Hallo Ihr Lieben Mitbetroffenen,
wie schafft Ihr es, diese Tage zu überstehen? Über Weihnachten hatten wir durch den Besuch der sonstigen Familie noch viel Ablenkung und auch den einen oder anderen schönen Moment, aber Silvester steht jetzt wie ein riesiger Berg vor mir. War für mich und meine Frau immer ein besonderer Feiertag; man hat schön gefeiert, hat Resümee des vergangenen Jahres gezogen und sich überlegt, was man sich für das nächste Jahr vornimmt und worauf man sich ganz besonders freut...
An Silvesterabend werden zwar einige Freunde zu uns kommen, aber trotzdem und auch vor der sonstigen Zeit - ohne große Ablenkung - habe ich fürchterliche Angst; eigentlich das erste Mal während dieser grausamen Krankheit in dieser Stärke - Angst ist eigentlich seit 08/15 mein ständiger Begleiter, aber eben nicht so extrem - , aber es ist eben ein ganz besonderer Tag..
Was soll man auch sagen oder worauf soll man sich freuen: Das meine über alles geliebte Frau in 2016 mit einer statistischen Wahrscheinlichkeit von über 90% sterben wird???
Auch wenn wir uns alle gegen die Statistik auflehnen, ist sie nun mal unleugbar. Und meinem Schatz geht es wirklich schlecht dafür, was ich hier sonst so lese und das wir erst 5 Monate seit Diagnosestellung hinter uns haben (Bewegungseinschränkung, Sprachstörungen, epileptische Krämpfe, Wesensveränderung, Konzentrationsprobleme, extremes Cushing durch das Cortison etc.). Ich weiß gerade nicht mehr, woher ich die Kraft zum Weitermachen nehmen soll. Einen geliebten Mensch so leiden zu sehen, ist wirklich das Schlimmste und Grausamste, was einem widerfahren kann...
Wie schafft Ihr es, mir der Situation fertig zu werden?
LG an alle da draußen
Totti