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Schwan01

Hallo Ihr lieben,

vor fast einem Jahr wurde unsere Tochter innerhalb kürzester Zeit zweimal operiert, das links/rechts Gesichtsfeld ist komplett weg, Auto fahren, darf sie nicht mehr, auch nicht Rad fahren, ich denke damit kommt sie ganz gut klar.

Sie hat sich auch sehr tapfer in ihr neues Leben zurück gekämpft, was ich euch fragen möchte, welche Erfahrungen habt ihr, was das Kurzzeitgedächnis anbetrifft, es war nach dem Reha -Aufenthalt besser,
auf Grund weiterer Einschnitte in ihrem Leben, ich kann darauf nicht weiter eingehen, ich habe meinen Namen geändert, da sie das ein oder andere mal stille Mitleserin ist, sie findet es nicht gut wenn ich beschreibe wie wir sie erleben.

In der Zwischenzeit ist die Chemo beendet, wie hoffen für sehr lang, das MRT im April war in Ordnung.

Am 15.08. steht die nächste Kontrolle an, dieses mal habe ich überhaupt kein Gefühl, im April konnte ich es gar nicht glauben das es in Ordnung ist.

Nochmal zum Kurzzeitgedächnis, mehr wie 2Std. Belastbarkeit geht im großen und ganzen nicht, sie ist da oft anderer Meinung.

Sie hat sich eine Wohnung gemietet, möchte ihr neues Leben in der neuen Wohnung leben, mittlerweile lasse ich sie auch ziehen, es ist wirklich nicht übertrieben sie vergisst so viel, die Tür bleibt offen, Herdplatten an, seit einiger Zeit wohnt sie bei uns, wenn man sie wirklich so lässt wie sie es wünscht - haben wir dann doch den Haushalt - sie kann es nicht mehr über blicken, Haushalt, einkaufen, Wäsche waschen, Termine wahr nehmen, sie möchte wieder arbeiten gehen...für manch ein Betroffenen mag es "normal" sein, was ich hier schildere, aber für die Angehörigen , ich habe in der Vergangenheit sehr viel positive Resonanz bekommen von Angehörigen, von den Betroffenen war es nicht immer so.

In wie fern verbessert sich das Kurzzeitgedächnis , sie ist eine erwachsene junge Frau, tritt aber wie ein Teenager auf und dann noch diese verflixte Krankheit dazu, wer möchte kann mir auch eine PN schicken, ich möchte nicht weiter ins Detail gehen.

es grüße euch

Schwan01

Lara

Hallo,

Ich bin Angehörige (mein Mann Glio 01/2009) .
Ich kenne die Angst... Ich kenne das ... möglichst alle Aufgaben, Arbeiten Belastungen von ihm fern halten. Das hat ihm gar nicht gut getan.
Du hast natürlich jetzt Das Problem, dass du deine Tochter zum zweiten mal in die Eigenständigkeit gehen lassen musst. Das ist schwer. :(
Ich habe gelesen, dass Betroffene das Vergessen mit Post It überbrückt haben. Die Kleben halt über all dort wo es wichtig ist. Dann gibts noch elektronische Helfer die an Termine etc. erinnern können....
Es "muss" gehen es ist ihr Traum, wie andere trainieren um einen Berg zu besteigen ... möchte deine Tochter einen eigenen Haushalt.
Ich liebe meine Mama würde aber nicht bei ihr wohnen wollen ( bin 42) .
Es gibt hier betroffene Mütter mit kleinen Kindern. Die schaffen ihren Haushalt und die Versorgung ihrer teils noch kleinen Kindern. Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben.
Glaub an Sie oder sucht eine WG , sei für sie da und versuche ihr zu signalisieren, dass du ihr auch in ihrer Wohnung helfen wirst und falls es nicht klappt...oder es wirklich nicht geht. Sei offen für eine Lösung die sie möchte.
Ein Arbeitskollege(Hirntumor 29 Jahre) ist lieber in ein Wohnheim für Behinderte gezogen er wollte auf keinen Fall länger bei seinen Eltern wohnen. Alle (Freunde, Eltern, Kollegen...) haben in dort besucht ihn abgeholt etwas mit ihm unternommen.
Ich kann von hier nicht wirklich einschätzen in wie fern man als Mama (habe auch 3 Kinder) aus Angst Beschützerinstinkt die Entwicklung hemmen kann.
Aber vielleicht gibt es ja einen Kompromiss, der ihr und dir Freiheit und Entwicklungsmöglichkeiten gibt.
Ich kann mir vorstellen wie schwer dass ist mein Ältester ist im Dezember in eine WG gezogen....
Ich wünsche euch eine Lösung die deine Tochter glücklich macht und dich ruhig schlafen lässt.
LG
Lara

Schwan01

Liebe Lara,
vielen dank für die lieben Worte, es sind die richtigen!
Ich war gerade heute wieder bei meiner Psychoonkolgin wieder haben wir über dieses Thema gesprochen, ich bin schon bereit sie gehen zu lassen, sie soll sie wirklich haben ihr neues Leben und dazu gehört auch ihre eigene Wohnung, es ist den letzten Jahren, besonders seit der Erkrankung vor 11 Monaten ist so viel passiert.

Ich weiß es gibt viele betroffene Mütter, die auch mit Kind ihr Leben meistern.

Ich glaube an meine Tochter, eine von uns vorgeschlagene WG wollte sie nicht, wenn das Kurzzeitgedächnis nicht so schlecht wäre, sie bespricht mit uns Sachen, wir finden dann auch eine Lösung, in letzter Zeit schmeißt sie alles wieder um oder kann sich nicht mehr daran erinnern.
Auf anraten der Sozialarbeiterin führe ich Tagebuch...unter anderem auch was für Post kommt, sie sagt uns sie hat alles im griff, aber jetzt kam die Tage Post von einem Inkassounternehmen...., es ist nicht einfach seine
Kinder ziehen zu lassen....

Ich habe ihr schon mehrmals signalisiert ich bin auch weiterhin für sie da wenn sie in ihrer Wohnung ist.

Liebe Grüße

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