Hallo Flipsandkids,
ich wurde an einem Meningeom in dem Bereich, das ebenfalls für einen Verschluss der Sinusvene verantwortlich war (ob es von aussen gedrückt hat oder den Sinus infiltirtierte, darüber scheiden sich die Geister).
Meine OP war 2015 im UKM und ich war mit der medizinischen Leistung der Neurochirurgen sehr zufrieden. Vorher war ich bei den HNOs und es war eine Vollkatastrophe (die haben mich ein Jahr zuvor an der gleichen Stelle operiert und nicht mal bemerkt, dass es sich um einen Tumor und nicht um eine Mastlid-Entzündung handelt. Histologie wurde ebenfalls vergessen, Folgemedikation auch). Ich wurde 7,5 Stunden operiert und nach drei Tagen entlassen.
Montags OP, dienstags nachmittags Verlegung von Intensiv auf Normalstation, denn da war ich schon so fit, dass ich ins Café gehen konnte. Donnerstags wurde ich entlassen. Eine AHB habe ich dennoch gemacht (ambulant, auch in Münster) und das war auch gut so, ich neigte damals noch dazu, mich zu überlasten.
Mein Verlauf ist möglicherweise nicht ganz typisch, da meine OP aufgrund der Ausbreitung meines Tumors im Schädelknochen (Tentorium und Felsenbein, bis sehr nah ran ans Innenohr) ausschliesslich den Knochen betraf und die Hirnhaut intakt geblieben ist.
Mein Operateur ist der Meinung, mein Sinus sei verschlossen, da der durch den Tumor aufgetriebene Knochen darauf gedrückt und ihn so verschlossen hat (mehrere Radiologen meinen, der Tumor sei in die Vene gewachsen - man weiss es also nicht genau). Da ich somit genau genommen eine Kopf- aber keine Hirn-OP hatte, durfte ich auch sofort wieder Auto fahren. Das ist bei einer Hirn-OP anders.
Ich konnte im Vorfeld der OP alles genau mit den Ärzten besprochen und weil ich eine so klare Vorstellung von der OP hatte (nichts zu nah ans Innenohr, aber doch so viel rausholen, wie möglich und tausend andere Anmerkungen etc.), dass mir sogar eine Wach-OP angeboten wurde.
Das habe ich dann allerdings nicht gemacht, da ich Ärzten, denen ich so wenig vertraue, auch keine OP an meinem Kopf erlauben wollte und mich fürs Vertrauen entschieden habe. Letztlich war ich mit der OP sehr zufrieden und würde mich jederzeit wieder dort auf den OP-Tisch legen, wenn nötig.
Was man meiner Erfahrung dort nicht erwarten darf, ist eine kuschelige Betreuung auf der Station. Das Pflegepersonal dort steht enorm unter Zeitdruck und tut, was es kann, aber irgendwie brannte dort die ganze Zeit die Luft und es herrschte Hektik total. Am letzten Tag habe ich mein Frühstück auf dem Flur eingenommen, da mein Bett im 4-Bett-Zimmer bereits wieder vergeben war.
Wenn Du konkrete Fragen hast, melde Dich gerne bei mir.
Alles Gute
Xelya