Liebe Tochter von GG_ aus GL,
Danke dafür, daß Du unsere Worte an Deinen Vati weitergibst und uns hier unterrichtest, wie es ihm und Euch geht.
Aus Deinen Worten denke ich, entnehmen zu können, daß Dein Vati seinen Frieden mit sich und der Welt geschlossen hat und zu einer innerlichen Ruhe gefunden hat. Das kann für die Angehörigen ein großer Quell des Trostes sein, weil diese Erkenntnis, für die, die ja leider nur oft noch da sein können, ohne "direkt" helfen zu können, ganz, ganz hilfreich und wertvoll ist. Ich habe das letztes Jahr beim Sterben meiner Mutti auch so empfunden, nachdem wir im Krankenhaus an ihrem Bett noch einen kleinen Gottesdienst mit unserer Kantorin gehalten haben und sie ihr zum Abschluß die Hand aufgelegt hat und meiner Mutti eine gute Reise gewünscht hat. Und - am nächsten Vormittag ist meine Mutti dann eingeschlafen. Sie hatte und konnte auch ihren Frieden mit sich und der Welt schließen, obwohl sie fast schon eine Woche in einem komaähnlichem Zustand war, hat sie diese "seelische" Nähe gespürt. Es gibt so viele Dinge zwischen Himmel und Erde, die wir mit unserem logischen, rationalen menschlichem Verstand nicht erklären können und sollten, sondern einfach mal nur als "Geschenk" nehmen sollten!
Ich wünsche Euch ganz viel Kraft und Deinem Vati auch eine gute Reise in eine neue Welt.
Liebe Grüße.
Andrea
P.S. Ich habe im Moment ein Profilbild für mich ausgewählt, was für mich Sinnbildcharakter hat. Das ist bei mir zu Hause im Frühjahr mit der aufgegangen Saat. Dazu gibt es ein sehr schönes Kirchenlied aus der Passionszeit, das sehr viel Zuversicht und Hoffnung verspricht, auch wenn man nicht unbedingt ein gläubiger Mensch ist. Schau doch mal nach, es heißt "Korn, daß in die Erde, in den Tod versinkt". Hier mal nur die erste Strophe:
Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt,
Keim, der aus dem Acker in den Morgen dringt.
Liebe lebt auf, die längst erstorben schien:
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.