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Cathi86

Hallo alle zusammen,

Am Mittwoch habe ich mein erstes Kontroll MRT. Meine OP liegt nun 3 Monate zurück ( 14.1.21).

Ich habe ziemlich Angst, was kann passieren?? Kann es wieder schlechter sein?

Soweit geht es mir gut. Die Narbe ist sehr gut verheilt, und ich mache schon mehr im Haushalt.
Meine Sehkraft ist aber immer noch eingeschränkt. Wisst ihr welche Gründe sprechen ob ich wieder Auto fahren darf oder nicht?
Ist es hauptsächlich wegen epileptischen Anfällen?

Hat jemand von euch Erfahrungen und möchte diese teilen?
Ich würde mich freuen.

Toffifee

Werte Cathi,
nach einer GehirnOP darf man 3 Monate nicht fahren (Meningeom gehört dazu). Sollte der Arzt eigentlich gesagt haben, und schriftlich sollte es auch vorliegen (entgültiger Entlassbrief). Bei einem Unfall stellt sich die Frage Mitschuld, Teilschuld egal wer der Unfallverursacher war.
Ausserdem gab es ja noch einen Beitrag wegen dem Sehvermögen. Ich wäre da vorsichtig.

der Meister

Hallo Cathi,
nach einer Gehirn OP besteht eine 3 monatiges Fahrverbot,
das gleiche gilt auch für epileptischen Anfälle.
Dein NC oder behandelnder Arzt sollte das wissen und Du könntest Ihn, um sicher zu gehen, befragen.
Dir alles Gute.

Gruß Klaus

Cathi86

Danke für eure Antworten.
Wir geschrieben sind am Mittwoch die 3 Monate um. Und ich frage mich was es behindern könnte das ich noch keine Bewilligung erhalte das ich wieder fahren darf??
Epileptischen Anfälle hatte ich gott sei dank nie

Mirli

Hallo Cathi86,
Erfahrungen gibt es viele, da eigentlich jeder eine Fahrerlaubnis besitzt und sich dieselben Fragen nach der Therapie stellt.

Da das Thema hier ein besonders heißes Eisen ist, an dem ich mich nicht mehr verbrennen werde, empfehle ich dir das Thema: "Wann darf man wieder Auto fahren?" in die Suchleiste einzugeben und zu studieren. Dort wurden alle Eventualitäten bis zum Abwinken erörtert.

Z.B. nach meinen beiden OPs wurde mir gar nichts durch den NC auferlegt/geraten. An deiner Stelle würde ich den behandelnden Arzt kontaktieren und befragen, weil du angibst, dass dein Sehen noch eingeschränkt ist und Auto fahren ja ein komplexer Vorgang ist, der alle Sinne beansprucht. Sicherheitshalber!
Alles Gute!
Gruß Mirli

Prof. Mursch

Wenn nie ein epileptischer Anfall vorlag und die Operation 3 Monate her ist, kann man von diesem Kriterium aus sicherlich wieder Autofahren.
Problematisch ist allerdings eine selbst bemerkte Sehstörung. Hier sollte tatsächlich ein Augenarzt gefragt werden.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

KaSy

Hallo, Cathi86,
Das "Fahrverbot nach Operationen am Gehirn von 3 Monaten" ist der Zeitraum, nach dem sicher sein sollte, dass sich im Gehirn keine Veränderungen mehr einstellen können, die die "generelle" Fahrtauglichkeit beeinträchtigen.

Nach derartigen Operationen können ja auch andere Fähigkeiten eingeschränkt worden sein, die für die Fahrtauglichkeit von grundlegender Bedeutung sind, z.B. Taubheit der Gliedmaßen, Konzentrations- und Reaktionsprobleme, Hör- oder Sehstörungen.

Diejenigen, die keine derartigen Folgen haben, könnten denken, dass sie sofort wieder Auto fahren können. Sie sollten aber dennoch diese 3 Monate abwarten, weil nach scheinbar folgenlosen OPs durch hirnorganische Veränderungen z.B. epileptische Anfälle, aber auch Persönlichkeitsveränderungen in Form von Depressionen oder Aggressionen oder anderes auftreten könnten.

Das kam bei Dir seit der OP nicht vor.

Aber Du schreibst, dass Dein Sehvermögen immer noch eingeschränkt ist.

Du hast das nicht genauer beschrieben.

Wenn nur bei einem Auge das Gesichtsfeld eingeschränkt ist, dann müsstest Du lernen, bei Fahren dem eingeschränkten Sehbereich immer besondere Aufmerksamkeit zu widmen.
Wenn die Augen unterschiedlich gut sehen, könnten Doppelbilder beim Fahren stören.
Sollte der Unterschied zwischen den Augen sehr groß sein, kann es sein, dass das viel besser sehende Auge das schlechtere Auge "ausschaltet", was man als Fußgänger nicht so merkt, aber im Auto ist das wie ein fehlendes Gesichtsfeld. Du würdest nicht sehen, ob etwas, jemand oder ein Kind von dieser Seite kommt.

Je nachdem, wie sehr die Sehkraft eingeschränkt ist, wäre evtl. ein Augenarzt hilfreich.

Du solltest verantwortungsbewusst für andere und Dich entscheiden, wie sehr Deine Sehfähigkeit Dich beim Autofahren behindern würde.
Es ist eine veränderte Situation entstanden.
Wenn Du fährst, solltest Du das besonders vorsichtig auf wenig befahrenen abgelegenen Straßen oder Wegen möglichst mit Begleitung beginnen, damit Du Dich testen kannst. Wenn Du Dich dann doch wegen des Sehens unsicherer fühlst, als Du vorher glaubtest, dann kann Dein Begleiter Dich weiter- bzw. zurückfahren.

Ich wünsche Dir, dass Du bald wieder in ein immer normaleres Leben zurückkehren kannst und wenn Du Auto fährst, dann ALLZEIT GUTE UND UNFALLFREIE FAHRT!

KaSy

Mirli

Lieber Herr Prof. Mursch,

bei mir lag nie ein epileptischer Anfall vor und Sehstörungen hatte ich auch keine (mehr), aber ich bin rein kognitiv noch nach zwei Jahren unfähig gewesen (benebelt) Auto zu fahren. Mit Verlaub, deswegen möchte ich Ihrer pauschalen Aussage misstrauen.
Die geistigen Fähigkeiten (aber auch depressive Zustände) werden viel zu "stiefmütterlich" betrachtet.

Grüße aus Thüringen ins schöne Bad Berka
Mirli

Lissie 38

Eingeschränkte Sehkraft kann Grössezunahme des Tumors bedeuten oder Folgeschäden der OP.

Cathi86

Lissi 38,

Es ist ja a noch ein Resttumor vorhanden.
Es ist vom Gesichtsfeld so weil der tumor an der orbita war. Da ist der Sehnerv noch beleidigt.

Ich denke nicht direkt negativ wenn es mir sonst nach der Zeit echt gut geht soweit.:-)

Ich warte mal den Mittwoch ab, was sie mir sagen. Aber Taubheitsgefühl z.b ist ja auch völlig normal

Prof. Mursch

@"Mirli"
Ich verstehe nicht ganz was Sie meinen. Was ist an "von diesem Kriterium aus" pauschal?

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Mirli

@ Prof. Mursch,
ich meinte eher "sicherlich". Was macht Sie sicher, dass ein Patient, der das Kriterium erfüllt, nicht epileptisch zu sein, nach 3 Monaten Autofahren zu können, wenn es doch gleichzeitig viele andere Kriterien gibt, die ihn daran hindern könnten?
Mirli

Pomperipossa

Hallo Cathi86,

eine Frage: wurde eine Goldmann-Gesichtsfeldanalyse (Perimetrie) durchgeführt?

Bei der letzten Untersuchung in der Augenklinik kam auf meine Frage "Kann ich jetzt wieder Auto fahren?" keine negative Antwort. Ihren Autoschlüssel für eine Testfahrt wollte mir die Ärztin aber leider nicht zur Verfügung stellen.

Was bedeutet "meine Sehkraft ist weiter eingeschränkt"?. Betrifft das ein Auge oder beide? Falls die Sehkraft stabil ist und z.B. nur ein Auge betrifft, darfst Du bist auf einen Taxi-Schein bzw. zur Personenbeförderung fahren. Vielleicht hilft Dir auch ein dunkler Uhrglasverband (z.B. pro ophta oder eine "Piratenklappe", damit das gesunde Auge weniger belastet wird.
Allerdings solltest Du das vorher üben. Vor Corona gab es spezielle Angebote zur Eignung der Fahrtüchtigkeit. Wie es im Moment aussieht, weiß ich nicht.
Habt Ihr einen PKW-Übungsplatz in der Umgebung? Ich würde zunächst dort in Begleitung üben, um die eigene Reaktionsfähigkeit zu testen. Und vor allem bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen. Durch die HT-OP bin ich komplett nachtblind geworden. Das war eine ganz neue Erkenntnis für mich.

LG Pompi

Cathi86

Hallo Pompi,

Es wurde eine normale Gesichtsfeld Untersuchung durchgeführt und ein OTC. Das OTC war okay und Gesichtsfeld bei 58%.
Mir wurde aber gesagt das sei alles noch normal nach so eineg OP, genau wie das Taubheitsgefühl.

Laut manchen Personen hier bin ich aber Beratungsrestistent, ich brauch zu 100% eine Bestrahlung, es sei auch nicht normal wenn man ein Taubheitsgefühl oder das Sehvermögen eingeschränkt ist!!
Ich nehme das nicht erst und hatte keine kompetenten Ärzte!!!

SORRY aber was soll sowas? Ich dachte es sek hier zum Austausch gedacht und um nett zu sein und nicht auf eine Art Menschen zu beleidigen oder ähnliches. Wie seht ihr des??

KaSy

Liebe Cathi86,
ich weiß jetzt nicht genau, was oder wen Du meinst.

Das mit dem möglichen Taubheitsgefühl in den Armen/Händen und Beinen/Füßen nach einer Meningeom-OP hatte ich geschrieben, um deutlich zu machen, dass es auch solche OP-Folgen gibt, die die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen können. Wenn man die Beine oder/und Füße nicht richtig spürt, kann man die Pedale für Kupplung, Gas, Bremse nicht bzw. nicht sicher bedienen. Wenn man Taubheit in den Armen und/oder Händen verspürt, kann man weder sicher schalten noch das Lenkrad sicher bewegen.
Das trifft bei Dir nicht zu, aber Du hattest die Frage gestellt: "Wisst ihr welche Gründe (dafür oder dagegen) sprechen ob ich wieder Auto fahren darf oder nicht?"

Wenn bei Dir die Taubheit nur im Gesicht besteht, kann das völlig unbedeutend sein, aber auch daran muss man sich ein wenig gewöhnen. Bei mir ist das seit der letzten OP im Dezember 2020 nahe des linken Auges so und dieses eigenartige "Nichtgefühl" ist gerade beim Autofahren gewöhnungsbedürftig, nicht immer, aber es ist eben etwas anders, als ich es vorher kannte.

Genannt hattest Du das eingeschränkte Sehvermögen, ohne es konkret zu benennen. Das kann selbstverständlich die Fahrtüchtigkeit einschränken. Aus diesem Grund haben ich und Pomperipossa verschiedene Möglichkeiten beschrieben, wie das Fahren eingeschränkt werden könnte und wie man damit umgehen kann, um möglichst bald wieder unfallsicher Autofahren zu können.

Du hast jetzt noch nicht geschrieben, ob nur ein oder beide Augen betroffen sind.

Dass ein OTC ( „Optical coherence tomography - Optische Kohärenztomographie“. Damit werden Schnittbilder des Augenhintergrundes in hoher Auflösung aufgenommen.) durchgeführt wurde, ist sehr gut, (wenn es kostenlos war).

Die Angabe von 58% für Gesichtsfelder verstehe ich nicht. Es sollte ja nicht bei beiden Augen so sein, dass alle Sinneszellen des Augenhintergrundes (= Netzhaut) nur noch kaum mehr als die Hälfte an Licht wahrnehmen können. Das ist also vermutlich nicht gemeint.

Ich selbst kenne seit 40 Jahren (wegen eines einseitigen Glaukoms = grüner Star) Gesichtsfelduntersuchungen und die "bunten Bilder", die sich der Augenarzt dann ansieht. (Ich gucke auch gern mit drauf.)

Sie haben an verschiedenen Stellen bzw. Bereichen hellgrüne, grüne, dunkelgrüne Farben, dort sieht man etwa normal.

Aber wenn die Bereiche dunkler bis schwarz erscheinen, dann ist an diesen Stellen das Sehen mehr oder weniger eingeschränkt und es kommt darauf an, wo diese Bereiche liegen und wie ausgedehnt sie sind, damit der Augenarzt seinem Patienten mitteilen kann, wo er möglicherweise deutlich schlechter sieht. Das kann für das Autofahren sehr wichtig sein, wenn es so ist.

Man erkennt z.B. auf diesen Bildern immer den so genannten "blinden Fleck", der immer schwarz ist, weil dort der Sehnerv die Netzhaut verlässt und sich an dieser Stelle keine Sinneszellen befinden können, die das Licht empfangen können.

Nochmal mit den besten Grüßen
KaSy

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