht, dass man nie einen hatte oder jemals bekommen kann.)

Mir hat mein Neurochirurg, der den ersten Anfall in der Klinik bemerkte und mit der Therapie begann, sehr eindrücklich gesagt, dass ich wegen der Anfallsgefahr ein Jahr lang weder Auto noch Fahrrad fahren sollte, denn auch. unter Medikamenten kann man Anfälle bekommen.
Er wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, dass mir das mit 2x2000mg Levetiracetam wirklich 10 Wochen später passierte.
(In beiden Fällen gab es diese Anfälle, aber im EEG konnten sie nicht nachgewiesen werden.)

Ich hatte "Glück", wenn nan das so nennen darf, und stürzte nur zu Hause bewusstlos heftig gegen einen Schrank, stieß mich an der OP-Naht, die dann blutete, wurde mit dem Rettungsdienst in die Klinik gebracht, wo dann ein "SHT" (Schädel-Hirn-Trauma = Gehirnerschütterung) diagnostiziert wurde.
Ich hatte nicht glauben wollen, dass es sich um einen Anfall gehandelt hatte, da ich mich durch die Medikamente abgesichert glaubte. Mein erster Anfall war auch völlig anders verlaufen. Ich schob es auf niedrigen Blutdruck oder "zu wenig getrunken", aber das passte alles nicht. Es war ein Anfall gewesen, der diese Folgen hatte, wegen derer ich 5 Tage in der Klinik bleiben musste.
Wäre ich in dieser Situation Fahrrad gefahren, hätte es sehr viel schlimmer ausgehen können.

Ein Anfall, der einem die Handlungs- und Reaktionsfähigkeit nimmt, kommt immer völlig unerwartet.

Erst recht nach einer Hirn-OP, wo man überhaupt nicht wissen kann, wie ein solcher Anfall abläuft!

Auch bei Dir kann er ganz anders verlaufen als diejenigen, die Du vor der OP hattest.

Epilepsie-Erfahrene, bei denen die Medikamente nicht ausreichend gut wirken, kennen nach vielen Anfällen eventuell die allerersten Anzeichen des beginnenden Anfalls, die so genannte Aura, und haben dann wenige Sekunden Zeit, sich in Sicherheit zu bringen.

Das trifft aber für die Anfallswahrscheinlichkeit nach einer Hirn-OP (ohne Medikamente) und die antikonvulsive Behandlung von Anfällen, deren Verlauf man nicht erahnen kann, nicht zu.


Du bist bereits 3 km mit einem geliehenen Rollator zum einkaufen gelaufen. Das ist eine gute Leistung und eine sichere Möglichkeit. Du kannst Dich unterwegs jederzeit auf den Rollator setzen, die Einkäufe darin verstauen und bist auch im Falle eines Anfalls recht gut abgesichert. Außerdem ist es ein "Fitnesstraining" an der frischen ländlichen Luft.

Erfrage bei Deiner Hausärztin bzw. auch der Krankenkasse, ob Dir eine Krankentransport-Verordnung ausgestellt werden darf, dann könntest Du mit einem Taxi zu Arztterminen fahren, allerdings fürchte ich, dass es abgelehnt wird.
Vermutlich wird auch ein Antrag auf einen Schwerbehindertenausweis keinen Erfolg bringen und dieser wäre auch nur mit dem Merkzeichen "ag" (außergewöhnlich gehbehindert) mit dem Recht auf Fahrten verbunden.

In vielen Gegenden gibt es Menschen, die sich anbieten, anderen mit Fahrten zu helfen, die selber nicht fahren dürfen. Bei uns liegen solche Angebote bei der Hausärztin, aber auch die Krankenkasse, Aushänge im Ort, der "Buschfunk" oder Werbungen in Zeitungen können Dir Auskunft geben.
Das kostet Geld, ja, aber Du sparst ja das Benzingeld.
Diese Fahrer*innen machen das sehr gern, sind auf erkrankte, behinderte, ältere Menschen eingestellt und wirken so ein bisschen wie motivierende Psychologen.

Ich hatte längere Zeit mit vier verschiedenen Fahrern zu tun, die auf Krankenfahrten "spezialisiert" waren. Ich habe mich mit jedem dieser Fahrer sehr wohl gefühlt und erinnere mich sehr gern an die einfühlsamen, aufmunternden und fröhlichen Gespräche.
Versuche es!
KaSy

Karamba

Lieben Dank für jeden Rat!
Meine Anfälle hatten sich immer angekündigt, zuerst bin ich aufgewacht dann war da diese Aura die sich schlecht beschreiben lässt, dann begann mein Fuss zu kribbeln dann das Bein zu hoch und runter zu wackeln, dann streckte sich mein Arm nach oben, einmal hat er sich auch noch so verdreht das die Schulter 2 Wochenlang nicht mehr schmerzfrei geblieben ist, ab und zu ist es bis in den Halsbereich gezogen und mein Herz hat gerast und Panik kam auf. Das hat einige Minuten gedauert, es kam immer wenn ich im Bett war, nachdem aufstehen könnte ich zwar laufen, aber das rechte Bein gehorchte ca eine Viertelstunde nicht mehr. Nachdem ich 2x versuchte während der Aura aus dem Bett auf zu stehen und es 1x nur halb geschafft habe und das Bein immer gegen den Rahmen geschlagen ist und das 2x ich mich nicht mehr aufrecht halten konnte und zwischen Umzugskartons gefallen bin, hab ich es vorgezogen im Bett zu bleiben und den Anfall aus zu liegen

TumorP

Hallo Karamba,
meine Frau bekam 7 Monate nach der OP den 1. Anfall. Mehrere Medikamentenwechsel, trotzdem Anfälle. Ein Neurologe hat verschiedene Tätigkeitspunkte. Nicht jeder hat viele Epilepsie / Tumorpatienten. Also kann er auch nur "probieren". Ein Epileptologe oder Neurologe mit Tätigkeitsschwerpunkt Epilepsie wird mehr Erfahrung haben. Wir sind ca. 6 Monaten des "Probierens" zu einem Epileptologen. Ein anderes zweites Mittel wurde ganz langsam!!! eingeschlichen. Die Anfälle wurden weniger und nicht so heftig, bzw. kürzer. Nach insgesamt ca. 1,5 Jahren Anfällen war der "Spuk vorbei". Seit 3 Jahren und 10 Monaten anfallsfrei.
Zu welchem "Preis" - derzeit tgl . 2500 mg Levetiractam ( es waren schon vorher 4000mg) und 350 mg Lamotrigin Desitin. (Es waren schon vorher 550 mg).
Ca. 6 Monate nach der Kopf OP (kurz danach gab es größere Einblutungen) sind wir auf 2000 m Abfahrtsski gefahren. Ca. 7 Wochen danach kam der 1 Anfall - 1 Status Epilepticus (Serie) über 80 Minuten!!!
Im nächsten Jahr fiel sie bei der 1.Abfahrt (ca. 1 km lang) 3 x hin. Zum Glück nicht verletzt. Jedoch kam sie nicht alleine wieder hoch. 2 Jahre später hat sie es am Kinderlift im Dorf nochmals probiert. Einer hat sie rechts und links als "Fußgänger" festgehalten. Es war dahin mit dem Gleichgewicht.
Nach ca. 40 Jahren Abfahrtsski wurde die Ausrüstung schweren Herzens abgegeben.
Nun jedoch zum Fahrrad fahren. So ungefähr nach knapp 1 Jahr der "Anfallsfreiheit" hat sie es probiert. Jedoch aus Angst nur auf Radwegen abseits der Straße, bzw. ganz wenig befahrenen Straßen.
Es klappte ganz gut!!! Jedoch fuhr nach 1,5 Jahren Anfällen die Angst mit.
Auto ist sie 3 Monate nach der Kopf OP bist zu Ihrem 1. Anfall immer in meiner Begleitung "Sonntags" gefahren. Dann wieder nach 1 Jahr Anfallsfreiheit. Jedoch nie mehr allein.
Vor gut 2 Jahren hatte sie einen kardiogenen Schock, Sepsis mit doppelseitiger Lungenembolie, Einseitiger Lungenentzündung, Thrombose im Arm, Leberversagen, Nierenversagen usw..
Sie wurde innerhalb von 40 Stunden mit durch 3 Krankenhäuser mit Intensivtransport geschleust. Es war aufgrund einer falschen Diagnose von 5 Ärzten innerhalb von 4 Stunden (durch CT "abgesichert") kein bzw. nicht das "richtige" Intensivbett frei.
Die Überlebenschance wurde ab Tag 2 viele Tage mit unter 10 % angegeben. Sie lag lange Zeit auf Intensiv, musste wieder trinken, essen, laufen lernen. Ich sage immer, von der Magensonde über Strohhalm Schnabeltasse wieder trinken gelernt.
Danach noch "einige" Eingriffe am Herzen, ein CRT Gerät u. a. eingebaut usw..
Sie fährt wieder Auto "Sonntags" mit meiner Begleitung.

Jedoch seitdem KEIN Fahrrad mehr, da sie u. a. "Blutverdünner" nimmt. Sie hat dabei, vermutlich durch das Levetiracetam und die sehr vielen anderen Medikamente (?)Gleichgewichtsstörungen.

Um das ganze zusammenzufassen: ich würde wegen der Sturzgefahr JETZT kein Fahrrad fahren. Es gibt im Sanitätsgeschäft so "Rollstühle" die so ca. 6 km/h fahren. Damit vorsichtig zu fahren wäre vielleicht eine Option. Die Sturzgefahr ist auf 4 Rädern geringer.
Jedoch kostet so ein "Gerät" neu ca. 3000,- €. So etwas wird es doch auch gebraucht geben, bis Du anfallsfrei bist und wieder Auto fahren kannst.

So dass war lang genug.
Viele Grüße

TumorP

Hallo Karamba,
habe jetzt den letzten Beitrag gelesen. Das hört sich nicht nach "einfachen fokalen" Anfällen an. Das so dem Erfahrenen Dr. schildern, wenn die Anfälle "nur" nachts auftreten.
Wenn so ein Anfall auf dem Fahrrad geschieht kann das böse ausgehen.
Viele Grüße

Karamba

Lieben Dank für jeden Rat!
Meine Anfälle hatten sich immer angekündigt, zuerst bin ich aufgewacht dann war da diese Aura die sich schlecht beschreiben lässt, dann begann mein Fuss zu kribbeln dann das Bein zu hoch und runter zu wackeln, dann streckte sich mein Arm nach oben, einmal hat er sich auch noch so verdreht das die Schulter 2 Wochenlang nicht mehr schmerzfrei geblieben ist, ab und zu ist es bis in den Halsbereich gezogen und mein Herz hat gerast und Panik kam auf. Das hat einige Minuten gedauert, es kam immer wenn ich im Bett war, nachdem aufstehen könnte ich zwar laufen, aber das rechte Bein gehorchte ca eine Viertelstunde nicht mehr. Nachdem ich 2x versuchte während der Aura aus dem Bett auf zu stehen und es 1x nur halb geschafft habe und das Bein immer gegen den Rahmen geschlagen ist und das 2x ich mich nicht mehr aufrecht halten konnte und zwischen Umzugskartons gefallen bin, hab ich es vorgezogen im Bett zu bleiben und den Anfall aus zu liegen

Karamba

War doppelt, muss mich beim antworten noch zurecht finden

Karamba

Den letzten Anfall hatte ich am1.6. Bei diesem könnte ich rechtzeitig aus dem Bett und bin hin und her gelaufen und habe mein Bein massiert, so hat nur kurz der Fuss gekrampft, aber mir hat es mit den Anfällen gereicht und hab mich ein paar Tage später ins Krankenhaus einweisen lassen.
Noch zu erwähnen ist das ich durch einen Mord an einen Enkel vor 8,5 Jahren starke Depressionen hatte und 5x in psychosomatischen Kliniken war und bis juni 2019 beim Therapeuten behandelt wurde. Mein Mann hatte nach dem Mord einen sehr aggressiven Prostatakrebs mit Metastasen in den Knochen bekommen und ist 2015 daran verstorben. In meiner gesamten Familie ging es in der Zeit sehr drunter und drüber. Viel ist auch nebenbei noch passiert, darum dachte ich auch erst die Anfälle werden durch den Stress ausgelöst.
Ich bin froh endlich dieses Forum entdeckt zu haben, lese aufmerksam eure Erfahrungen und Erlebnisse.
Vielen Dank das ihr da seid.

Karamba

Hallo liebe Leidensgefährten,
Heute bin ich das erste Mal mit dem Fahrrad plus Hänger unterwegs gewesen zum einkaufen. Der Weg ist fast ausschließlich ohne Autoverkehr zu bewältigen. Noch bin ich etwas aus der Übung, aber mit dem Gleichgewicht hätte ich keine Schwierigkeiten. Auch sind bis jetzt keine Anfälle mehr aufgetreten. Habe mich die letzten Wochen viel mit Gartenarbeit beschäftigt und meine Ernährung umgestellt, Müsli mit Joghurt morgens, Studentenfutter Mittags und Abend Gemüse aus dem Garten. Früher hab ich immer nur von Kaffee und Zigaretten den Tag über gelebt, dabei schwer auf meiner Hausbaustelle gearbeitet und mir nur Abends was zu essen gemacht und den Abend mit Rosewein beendet.
Seit der OP trink ich keinen Alkohol mehr, nur das Rauchen hab ich mir noch nicht abgewöhnen können.
Mittlerweile kommt etwas Kraft zurück, ca 4 Stunden am Tag kann ich im Garten arbeiten, am Haus was zu renovieren geht noch nicht, es fehlt die Energie und Lust dazu. Aber durch den Aufenthalt im Freien kann ich nachts gut schlafen.
Stresssituationen vertrage ich immer noch nicht, werde dann gleich müde und muss mich hinlegen. Auch mit der Konzentration hapert es noch gewaltig, zum Glück hab icht nette Nachbarn, der hat mir das Fahrrad zusammen gebaut.
Lese Aufmerksamkeit eure Erfahrungen und fühle mit euch, da kommt mir mein Tumor richtig klein vor.
Wünsche euch allen viel Kraft und gute Besserung.

Mego13

Liebe Karamba,

die anderen haben Dir schon sehr viele Tipps gegeben, was das Rad fahren betrifft. Es ist übrigens nicht so, dass alle Anfälle gleich verlaufen. Gerade durch die Narbenbildung im Hirn, die sehr viel Zeit in Anspruch nimmt und erst ungefähr 3 - 4 Monate nach der OP beginnt, wie ich von den behandelnden Neurochiruginnen und Neurologen bestätigt bekam, kann sich auch die Epilepsie verändern. Die Antikonvulsiva, die Du bekommst, sind noch nicht wirklich hoch dosiert und Antiepileptika sind kein absoluter Schutz.

Es gibt übrigens sogenannte "Pathmaker" - Neuronen im Hirn, die sozusagen, die Anfälle anregen. Diese "lernen" epileptische Anfälle zu produzieren. Wer drei Mal einen epileptischen Anfall hatte, wird lebenslänglich eine höhere Tendenz dazu haben als der Rest der Bevölkerung. Auch wenn die Gefahr mit wachsender Anfallsfreiheit sinkt.

Du kannst dann nicht nur für Dich zur Gefahr werden, sondern im Straßenverkehr auch für andere. Daher bitte ich Dich, das mitzubedenken.

LG
Mego

KaSy

Liebe Karamba,
Hast Du Deinem "netten Nachbarn", der Dir das Fahrrad zusammengebaut hat, eigentlich gesagt, dass Du epileptische Anfälle hattest, dass Du eine Hirntumoroperation hattest, dass Du Medikamente gegen epileptische Anfälle nimmst und deswegen 1 Jahr lang weder mit dem Auto noch mit dem Fahrrad fahren darfst, um andere und vor allem Dich nicht zu gefährden?

Ich habe nach wie vor den Eindruck, dass Du die Augen davor verschließt, Dir selbst einzugestehen, dass Du jederzeit Anfälle erleiden kannst, deren Ablauf Du nicht kennst!

Du beschreibst, wie Deine früheren Anfälle verlaufen sind.
Aber die Anfälle nach einer Hirntumoroperation können völlig anders verlaufen, denn sie haben durch die Operation andere Ursachen im Gehirn.

Dass Du bis jetzt, also kaum 8 Wochen nach der OP und dem Beginn der Medikation gegen Anfälle, keine Anfälle hattest, bedeutet überhaupt nicht, dass Du nie Anfälle bekommen kannst.

Du befindest Dich innerhalb der drei Monate des generellen Fahrverbots nach der Hirntumor-OP.
Und Du befindest Dich wegen der Medikation innerhalb des einjährigen Fahrverbots seit dem jeweils letzten Anfall.

Ich begrüße Deine viel gesündere Lebensweise, aber sie wird Dich leider nicht vor Anfällen schützen.

Ich kann irgendwie ein bisschen nachvollziehen, dass Du hier voller Stolz Deine erste Fahrt mit dem Fahrrad mit Hänger beschreibst, aber bei mir überwog der Schreck davor, was Du Dir damit antun könntest. Ich bin erschüttert zu lesen, dass Dir das Fahrrad erst zusammengebaut werden musste und dass Du dann auch noch das zusätzliche Risiko eingegangen bist, mit einem Hänger zu fahren. Und dann auch noch dort, wo es nur "fast" keinen Autoverkehr gibt.

Gleichzeitig schreibst Du "anerkennend" über unsere Erfahrungen und dass Du mit uns mitfühlst.
Diese Erfahrungen haben wir für Dich aufgeschrieben!
Ich hoffe und wünsche sehr, dass Du auch mit Dir selbst "mit fühlst", Deine Erkrankungen ernst nimmst und Dein Leben in dieser überschaubaren Zeit darauf ausrichtest.

Und ich wünsche Deinem Nachbarn, dass er sich nie Vorwürfe machen muss, weil er Dir geholfen hat, die Fahrverbotszeit zu unterlaufen, falls Du doch einen Fahrradunfall haben wirst und Dir oder anderen Verletzungen zufügen wirst.

Es gibt viele Möglichkeiten, risikoärmer über diese Zeit zu kommen, als ausgerechnet das Fahrradfahren mit einem Hänger auf Wegen zu üben, wo man von fast keinen (?!) Autos umgefahren werden kann, deren Fahrer keine Ahnung haben, dass da eine Epileptikerin unterwegs ist. Ich möchte Dir dabei nicht begegnen.

Pass bitte auf Dich und auf Deine Mitmenschen auf, während Du Dich auf dem Weg in ein wieder gesünderes Leben begibst, dafür wünsche ich Dir alles Gute.

KaSy

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