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Thema: Falsch positiver Befund im FET PET?

Falsch positiver Befund im FET PET?
nicky18
07.04.2019 10:00:45
Liebe Forianer,

nachdem ich OP (6/18), Bestrahlung (66Grey), und 6 Zyklen mit Temodal (Letzte drei reduziert wegen Thrombozytenabfall auf 40tsd) hinter mich gebracht habe, und wirklich optimistisch war, letzte Woche dann der Schock: Anreicherung im FET PET CT in der Region des vorherigen Tumors.

Noch am selben Tag wurde ein MRT gefahren. Ergebnis: keinerlei Kontrastmittelanreicherung, weitere Schrumpfung der Resektionshöhle sowie weiterer Rückgang des Ödems. Auch die letzten MRs waren immer super, kein Anhalt für Resttumor.

Was soll ich jetzt glauben? Kann eine Gliose oder das Ödem einen falsch positiven Befund verursachen?

Liebe Grüße, Nicky
nicky18
nicky18
07.04.2019 10:19:56
Das habe ich vergessen: Das FET-PET wurde am 15. Tag nach der letzten Temodal-Einnahme gefahren. Kann das einen Einfluss haben, war das zu früh? Ich wurde nicht danach gefragt.
nicky18
KaSy
07.04.2019 18:10:33
Liebe Nicky18,
Lissie38 hat Deinen Beitrag nicht richtig gelesen.
Dein therapierter Tumor war ja erstens nicht "gutartig" und zweitens hat er ja im MRT gar kein Kontrastmittel aufgenommen.

Warum da etwas im PET eine tumortypische Stoffwechselanreicherung anzeigte, kann ich Dir leider auch nicht beantworten.

Ich habe nur oft von den Ärzten gehört, dass man umgekehrt erst ein MRT macht und wenn dann nicht klar ist, ob es sich um Tumor, Nekrose, Narben, Ödeme oder sonstwas handelt, danach ein PET macht.

Ich hoffe, es meldet sich jemand mit Wissen.
KaSy
KaSy
Prof. Mursch
07.04.2019 18:25:37
Das müssen Sie sich von den Kollegen dort in der Nuklearmedizin und den Neurochirurgen erklären lassen.
Auch das PET ist nicht 100% spezifisch, dass heisst, nicht alles, was als erhöhter Stoffwechsel auffällt, ist nicht immer Tumor.
Wenn alle anderen Befunde für einen Tumorrückgang sprechen, muss man sicherlich zweifeln, dass neuer Tumor gewachsen ist.
Warum ist denn ein PET erfolgt?
Gibt es Vor-PETs?


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
nicky18
07.04.2019 22:03:34
Sehr geehrter Herr Prof. Mursch,


herzlichen Dank für Ihre Antwort!

Postoperatives MRT 6/18: kein Nachweis residueller KM-aufnehmender Tumoranteile.

Vor-PET-MR 7/18 zur Bestrahlungsplanung wurde an einer anderen Klinik erstellt: ....vereinbar mit Tumorrestgewebe.
Die anschließende Bestrahlung erfolgte dort, dann Chemo wieder unter Leitung der Neurochirurgen.

MRT 10/18: Resektionshöhle narbig retrahiert..bekannte KM aufnehmende reaktive Veränderung am Rand der Resektionshöhle stabil....Umgebungsödem rückläufig.

MRT 1/19: ...Substanzdefekt mit angrenzend primär gliotisch/posttherapeutisch zu wertenden Marklagerveränderungen....kein Anhalt für Rest-Rezidivtumor.

PET-CT 2.4.19 zur Verlaufskontrolle: dezente fokale FET-Mehranreicherung (TBRmax.2,1)...suspekt für residuelles vitales Tumorgewebe. Korrelation mit aktueller cMRT empfohlen.

MRT 5.4.19: Im Randbereich weiterhin rückläufige KM-aufnehmende Veränderung. Ödem weiterhin rückläufig. Kein Anhalt für Resttumor.



Fazit: Ich bin verunsichert!
nicky18
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