Liebe Toraisehope,
Deine Mutter hat eine Operation am Gehirn hinter sich!
All die Betroffenen hier haben vor dieser Operation enorme Ängste ausgestanden, was durch eine derartige Operation alles geschehen kann.
Ich z.B. wusste, dass sich mein großes Menigeom im Persönlichkeitsbereich befand und habe in den zwei Monaten Wartezeit bis zur OP eine derart wahnsinnige Angst gehabt, dass ich mich nach der OP selbst nicht wiedererkennen könnte, dass ich womöglich nicht mal merken würde, wie anders ich wäre. Würde ich meine drei Kinder überhaupt erkennen? Würde ich mich mit ihnen normal unterhalten können? Mein Mann hatte uns vor der Diagnose bereits verlassen gehabt und ich habe unter Tränen so etwas wie einen letzten Willen geschrieben, dass mein Bruder sich um die Kinder kümmern möge. Während der OP-Zeit waren meine Eltern mit meinen Kindern in "meinem" Urlaub. Auch sie hatten panische Angst, also meine Eltern. Den Kindern hatte ich es gar nicht sagen können, ich hätte überhaupt nicht gewusst, wie.
Ich war dann sehr sehr sehr froh, als ich auf der ITS aufwachte und der Neurochirurg und der Narkosearzt da standen und sich sehr sehr freuten, dass ich sie erkannte und dass ich auch noch alles bewegen konnte. Die Ärzte haben stundenlang eine enorme Leistung erbracht! Bei mir war die erste OP vor 21 Jahren, da war es noch nicht so lange her, dass eine Operation am Gehirn mit nur sehr geringen Chancen auf ein Überleben einherging.
Einige hier haben angedeutet, was bei einer solchen OP alles schief gehen könnte und bei manchen auch wirklich eingetroffen ist. Dass eine Operation am Gehirn so verlaufen ist, das keine Schäden hervorgerufen wurden, ist auch heute noch eine wahre Meisterleistung, auf die die Ärzte sehr sehr stolz sein dürfen. Bei Deiner Mutter dürfte die Erleichterung zur Zeit überwiegen.
Du als Angehörige hast einen anderen Blick. Versuche auf jeden Fall, den Optimismus Deiner Mutter sehr sehr zu unterstützen! Die Operation war eine riesige Hürde, die sehr gut gemeistert wurde. Es liegt - egal, wie die Ursache sich nennt - eine Zeit vor ihr (und Dir), die immer mal wieder schwierig sein kann und wo viel Optimismus und noch viel mehr Geduld gefragt ist.
KaSy