Lieber Chris !
ich verstehe deine Ungewissheit und deine offenen Fragen, viele Aspekte wurde schon aufgeworfen und beantwortet.
Ich denke, es ist eine Ambivalenz und Deine bzw. eure ElternAufgabe ist es abzuwägen was Pro und Kontra steht. Schlussendlich entscheidet der Verstand und das Gefühl. Hilfreich ist das Modell der Ambivalenzwaage, welche sich mich der Ambivalenz von Veränderungsprozessen beschäftigt.
Eure unveränderte Ist Situation (ohne Kind) = z.B linke Waagschaale
was sind die Vorteile, wenn es so bleibt (+)
was sind die Nachteile, wenn es ss bleibt (-)
Eure veränderte Situation (mit Kind) = z.B. rechte Waagschaale
Was sind die Nachteile , wenn ihr ein Kind bekommt (-)
Was sind die Vorteile, wenn ihr ein Kind bekommt (+)
Alle Aspekte haben entsprechend mehr oder weniger Gewicht und wiegen und haben dabei ihren berechtigten Wert. Stell dir das nun als Waage vor. Wenn schlussendlich eine Teil der Waag dauerhaft überwiegt, dann gibt es eine Veränderungstendenz. Wenn die Seite ohne Kind überwiegt, dann hast du (habt ihr) eine Tendenz, umgekehrt halt auch. Die Ambivalenzwaage verändert sich dann, wenn wesentliche Aspekt eine entsprechenden Ausschlag machen.
Bei aller Logik ist es nur ein Hilfsmittel um mehr Überblick über die verschiedenen pro und kontra Aspekte zu erhalten.
Ich habe ähnliche Fragen gehabt, wobei ich wesentlich älter bin (46) und bereits einen Sohn hatte. Meine Frau (doch 10 jahre jünger) wollte unbedingt ein zweites Kind, auch wegen unserem ersten Sohn. Ich wollte unbedingt keines mehr, wegen meiner unsichern Zukunft. Nun, beide Wünsche sind unbedingt zu respektieren- es gibt kein gut oder schlecht. im worst case hätte sich meine Frau von mir trennen dürfen, das wäre ihr Recht gewesen.
Nun habe wir lange beraten und überlegt, abgewogen usw. und uns für Nachwuchs entschieden, dabei habe ich auch die Konsequenzen für meine Frau sehr lange un ausführlich geplant (Verantwortung, finanzielle Absicherung, was machen wir, wenn ich nicht mehr körperlich oder/und psychisch inder lage bin mit meiner Familie zu leben usw.) und sind jetzt darüber sehr glücklich.
Ich persönlich bin darüber sehr glücklich, ich habe meiner Tochter das Leben ermöglicht und sie wird mit oder ohne mich ein wunderbares Leben haben können UND sie weiss, so oder so- dass ich (wir) mich (uns) ganz bewußt für sie entschieden habe(n) und sie ein erwünschtes Kind ist und meine Frau und mein Sohn sie so wie so weiter unterstützenwerden
Das Leben ist so eh schon eine besondere Herausforderung (Umweltschutz, Zukunft, Unruheherde weltweit usw.), doch.... ich bin zuersichtlich, dasss die nächsten Generationengute gut und vielleicht bessere Antworten auf ungelöste Fragen haben werden. Deshalb mach e ich mir keine Sorgen.
Ich hoffe ja das in der Zwischenzeit auch unsere Erkrankungen besser behandelt werden können und ich mit ihr gemeinsam die Fahrstunden absolviere. Schlussendlich entscheidet meiner Meinung das Herz oder Bauchgefühl und es darf sich auch gegen einen Nachwuchs entscheiden.
Alles Gute weiterhin
styrianpanther
PS: schlussendlich entschieden hat die konsequente positive Haltung (die man ja auch hinterfragen kann...) meiner Frau, mir keine Sorgen zu machen wie das ausgeht und mein Leben einfach weiter zu leben. Das hat mir viel Last genommen und faktisch bekomme ich jetzt einige Freiräume in der Kindererziehung, die ich auch brauche....ich bin ich sehr froh darüber.
ich bringe mich halt so ein, wie ich es gut kann und das funktioniert super, ich bin ich sehr froh darüber.