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birgitlmn

Hallo,
vielleicht kann mir jemand etwas sagen zu meinen Beschwerden. Ich wurde vor 14 Tagen operiert und habe Sorge, dass mir wörtlich "die Spucke weg bleibt". Mir fehlt seit der OP der Speichelfluss. Leider kann ich nach 14 Tagen immer noch nicht richtig essen, es ist sehr schwer, Nahrung hinunterzubekommen, alles muss mit viel Wasser hinuntergespült werden (außer Brei, Joghurt etc.) und trotzdem kommt es immer wieder zum Verschlucken. Es wurde im Klinikum eine linksseitige Stimmlippenminderbeweglichkeit festgestellt. Außerdem habe ich keinen richtigen Geschmack, es schmeckt alles sehr intensiv nach Salz oder auch anderen Gewürzen. Wenn ich esse, habe ich den Eindruck, dass der Speichel sogar weniger wird. Hoffnung habe ich noch, dass das vom Narkoseschlauch kommen könnte, jedoch auch die Befürchtung, dass das was mit der OP zu tun haben könnte (Schwann-Zellen), da bei der Entfernung des AKN es zu Blutungen kam Ich freue mich über alle gut gemeinten Ratschläge, denn ich bin ratlos und habe Angst, dass die Speicheldrüsen ihre Funktion vollständig einstellen. Mein trockenes Auge reagiert auch völlig unterschiedlich, einmal ist es trocken und dann wieder nicht. Ich habe schon Augengel besorgt, das verhältnismäßig gut wirkt. Aber heute brauchte ich z.B. gar keines. Das finde ich komisch.

Prof. Mursch

Es kann sein, dass bei der Entfernung des Tumors Fasern im Fazialisnerven gelitten haben, die auch für die Speichelsekretion und die Tränensekretion verantwortlich sind, aber eher nur einseitig.
Vielleicht suchen Sie einmal einen HNO Arzt auf.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

bischmi73

Hallo birgitImn

Genau so ging es meinem Mann auch. Scheint so als wären die Tumore im gleichen Gebiet gewesen.

Der Geschmack kam nach und nach wieder.

Wegen des Schluckproblems war mein Mann bei einer Logopädin und hat dort eine Art Stimmtraining gemacht.
Sie hat ihm viele hilfreiche Übungen gezeigt.

Nach ca. 2 Monaten ging es dann wieder fast normal.
Er muss langsam essen und kauen (sollte man ja generell machen), aber er verschluckt sich nur noch sehr selten.
Die Logopädie gabs auf Rezept, nach Nachfrage von uns.

Für den Speichfluss hilft viel trinken, Kaugummi kauen oder Bonbons lutschen.

Ich hoffe das dir die Tips etwas helfen.

VG Bianca

birgitlmn

Liebe Bianca,
danke für die Antwort. Aber der fehlende Speichelfluss kommt ja auch durch die Logopädie nicht wieder? Und das ist ja das eigentliche Problem, deshalb rutscht ja die Nahrung nicht. Kaugummi habe ich auch schon den ganzen Tag im Mund.
LG birgitlmn

birgitlmn

Sehr geehrter Herr Prof. Mursch,
danke für Ihre Antwort. Diese Befüchtung habe ich auch, nachdem nun schon eine Zeit vergangen ist, ohne entsprechende wirkliche Besserung (eher Gewöhnung). Besteht eine Möglichkeit, dass die Nervenfasern sich beruhigen bzw. wieder einstellen? Auch habe ich schon von einem Medikament gelesen: Salagan. Aber wenn die Nervenfasern beschädigt sind, kann ja der Speichelfluss auch nicht mehr angeregt werden, oder?
Viele Grüße
birgitlmn

bischmi73

Die Logopädie ist zum Stimmlippentraining!
Für den Speichelfluss ist sie natürlich nicht.

wando

Liebe birgitlmn,

ich habe sehr ähnliche Probleme. Mein AKN wurde im Mai 2013 mit Cyberknife in München behandelt (eine OP konnte/wollte man aufgrund der sehr ungünstigen Lage nicht machen). Meine ausführlichere Geschichte kannst Du unter "wando" lesen (bei Interesse ;) ).

Immer wieder habe ich seit dem mit Entzündungen im Mund, Mundgeruch und trockenem Auge zu tun. Ich habe auch fast keinen Speichelfluß. Habe mir aber eigentlich die ganze Zeit über nichts weiter dabei gedacht - ist halt so!!! Vor ca. 4 Wochen war es aber wieder einmal so dramatisch mit der Entzündung im Mund (linke Tumorseite), daß ich kaum mehr essen, trinken, sprechen schlucken und aufgrund der damit verbunden starken Schmerzen auch nicht schlafen konnte. Bin daraufhin zu meiner Zahnärztin gegangen, damit sie sich das einmal ansieht, man selbst sieht ja nicht genug im Mund. Es war im Unterkiefer hinten alles stark angeschwollen und entzündet. Sie hat mir daraufhin die oberen hinteren Zähne alle abgeschliffen, damit sie nicht auf den Unterkiefer drücken können. Zudem hat sie mir eine schmerzstillende Paste aufgetragen, was erst einmal auch geholfen hat.

Ursache bei mir ist, daß durch die Bestrahlung sehr wahrscheinlich die Ohrspeicheldrüse nicht mehr richtig bzw. gar nicht mehr funktioniert und auch andere Speicheldrüsen wahrscheinlich betroffen sind, was eben immer diesen trockenen Mund macht. Meine Ärztin hat mir eine künstliche Speichelflüssigkeit empfohlen (muß man leider selbst zahlen, ist aber erschwinglich), und zwar: Aldiamed. Das gibt es als Gel, als Spray (für unterwegs sehr praktisch) und als Spülung. Ebenso gegen die Schmerzen parodontal Mundsalbe.

Für das trockene Auge habe ich auch so eine künstliche Tränenflüssigkeit bekommen, beim Gel ist es mir immer so sehr verschwommen. Es gibt da auch jetzt Sprays, die man einfach auf das geschlossene Auge sprüht, das ist auch sehr angenehm und man muß nicht so "rumfummeln" beim Eingeben.

Alles in allem wurde mir wenig Aussicht gemacht, daß es wieder besser werden wird. Man muß sich arrangieren.

Ich habe in letzter Zeit Probleme beim Trinken. Wenn ich eine Tasse oder ein Glas mit einem kleinen Rand habe, dann läuft mir die Flüssigkeit aus dem Mund. Ich merke auch, daß die Mimik um den Mund herum etwas schlechter wird. Wie ist das bei Dir?

Ich wünsche Dir gute Besserung und alles Liebe.

Herzliche Grüße.

Andrea

Harte Nuss

Hallo ich melde mich mal zum Thema Speichelfluss. Ich hatte im Nasen-Rachenbereich Krebs und der wurde durch Radiochemo behandelt. Dadurch ist eine Speicheldrüse kaputt gegangen und ich hatte sehr lange diese Schluckbeschwerden. Ich habe auch Training mit der Logopädin bekommen, dass hat meinen Stimmbändern geholfen und man sagte mir, eventuell würde andere Speicheldrüsen nach viel Geduld die Aufgabe mit übernehmen und mehr produzieren. Das Ganze ist jetzt 3 Jahr her und ich muss sagen es hat sich doch sehr verbessert. Ich laufe nicht mehr ständig mit der Wasserflasche im Handgepäck rum. Gebessert aber nicht weg. Manchmal vergessen ich es und kauf mir einfach während dem Einkauf z.B. eine Laugenbrezel. Das geht gar nicht ohne Getränk bekomme ich nichts runter. Essen tue ich auch sehr langsam und beim Schlucken auf gar keinen Fall den Kopf drehen, Essen aussuchen mit möglichst viel Soße. Mit der Zeit bekommt man das raus. Ich sage mir immer, hätte alles viel schlimmer werden können. Geduld. LG von der harten Nuss

birgitlmn

Liebe Andrea (wando),
das macht mich sehr betroffen. Mit dieser hartnäckigen Mundtrockenheit und den Schluckbeschwerden habe ich nicht gerechnet. Eine Facialisparese habe ich nur ganz leicht, aber es ist nicht damit zu rechnen, dass sich das noch wesentlich zum Nachteil ändert. Für heute hatte ich unkompliziert einen Termin im Krankenhaus bekommen. Auch von der Anästhesie kann es nicht sein, der Oberarzt ging mit mir den kompletten Narkosebericht durch. Er sagte, dass da nichts bedenklich sei, auch der Narkoseschlauch sei völlig unkompliziert - eher leicht - einzuführen gewesen. Mir wurde nun auch die Schlucktherapie ans Herz gelegt. Aber lt. Aussage der Logopädin hat das eine (Schluck-Ess-Beschwerden) mit dem anderen (Stimmlippenlähmung) nichts zu tun, das seien zwei Paar Stiefel und separat zu behandeln. Glücklicherweise konnte ich kurzfristig Termine bekommen, bevor ich in die Reha komme. Ich habe jetzt noch Hoffnung, dass sich alles zum Guten wendet, wenn nicht, bin ich für deine Tipps sehr dankbar!!! Viel Glück!!!
Gruß birgitlmn

birgitlmn

Liebe Harte Nuss,
auch Dir vielen Dank für deine Nachricht! Wie wurde festgestellt, dass die Speicheldrüse nicht mehr arbeitet? Ich habe auch noch den Verdacht, dass durch die vielen CTs und MRTs, die in der letzten Zeit mit Kontrastmittel gemacht wurden, so etwas ausgelöst werden kann. Wenn aber deine Speicheldrüsen noch funktionieren, müsste doch der Speichelfluss kein Problem sein? Außerdem habe ich gelesen, dass es wohl ein Medikament zur Steigerung der Flüssigkeiten gibt: Salagan (Wirkstoff Pilocarpin - Heilpflanze Jaborandi aus Paraquay). Ich hatte in 2002 eine große Ohrspeicheldrüse entfernt bekommen, weil ein pleomorphes Adenom darin wuchs und das war überhaupt kein Problem bzgl. Trockenheit, ich hatte das gar nicht gemerkt. Doch jetzt ist das wohl das Problem. Auch ich merke, dass ich kein Brot und Brezel schon gar nicht runter bekomme, nicht einmal mit viel Wasser, da bleibt es im Hals stecken. Es schmeckt auch nicht wirklich. Dabei habe ich Brezeln sehr geliebt. Ich merke allerdings, dass mein Geschmack allmählich zurück kommt, vielleicht ändert sich das andere ja auch noch? Man soll die Hoffnung nicht aufgeben. Hilfreich sind jedenfalls die Tipps von wando (s.o.). LG birgitlmn

KaSy

Hallo,
bei dem Problem mit dem Speichfluss fiel mir spontan ein Roman über eine Frau ein, die in Australien mit Aborigines wochenlang gewandert ist, wobei irgendwann auch der Mund trocken wurde. Die Aborigines nahmen dann einen Stein in den Mund, was dieser europäischen Frau - für sie überraschend - auch half.
Vielleicht kann der kostenlose Stein andere Mittel zumindest zeitweise ersetzen.
KaSy

birgitlmn

Liebe KaSy,
danke für die interessante Nachricht. Um welchen Stein ging es denn in dieser Geschichte?
LG birgitlmn

KaSy

Liebe birgitim,
vor Beginn der Wanderung musste die Europäerin alle ihre Wertsachen am Ausgangsort lassen. Aber es gab da eine Stelle, wo sehr viele verschiedene Steine lagen, verschieden groß, verschiedene Formen, Farben, Bestandteile. Die Aborigines sagten, sie solle sich einen Stein auswählen. Die Europäerin wusste nicht, wozu. Das wurde ihr nicht beantwortet.Dann fragte sie, wonach sie den Stein wählen solle. Das wäre ihr überlassen. Verwundert wählte sie also irgendeinen Stein aus. Viele Tage später im Verlauf der Wanderung, es gab kein Wasser und der Mund wurde quälend trocken, war der Stein eine Hilfe, um Speichel zu bilden.
Ich habe das übrigens auch schon selbst ausprobiert, als ich bei einer Wanderung kein Wasser dabei hatte. Steine findet man in der Natur.
Diese Geschichte stammt von Marlo Morgan und ist in zwei Teilen veröffentlicht worden, "Traumfänger" und "Traumreisende". Als ich diese Romane las, hatte ich das beeindruckende Gefühl, in einer völlig anderen Welt zu sein und mich selbst verändert zu haben. Nur kann man die Erfahrungen aus Australien mit Aboriginees nicht auf unser Leben übertragen. Und so verblassten nach und nach diese bewegenden Empfindungen. Aber die Erinnerung blieb.
Liebe Grüße
KaSy

birgitlmn

Liebe KaSy,
trotzdem eine schöne Geschichte, obgleich es vielleicht nicht übertragbar ist...
Ich nehme jetzt regemlmäßig Kieselerde (ist ja auch so ähnlich wie Stein) und Natrium Sulfuricum D6 sowie Natrium Chloratum D6 3x1 Tablette in Kombination und glaube, es wirkt ganz allmählich! Oder vielleicht beruhigen sich ja die bei der OP "manipulierten" Nerven? Für das trockene Auge - das mich gestern extrem gequält hatte (feuchten sterilen Waschlappen mit abgekochtem Wasser aufs Auge über Nacht aufgelegt hat auch sehr beruhigt - die Schmerzen gingen weg) tagsüber mache ich Hylo Vision Gel Sine rein (heute bisher nur 2 x!). Bepanthen Augensalbe brennt, vertrage ich überhaupt nicht. Wenn nichts hilft, versuche ich noch das Medikament Salagan gegen die Mundtrockenheit von einem Doktor verschrieben zu bekommen. Das kostet 100 EUR und es wird wahrscheinlich schwierig, einen verschreibungswilligen Doktor zu finden. Bisher habe ich leider alles selber bezahlen müssen, die gesetzlichen Kassen übernehmen gar nichts, nicht einmal die Augentropfen etc. und das bei steigenden Beiträgen und Zuschlägen!!! Bis jetzt habe ich kurz mal für die Erstversorgung in der Apotheke 70 EUR liegen lassen. Die Bepanthen-Salbe kann ich nun vergessen, war auch umsonst gekauft.
Liebe Grüße zurück
birgitlmn

stöpsel 1

Hallo birgitlmn,
durch erneute Op litt ich lange Zeit an Mundtrockenheit. Essen ging wegen Schmerzen eh nur in Flüssig und Breinahrung. Eine Krankenschwester brachte mir zur Linderung in Plastbecher gefrorendes Wasser am "Stil". Das half mir sehr gut in der Nacht. Nutzte ich dann auch zur natürlichen Art Schmerz im Mund und Rachenbereich etwas zu lindern. Zu Hause habe aus Verzweiflung zu einem vorhandenen Mundpfefferminzespray gegriffen. Habe mir dann auch immer ( auch noch heute) Ingwer und Zitrone durch meine sehr gute Saftmaschine gepresst und trinke davon mehrfach am Tag einige Milliliter ( Schnapsglas) unverdünnt. Lindert bei mir seitdem die Mundtrockenheit und lindert die Schmerzen. Das eine Auge ist durch die Op und die 30 Bestrahlung völlig ohne Tränenfilm sehr schmerzhaft und mehrfach verklebt. Die Verklebungen löse ich auch ähnlich wie du mit Wasser und Lappen. Anschließend nutze ich das Hylo gel. Dieses ist auch ohne Konservierungsstoffe und durch das Tropfsystem weiter steril und statt deiner vermutlichen Einzeldosen preisgünstiger und und ausgiebiger.
Ich wünsche dir jedenfalls auch endlich wieder richtige " Bewässerung" im Mund und Auge.
LG Stöpsel

birgitlmn

Lieber Stöpsel,
vielen Dank für deine Nachricht und Tipps. Zitrone habe ich auch schon probiert, ätzt jedoch zu sehr an den durch die Trockenheit angeschlagenen Schleimhäuten (diese ziehen sich sofort bei allem Sauren zusammen und es wird sofort noch trockener!), Säure soll auch in diesem Fall nicht gut sein für die Zähne. Meine Mundtrockenheit entwickelt sich jeden Tag anders, einmal mehr und einmal weniger. Heute ist es wieder ziemlich schlimm, gestern war es etwas besser. Dafür war mein Auge vor zwei Tagen sehr sehr trocken und schmerzte. Also ich weiß auch nicht.Bisher kann ich mir nicht erklären, wie ich in wenigen Wochen wieder am PC mit Doppelbildschirm arbeiten soll. Auch dir alles Gute und weiterhin viel Erfolg mit Zitrone, Ingwer, nassem Lappen und Augen-Gel!!! (und hoffentlich nie wieder OP und Bestrahlung).
LG birgitlmn

stöpsel 1

Guten Morgen,
Dankeschön für deine guten Wünsche. :-)
Ist natürlich doof, dass dir die Zitrone leider gar nicht bekommt und du auch berechtigte Angst um deine Zähne hast. Diesbezüglich kann ich dir meine Erfahrung auch weitergeben. Habe seit 2013 ( da war die 1.Hirntumor Op) und den nachfolgenden Ops extreme Probleme mit der Zahnpflege gehabt. Damals erhielt ich hier im Forum viele Tipps, die ich auch probierte....Ich nutze das Jentschura Basensalz für Mundspülungen. Nur ein wenig in den Zahnputzbecher mit rein und umrühren oder wenn schmerzmässig machbar auch die Zähne damit putzen. Ansonsten nutze ich parallel dazu Zahnpaste ohne Fluor und mit Xylit. Seitdem hat der Zahnarzt gar keine" Arbeit" mehr mit mir - auch keine professionelle Zahnreinigung!!! Vielleicht könnte sowas auch für dich sein.
Das ist natürlich echt blöd, wenn du dann wieder Bildschirmarbeiten usw. trotz trockenen Auge tätigen sollst. Das ist dafür totales "Gift" und kann deine
Augen echt schädigen. Nur öfters Blinzeln am PC reicht dabei nicht. Da lasse dich unbedingt vom Augenarzt beraten. Bin nicht nur deshalb in nun enger augenärztlicher Behandlung.
Pass da auf dich auf und übertreibe nicht mit deiner Arbeit. Augenlicht gehört auch zu deiner Lebensqualität, oder?
LG Stöpsel

birgitlmn

Lieber Stöpsel,
danke nochmals für den wertvollen Tipp mit dem Basensalz. Das ist wahrscheinlich günstiger, ich werde das mal ausprobieren. Habe von meinem ZA eine teure Mundspülung (Glandomed) und extra fluoridhaltige Zahnpasta (Duraphat) verschrieben bekommen macht zusammen = EUR 31,77. Mein Augenarzt wusste gar nichts mit Akustikusneurinom anzufangen, er meinte, das hätte mit dem Auge nichts zu tun. Ich hätte Augentrockenheit, weil das Augenlid nicht komplett schließt! Außerdem konnte er nicht mal richtig deutsch, selbst mein Mann, der dabei war und dessen Ohren noch funktionieren, verstand ihn nicht. Auch die Nachsorge vom Krankenhaus war katastrophal, meine Beschwerden interessierten überhaupt nicht. Wegen der Mundtrockenheit sagte der eine Arzt lapidar: "da wären Sie die erste mit Mundtrockenheit wegen eines Akustikumneurinoms" (hallo, wo leben die denn??? Im Forum scheint das Normalität zu haben). Dann wird man entlassen und steht mit allem alleine da. Wäre da nicht mein auch noch berufstätiger Mann, der mich umeinanderkutschiert - da ich ja nicht fahren darf/kann - und das Internet, wo Erfahrungsaustausch stattfindet, wäre ich aufgeschmissen. Z.Z. bin ich gerade an der Reha dran - Termin ist demnächst - Bewilligung schon da. Außerdem habe ich einen Behindertenantrag gestellt, wer weiß wie sich alles entwickelt...Einen Verschlechterungsantrag kann man anschließend auch stellen. Einen Rentenantrag kann ich leider noch nicht stellen, muss noch ca. 10 Jahre arbeiten, wie das allerdings gehen soll, weiß ich noch nicht,
LG birgitlmn

Pomperipossa

Hallo Birgit,

"Überlebt, aber wie?" Einsamer Patient - so lautete die Überschrift eines sehr guten Artikels vom 30.09.2010 in DIE ZEIT - wurde auch hier im Forum gepostet,
Und leider, leider scheint sich seitdem nicht so viel getan zu haben, wie es nötig und notwendig wäre. Zumal wenn es um seltene Erkrankungen geht - zu denen auch das AKN gehört.
Dein inkompletter Lidschluss spricht m.E. für eine postoperative Fazialisparese. Ist das im KKH abgeklärt worden/Entlassbrief?

Mich sprach 18 Monate nach der OP ein Augenarzt im KKH bei der Kontrolluntersuchung auf die Lidkantenpflege an. Müsste ich doch wissen - so der Arzt. Woher? Es hat mich ja niemand darauf hingewiesen.
Gerade wenn man dauerhaft mit Augensalben hantiert,die Fette und Öle enthalten, ist das sehr wichtig.
Warmes, max. 38 Grad, Wasser, da die Haut um die Lider sehr dünn ist. Einen Spritzer mildes Baby-Shampoo (Sorte ab dem 1. Tag) ins Wasser geben, aufschäumen. Sauberen, fusselfreien Waschlappen eintauchen und auswringen. dann als Kompresse auf die Augen legen (geht auch bei Lagopthalmus - also inkompletter Lidschluss). Entweder 2 mal täglich 5 min oder einmal 10 Minuten auf die Augen legen und entspannen. Dann von den Lidern nehmen. Bei dickeren Verkrustungen vorsichtig mit einem dünnen Wattestäbchen oder einem unbenutzen Mascara Bürstchen die Verklebungen entfernen.

Du kannst einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente stellen. Im Forum findest Du viele Beiträge dazu oder werde Mitglied beim Sozialverband VdK, die Dich bei diesen Fragen unterstützen und begleiten.

Wünsche Dir weiterhin viel Kraft, Geduld und Zuversicht.
Beste Grüße
Pompi

birgitlmn

Liebe Pompi,
vielen Dank für deine Antwort und Tipps bzgl. Augen. Im Entlassbrief steht: leichte Facialisparese. War aber während des Aufenthaltes kein Thema. Für die Augen habe ich jetzt das Gel, welches bei mir sehr gut anschlägt. Aber zwischendurch "zwickt" es trotzdem, vor allem wenn ich im Freien bin oder auch in Stresssituationen. Wegen Antrag auf Erwerbsminderungsrente werde ich während REHA-Aufenthalt anregen, ebenso Antrag auf Behinderung. Mein Riesenproblem ist die Mundtrockenheit und Geschmacksveränderung. Das Essen rutscht weiterhin nicht runter und ich glaube, dass das nun doch etwas mit den Nervenfasern zu tun hat, da man diese Symptome vielmals nach Bestrahlungen nachlesen kann.
LG birgitlmn

erhardm.

Liebe Wando,
Nachdem ich Deinen Bericht vom 2.6. gelesen hatte, war mir einiges klarer.
Ich bin Oktober 2013 Cyberknife bestrahlt worden.Ich habe auch diese Beschwerden: Mundtrockenheit, Schluckbeschwerden und Zahnfleischentzündungen. Bei mir wurde Januar 2014 Zöliakie festgestellt,hatte die letzten 10Jahre auch etliche Magenspiegelungen. Ich habe die Beschwerden aber immer damit in Verbindung gebracht. Jetzt sieht die Sache natürlich anders aus. Hab meine Hausärztin danach gefragt aber sie kann damit nicht viel anfangen. Nächste Woche habe ich beim HNO einen Termin, der kann mir vieleicht weiter helfen. Wie heißt die Paste? Ich nehme immer Salviathymol N, Kamistad Gel, u. Recessan von Kreussler.
LG Irmgard

wando

Liebe Irmgard,

ja, das ist alles nicht so "einfach", man gewinnt im Laufe der Zeit immer neue Erkenntnisse und muß sich arrangieren, was den Verlauf der Krankheit und die damit verbundenen Beschwerden bzw. Nebenwirkungen der Behandlung angeht.

Ich habe leider auch oft erfahren, daß meine Ärzte an ihre Grenzen kommen, obwohl ich mich keineswegs beklagen kann. Aber man ist fast überall ein Exot. Es wird anfangs manches Mal kein Zusammenhang zum Tumor hergestellt. Im Laufe der Zeit kristallisiert es sich dann doch heraus, daß schon ein direkter Zusammenhang besteht. Man muß sowieso viel selbst ausprobieren und seinen eigenen Weg finden. Vor drei Jahren im Anschluß an meine Bestrahlung wurde mir zur Reha gesagt: "Was dem Einen nützt, kann dem Anderen schaden."

Wie schon oben erwähnt, hat mir meine Ärztin eine künstliche Speichelflüssigkeit empfohlen (muß man leider selbst zahlen, ist aber erschwinglich), und zwar: Aldiamed. Das gibt es als Gel, als Spray (für unterwegs sehr praktisch) und als Spülung. Sie hat den Hinweis auch von einer Krebspatientin bekommen. Ebenso gegen die Schmerzen parodontal Mundsalbe.

Ich wünsche allen alles Gute und bis bald mal wieder.

Liebe Grüße.

Andrea

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