Hallo Katrin,
willkommen im Forum.
"Nerven sind wie Diven" hat mein NC nach der OP zu mir gesagt. Und zudem wachsen Nerven mit 1 mm pro Monat sehr, sehr langsam.
Daher ist Geduld angesagt. Mit Deinen Therapien bist Du aus meinen Erfahrungen gut aufgestellt.
Kannst Du dem OP-Bericht bzw. dem Arztbrief entnehmen, welche Stufe die Fazialisparese hat? Gibt es eine Aussage, ob der Fazialisnerv bei der OP verletzt (Läsion) oder durchtrennt wurde?
Welche genauen Beeinträchtigungen hast Du durch die Fazialisparese (z.B. inkompletter Lidschluss, fehlende Tränenflüssigkeit, fehlende Motorik Stirnfalte, Nasenflügel, Lippen, Geschmack).
Deine OP ist jetzt 6 Monate her. Das ist ein guter Zeitpunkt zu dem die Neurologen eine Aussage über den Zustand des VII. Hirnnerven treffen können. Hast Du noch einmal einen Termin bei Deinem NC?
Mit Hilfe einer EMG Messung kann der Zustand des Fazialisnervs bestimmt werden. Vom Ergebnis hängt ab, ob ggf. weitere Maßnahmen notwendig sind.
Z.B. Lidimplantant für den Lidschluss, Hypo-Glosso (Jump)-Anastomose, d.h. Nerventransplantation, um so eine Art Nervenersatz oder "Starthilfekabel" für den VII zu legen ....
Hast Du bestimmte Synkinesen, d.h. Fehlverknüpfungen? Also Du schließt Dein Auge und der Mundwinkel geht hoch....
Es gibt sehr viele verschiedenen Möglichkeiten. Mein NC hat mich damals an einen Neurologen verwiesen. Und nach dem Ergebnis der Messung hat mir das damalige Team der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der UniKlinik Bonn sehr geholfen.
An der UniKlinik Jena gibt es das m.W einzige Zentrum für ein spezielles Fazialisnerv-Training.
http://www.fazialis.uniklinikum-jena.de/Startseite.html
Allerdings muss die Fazialisparese mindestens 12 Monate alt sein. Als betroffene Patientin hat mich der Ansatz überzeugt.
Auch wenn ich mich wiederhole, Geduld, Geduld (und ehrlich, das musste ich auch trainieren).
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, Geduld und vor allem Zuversicht!
Beste Grüße
Pompi